Die Lustsklavin
Mein Gesicht lief rot an und ich schüttelte langsam den Kopf.
Mit fester Stimme erörterte der Master: „Du musst dich nicht schämen, dazu hast du keinen Grund. Dennoch möchte ich dir sagen, auch wenn ich dich mag, du gehörst einem anderen. Der große Meister hat alle Rechte an dir. Du gehörst ihm. Ich kann dich nicht als meine Sklavin akzeptieren, ich bin nur dein Ausbilder.“
Betrübt lauschte ich seinen ehrlichen Worten. Das Gleiche hatte Chloé auch gesagt. Ich war am Boden zerstört und schämte mich meiner Gefühle. Langsam füllten meine Augen sich mit dicken Tränen und ein stummer Schrei holperte über meine Lippen. Schluchzer ließen mich erbeben und meine Nase lief.
„Steh auf, Cassandra und sieh mich an!“, forderte er mich auf.
Wie in Trance gehorchte ich und stand vor ihm. Von unten sah ich ihn traurig an und konnte ihn kaum sehen, da meine Tränen meinen Blick trübten.
Er sah auf mich herab und ernst sprach er: „Geh ins Bad und wasch dich, du hast keinen Grund zum Weinen. Nichts muss dir peinlich sein, im Gegenteil. Ich bin stolz, eine solche Sklavin erzogen zu haben. Du bestätigst mich in meiner Arbeit. Jetzt geh schon. Danach möchte ich dich jemandem zeigen.“
Wie konnte er nur so kalt sein? Hatte er keine Gefühle? Oder hatte ich mich getäuscht? Empfand er gar nichts für mich? Voller trüber Gedanken ging ich ins Bad, versuchte mich zu beruhigen und wusch mein Gesicht. Anschließend kämmte ich noch meine lange Lockenmähne und kehrte zu ihm zurück.
„Zieh deine Schuhe an, die gleichen wie vorhin, die Sandaletten“, merkte er bestimmend an.
Wie befohlen schlüpfte ich in meine Schuhe und richtete noch einmal das weiße Hemdchen und die feinen Strümpfe. Als ich damit fertig war, stand ich ruhig da und wartete auf ihn.
Aus dem Augenwinkel sah ich, dass er das Halsband in der Hand hatte. Damit kam er auf mich zu und legte es mir um. Er schob den Ring in die Mitte meines Halses und hängte die Kette ein, die dazu gehörte.
Dann befahl er mir: „Nimm die Hände auf den Rücken.“
Auch dies führte ich ohne zu murren aus. Ich kannte es ja schon. Diesmal wickelte er wieder ein Seil um meine Hände. Dieses raue Gefühl auf meiner Haut beruhigte mich ein wenig, fast schon wünschte ich mir, es wäre etwas stärker. Der Master zog prüfend an meiner Kette und mein Kopf wurde ruckend nach vorne gerissen. Zögernd folgte ich ihm. Im Flur angelangt, begann ich in Gedanken zu zählen. Wir wendeten uns nach links und er zerrte mich hinter sich her. Plötzlich geschah etwas, was hier noch nie passiert war. Eine weitere Tür öffnete sich und eine Frau in schwarzem Leder und mit kniehohen Stiefeln betrat den Flur. In ihrem Schlepptau zog sie, ebenfalls an einer Kette, ein junges Mädchen. Es war nackt und hatte die Augen verbunden. Ihre schmalen Hände waren vor ihrem leicht gewölbten Bauch mit Handschellen fixiert.
Überrascht hielt die Frau inne, sah uns an und grüßte den Master mit Engelszungen: „Liebster Nicolas, schön dich zu sehen. Bist du zu früh dran oder ich zu spät?“
„Nun, ich liege genau im Zeitplan, meine liebste Michelle“, flötete er sachte.
„Ach, dann bin ich wohl zu spät. Dieses kleine, freche Ding hier hat so lange gebraucht, um sich zu rasieren. Das hat man nun davon, wenn man ein wenig nachgiebig ist.“
„Nun, meine Liebe, du bist nicht gerade für deine Nachgiebigkeit bekannt.“
„Ach, Nicolas, hör schon auf. Mein Ruf eilt mir mal wieder voraus.“
„Liebste Michelle, ich lasse dir gerne den Vortritt, damit du die verlorene Zeit wieder aufholen kannst.“
„Danke, liebster Nicolas. Dann werde ich mich mal beeilen. Wir sehen uns gleich.“
Sie drehte uns den Rücken zu und rannte fast den Flur entlang. Das nackte Mädchen hatte Mühe hinterher zu kommen und stolperte mehrmals, konnte sich aber immer wieder fangen und auf die Beine kommen. Sie tat mir richtig leid, wie sie so blind und hilflos hinter der Frau in Leder herstolperte. Ob sie auch ein solches Gefühl hatte, wie ich für Nicolas? Ging es ihr genau so? War sie stolz, hinter der Lady herzulaufen, so wie ich hinter meinem Master?
Diese Fragen verdrängend konzentrierte ich mich wieder aufs Zählen, denn Nicolas ging weiter und zog an meiner Kette. Mit einem schnellen Blick nach vorne bekam ich mit, dass die beiden Frauen in einem Raum auf der anderen Seite des Flures verschwanden.
Der Master führte mich den
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