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Die Lüge im Bett

Die Lüge im Bett

Titel: Die Lüge im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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nur vernichtend ausfallen. Wie Sven wohl reagieren würde, wenn er sie sehen könnte?
    Bernd schüttelt ihr zum Abschied die Hand, gequält grinsend, aber das prallt an Nina ab. Sie sieht, wie Nic Suzanna in den Arm nimmt, um ihr ein zartes Abschiedsküßchen aufzudrücken. Auch die anderen Teammitglieder sind plötzlich alle da, um sich gebührend von Suzanna zu verabschieden. Jeder will sie einmal drücken. Suzanna, die das natürlich durchschaut, kichert und spielt mit.
    »Bekomme ich auch eine Kassette?« fragt sie dann Nina.
    »Klar, wenn du willst.«
    Suzanna nickt. »Verwendest du alles?« will sie leise wissen.
    »Soviel ich kann!«
    »Das ist gut so. Es wird keine Revolution auslösen, aber es bewegt etwas.«
    Verwundert schaut Nina sie an. Was soll das nun wieder heißen? Setzt Suzanna etwa auf sie? Will Suzanna wirklich etwas bewegen?
    »Wenn du das willst, warum dann dieser Überfall?«
    »Es ist mir gedroht worden. Manche Dinge sind hier nicht so einfach. Aber ich wußte von Bernd, daß nicht viel passieren würde!«
    »Nicht viel ist gut«, zischt Nina und deutet mit dem Kopf zu Leo, der ein großes Pflaster über seiner Kopfwunde trägt.
    »Das war harmlos!« Suzanna zuckt die Schultern.
    Nina blickt zu Bernd, der sich eben von Leo verabschiedet.
    »Was spielt er für eine Rolle?«
    »Keine«, sagt sie schnell. »Er ist nichts.«
    »Nichts? Wie nichts! Er spielt sich doch auf wie -«
    »Er ist nichts. Er ist nur ein ausführendes Organ.«
    Wie sich das schon anhört, denkt Nina. »Und du?«
    »Vater läßt ihn ein bißchen auf mich aufpassen, sonst nichts! In Deutschland erwartet dich übrigens eine Überraschung«, flüstert Suzanna noch hastig und lächelt, als Bernd zu ihnen herüberkommt.
    Eine Überraschung? rätselt Nina, was kann das schon sein? Eine Briefbombe? Oder zwei Findelkinder, abgegeben von einer Wahrsagerin?
     
    Eine Stunde später sitzt Nina wie auf dem Hinflug wieder auf einem Fensterplatz, allerdings als einzige aus ihrer Gruppe im Nichtraucher. Alle anderen sitzen im Raucher und gehen die letzte Tage, mit dem Abstand Abschiednehmender, noch mal scherzend durch.
    Nina beschließt, später zu ihnen zu gehen, aber jetzt braucht sie erst mal Ruhe, um sich über einiges klar zu werden. Was sage ich nur Sven, denkt sie und versucht, ihre Gedanken und Gefühle zu ordnen. Die telefonische Beichte wegen des Überfalls war schlimm genug gewesen. Versicherung hin oder her, es bedeutet jedenfalls Ärger und kostet einen Haufen Geld.
    Das andere ist sicherlich schlimmer. Aber was heißt überhaupt: das andere? Es war ja nichts. Nichts, was zählen würde. Was soll sie Sven dann überhaupt sagen? Passiert ist nichts, außer daß ich mich Hals über Kopf in einen anderen Mann verliebt habe, der auf Distanz bleibt? Oder: Tut mir leid, ich kann leider nicht mehr mit dir schlafen, weil du nicht Nic heißt? Weil du dich nicht anfühlst wie Nic, weil du nicht riechst wie Nic, weil du nicht lachst wie Nic, weil du nicht dieses Glitzern in den Augen hast, weil du ... es wird fürchterlich werden, und der Countdown läuft.
    Nina beschließt, später weiter darüber nachzudenken, und geht ins Raucherabteil. Alle sind aufgedreht, Hauptgesprächsstoff sind natürlich der Überfall und Leos blaßrosa schimmernde Wunde auf der Stirn.
    »Das wäre mir egal, wenn nur mein Baby wieder da wäre. Es war eine außergewöhnlich gute Kamera, und sie hat sich auf mich eingestellt. Wir gehörten zusammen!«
    Nina setzt sich neben ihn: »Gleich hast du wieder ein anderes Baby in den Armen, das tröstet dich doch vielleicht ein bißchen!«
    Ein mißbilligender Blick trifft sie: »Sag zu meinem Schnuckelchen nie wieder Baby! Das sind zwei völlig verschiedene Bräute!«
    »Okay, okay«, winkt Nina ab und wendet sich an Nic: »Und wer holt dich ab?«
    Nic zuckt die Achseln. »Ich lasse mich überraschen. Mein Taxifahrer vielleicht ...«
    Nina nickt und schweigt.
    »Und dich?« will Nic wissen.
    »Och.«
    Nina schaut zu Leo, der sie angrinst: »Nun sag schon, das würde uns alle interessieren. Dein Schleimi aus dem Sender?«
    »Keine Ahnung«, sagt sie und gähnt. »Keine Ahnung, wen du meinst!«
    Leo zündet sich genüßlich eine Zigarette an: »Wir werden ja sehen!« Er dreht sich zu Nic um: »Nimmst du Drogen?«
    Nic pult sich eben eine Tablette aus einer Schachtel. »Drogen? Was für'n Quatsch. Das ist eine stinknormale Schlaftablette. Ich schlafe jetzt, dann bin ich nach der Landung fit. Das mache ich immer so!«
    Ach

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