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Die Lust des Bösen

Die Lust des Bösen

Titel: Die Lust des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Negra
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allein. Es gibt nichts, das du tun kannst. Durch diese Hand hier wirst du sterben, und in dieser Hand hier werden dein Gehirn und dein Herz liegen. Ist das Leben nicht schön? Wie schön erst wird dein Tod sein? So einmalig schön. Und den Zeitraum deines Leidens bis zu deinem Tod, den bestimme allein ich.«
    Wenger zeigte ihr die lange Nadel. Als sie ihre Augen weit aufriss und schrie, stach er zu – in ihre rechte Brustwarze. Im Warzenhof und in der Brustwarze liegen viele Nervenenden, ein besonders empfindlicher Bereich für Schmerz.
    Hannah litt unerträgliche Qualen.
    Nach dem Einstich blutete es leicht. Wenger zog die Nadel langsam und mit sichtlichem Vergnügen aus der Brustwarze heraus. Zurück blieb die Kunststoffhülse, durch die er jetzt den Schmuckring aus Titan einschob. Danach zog er das Kunststoffrohr heraus.
    Er war zufrieden; der Piercingring steckte in der Brustwarze. Jetzt musste er nur noch die Kugel auf der Gegenseite fest schrauben, und der Ring saß. Zum Schluss tupfte er die Wunde mit einer antiseptischen Salbe und einem sterilen Wattebausch ab und betrachtete sein Werk. Er war zufrieden. Die ganze Prozedur wiederholte er jetzt mit der linken Brustwarze. Danach wandte er sich ihrer Vulva zu. Er wiederholte das Ritual erst rechts, dann links. Hannah schrie vor Schmerzen, waren die Schamlippen doch neben den Brustwarzen die sensibelsten Stellen des weiblichen Körpers.
    »Das gefällt mir«, ergötzte sich das Monster an ihrem Leiden. »Na, dann wollen wir mal.«
    Er nahm jetzt einige der Stahlseile, die er vorher ausgepackt und an der Abzugshaube angebracht hatte. Dann klemmte er die Karabinerhaken, die sich an deren Enden befanden, in die Öffnungen der Ringe. Erst in die beiden Brustwarzen-Piercings und dann in die an den Schamlippen. Anschließend zog er die Piercings leicht nach oben, sodass sich eine gewisse Spannung aufbaute.
    Für Hannah waren die Schmerzen nicht mehr zu ertragen. Vermutlich würde sie gleich das Bewusstsein verlieren.
    Wie ein Tier packte er ihren Kopf und rüttelte sie.
    »Dass du mir jetzt nicht zusammenklappst!«, schrie er wie von Sinnen.
    Dann trat er ein Stück weit zurück, öffnete seinen Hosenschlitz und onanierte auf ihre Brüste.
    »Oh ja«, stöhnte er, »das ist gut.«
    Er brauchte nicht lange, dann zog er den Reißverschluss seiner Hose wieder zu und ging zu dem kleinen Beistelltisch. Dort nahm er die Säge und begab sich damit zum Kopf seines Opfers.
    »So, jetzt ist es so weit. Du kannst dich schon mal vorbereiten.«
    Er ließ die Säge an und berührte damit leicht ihren Hals, sodass ein sichtbarer kleiner Kratzer übrig blieb.
    »Na, dann wollen wir mal.«
    Er setzte das medizinische Instrument an ihrem Kopf an.
    Hannah war inzwischen in die Bewusstlosigkeit hinübergeglitten. Es war ein segensreicher Schutz, über den der menschliche Organismus da verfügte. Dem Himmel sei Dank!
    Inzwischen hatte der Psychopath sich weiter vorgekämpft und die Schädeldecke geöffnet. Jetzt war er am Gegenstand seiner Begierde angekommen. Er musste nur noch ein paar Nerven durchtrennen und das Gehirn herausziehen. Schließlich nahm er das Skalpell und begann mit der nächsten Stufe seiner teuflischen Arbeit.
    Hannah entschwand in die Schwerelosigkeit, etwas hatte sie aus ihrem Körper hinauskatapultiert. Eine Weile schwebte sie noch über ihrem Körper, dann plötzlich zog sie eine unglaubliche Kraft mit rasender Geschwindigkeit von der Erde fort. Alles lag im Dunkeln, aber dann nahm sie einen Tunnel wahr, der in seiner Tiefe in ein dunkles Blau gehüllt war. Und am Ende dieses Tunnels sah sie es – dieses Licht, von dem immer wieder Menschen berichtet haben, die schon einmal dem Tod nahe gewesen sind.
    Je näher sie diesem hellen Licht kam, desto intensiver wurde das Blau des Tunnels, und umso weniger Angst hatte sie. Ihr schwereloser Zustand und die Kraft, die sie vorwärts zog, gaben ihr nicht die Möglichkeit anzuhalten. Kurz vor dem Erreichen des Lichtes tauchten schemenhaft einige Menschenkörper auf, unwirklich, wie in Nebel gehüllt, und verschwanden gleich wieder.
    Unmittelbar bevor sie in das helle Licht glitt, verlangsamte sich ihr Flug so stark, dass sie keine Geschwindigkeit mehr spürte, als sie es erreichte. Es war ein sehr angenehmes, wohliges Gefühl, das sie jetzt umgab. Sie tauchte ein in eine Welt des Lichtes – aber eines, das sie nicht blendete, wie es die Sonne vermag, wenn sie mit voller Kraft vom Himmel brennt. Sie spürte Wärme, aber

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