Die Lust des Bösen
Sedierung verabreichen, damit du etwas ruhiger wirst und dich vielleicht etwas entspannen kannst. Gerade so viel, dass du das Bewusstsein nicht verlierst und bei mir bleibst.«
Noch während er sprach, stach er mit einer Nadel in ihren Arm. »Keine Angst, nur eine kleine Propofol-Injektion, sie wirkt schnell.«
Und tatsächlich merkte Hannah, dass alles plötzlich gedämpft erschien und sie sich wie in Watte gepackt fühlte. Gleichzeitig wurden ihr die Glieder schwer. Sie fühlte sich wie paralysiert und konnte sich tatsächlich nicht mehr bewegen. Sie lag da wie ein Lamm, das nur noch auf seinen Schlächter wartete.
»Ich werde dir nun in aller Ruhe die Dramaturgie erläutern, damit du weißt, was auf dich zukommt.«
Diesen Satz sprach er so genussvoll aus, als würde er ein lecke res Abendessen erwarten, auf das er sich schon lange gefreut hatte.
Die junge Frau fügte sich in ihr Schicksal. Sie wusste, sie konnte ihm nicht entrinnen, sie hatte aufgegeben. Mit dem Leben abgeschlossen. Das Einzige, worum sie jetzt noch betete, war, nicht zu viele Schmerzen erleiden zu müssen. Wie aus einer anderen Welt drang die Stimme ihres Peinigers zu ihr herüber, der den Ablauf sachlich und nüchtern schilderte und wie ein Richter sein Todesurteil verkündete, das unmittelbar darauf vollstreckt werden sollte.
»Zuerst werde ich deine Brustwarzen piercen. Dann sind deine Schamlippen dran. Anschließend werde ich dich daran hochziehen. Wahrscheinlich wird mich das Ganze so erregen, dass ich mir einen runterholen muss und auf deine geilen Titten spritzen werde.«
Während er diese ersten Sätze sprach, lag Hannah bewegungslos und starr.
»Dann«, fuhr er fort, »wenn ich mich etwas abgekühlt habe, werde ich dich wieder runterlassen und beginnen, deine Schädeldecke zu öffnen. Das wirst du natürlich bei vollem Bewusstsein miterleben; du sollst es ja genießen. Ich werde zunächst deine Rückenmarksnerven durchtrennen. Dann bist du vom Hals an abwärts gelähmt. Spätestens von diesem Punkt an würde dein Leben sowieso nichts mehr wert sein. Dann werde ich einen Schnitt über deinen Hinterkopf machen. Beginnen werde ich damit an deinem rechten äußeren Gehörgang. Dort befindet sich d er Knochen des Schläfenbeins. Den Schnitt werde ich dann quer hinüber zum gegenüberliegenden Gehörgang ausführen. Schließlich werde ich deine Kopfhaut lösen und anschließend deine Schädeldecke aufsägen. Das wird etwas wehtun, denn Schnitte in die Kopfschwarte und in die Knochenhaut verur sachen Höllenqualen. Aber wenn du das überstanden hast, wirst du nicht mehr viel spüren, denn das Gehirn selbst ist eine Stelle unseres Körpers, die relativ schmerzunempfindlich ist.«
Noch immer hatte sich Hannah nicht gerührt. Aber in ihrem Inneren tobte und brodelte es. Sie stand unbeschreibliche Ängste aus.
»Schließlich«, fuhr er mit sadistischem Genuss fort, »werde ich deine Hirnnerven und Gefäße, die nahe an der Schädelbasis verlaufen, durchtrennen. Anschließend werde ich die Medulla oblongata, die zum Hirnstamm und damit zum Zentralnervensystem gehört, kappen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wirst du tot sein. Dann werde ich dein Gehirn entnehmen und in dieses schöne Gefäß setzen. Schau es dir an!«, rief er.
Nein, sie würde nicht dorthin blicken, sie wollte nichts von all den kranken Fantasien ihres Peinigers sehen. Schon jetzt war sie starr vor Todesangst und schauderte angesichts der Grausamkeiten, die er ihr zugedacht hatte.
Während er all dies von sich gab, beobachtete er jede Regung seines Opfers. Nichts entging ihm. Denn genau das war es, woran er sich weidete.
»Und als krönenden Abschluss werde ich mir auch noch dein Herz holen. Ich werde deinen Brustkorb öffnen, aber davon wirst du ja schon nichts mehr spüren. Ich werde dein noch warmes Herz entnehmen und es in ein Glas mit Formalin legen.
Für dich gibt es also kein Entrinnen. Dein Fühlen, Denken und deine Seele gehören ab diesem Moment nur noch mir. Aber ich will sie gar nicht. Sie sind zu etwas Höherem bestimmt, zu etwas, das ich dir nicht erklären kann, weil du es nicht verstehen würdest.«
Während er Hannah dies erzählte, ergötzte er sich an ihrem angstverzerrten Gesicht und den vor Panik starren Augen. Dann schaltete er seine Videokamera ein, nahm die Piercingnadeln aus der Verpackung und ging zu seinem wehrlos auf dem Sektionstisch liegenden Opfer.
»So, jetzt geht es los. Und denk daran: Niemand wird dir helfen, du bist vollkommen
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