Die Luziferverschwoerung
anderen Ende der Leitung seufzen. „Gabe, ich glaube ich weiß, was du gerade denkst, und ich kann nur hoffen, dass ich mich irre.
Und jetzt beweg deinen Arsch hier her, oder ich komme persönlich vorbei und hol dich ab, wie ein kleines Kind, und dann werde ich all den netten Mädels aus B-046 erzählen, dass du deine schwangere Verlobte vor dem Altar sitzen gelassen hast, um es mit der Trauzeugin, der besten Freundin deiner Verlobten, zu treiben.“
Gabe maß die drei Studentinnen mit einem Blick. Catherin lächelte und nickte in Richtung Bett.
„Du, Tal, Sorry, aber ich glaube das würde die hier nicht abhalten…“
Gabe klappte sein Handy zu und ging zu Rachel hinüber. Sie legte ihm eine Hand an die Schläfe und atmete aus. Gerade als Gabe sich vorbeugen wollte knallte die Tür auf und Taliv stürmte herein.
„Gabe! Verdammt!“
Die Mädchen sahen überrascht zu Taliv.
„Ms. Hane!“
Taliv stemmte die Hände in die Hüften und sah jedes Mädchen mit einem so tadelnden Blick an, dass sie allesamt den Kopf zwischen die Schultern zogen. Dann sah sie Gabe an, der gelassen einen Arm um Rachels Schultern gelegt hatte.
„Gabe, ich weiß du versuchst es immer wieder, aber nur weil du bedeutungslosen Sex mit Studentinnen hast, macht dich das noch nicht hetero.
Du musst endlich akzeptieren, wie du fühlst.
Hör auf, etwas sein zu wollen, was du nicht bist…“ Rachel wich unter seiner Berührung zurück und sah ihn verwirrt an.
„Warum sind die besten immer schwul“, murmelte sie dann. Jetzt stand auch Catherine vom Bett auf und wickelte eine Locke von Gabes Haaren um ihren Finger.
„Ich hätte es gleich merken müssen. Allein schon an der Art, wie gepflegt seine Haare sind.
Welche Spülung benutzt du denn? Hey, vielleicht können wir ja mal zusammen shoppen gehen! In der Gegenwart von Schwulen kann man sich als Mädchen immer so sehr entspannen…“
Gabe warf Taliv einen düsteren Blick zu.
Das wirst du noch bereuen!
Dann verdrehte er die Augen und folgte Taliv aus dem Zimmer, nachdem er den Mädchen widerwillig seine Nummer gegeben hatte.
Niemals gehe ich mit einer von denen Shoppen… „Es tut mir Leid, G, aber du wolltest es ja auf die harte Tour.“
Gabe strafte sie mit Schweigen. Taliv seufzte.
„Na gut, wenn du nicht reden willst, dann halt nicht.“
Sie gingen durch die endlos langen Flure, vorbei an eilig hastenden Studenten, bis Taliv schließlich vor einer großen Holztür stehen blieb.
„Hier drin ist meine Vorlesung, also blamier mich nicht! Wenn du mich auch nur irgendwie nervst, dann schick ich dich raus, und du darfst hier draußen auf dem Flur auf mich warten. Verstanden?“
Gabe verdrehte genervt die Augen.
„Verstanden? “
„Ja! Ich bin doch kein Kleinkind mehr. Ich weiß wie es auf einer Uni zugeht, ich habe Natürlich Blond 1&2 gesehen.“
Taliv prustete los.
„Was? Wir hatten einen Filmabend und Shannon dufte das Programm bestimmen. Also Natürlich Blond oder Barbie und die zwölf tanzenden Prinzessinnen.
Ein Meilenstein in der Filmgeschichte mal so nebenbei bemerkt. Allerdings müssen sich diese armen zwölf Prinzessinnen einen Prinzen teilen.
Ich beneide ihn ja so…“
Taliv würdigte ihn keiner Antwort, sondern drückte die Klinke herunter und trat ein.
Im Hörsaal saßen an die zwanzig Studenten. Sie alle verstummten sofort, als sie Taliv sahen.
Ist das Respekt? Warum sollte man Tal respektieren…
Taliv ging langsam zum Pult, und legte dort ihre Tasche ab.
„Also, Guten Tag, wir beginne heute mit dem Thema: Auswirkungen des Camping-Tourismus auf heimische Schlangenarten.“
Innerlich gähnte Gabe auf, setzte sich aber wie von Taliv angeordnet ganz nach hinten, soweit weg von allen Studentinnen wie möglich. Er hörte Taliv nur ein paar Minuten zu und langweilte sich schon zu Tode. Während vor ihm die Studenten eifrig mitschrieben fragte sich Gabe, was für Freaks denn Schlangen studierten.
Da öffnete sich die Tür und eine junge Studentin huschte hinein. Ihr Haar war zerzaust und sie murmelte leise eine Entschuldigung, als Taliv sie in Grund und Boden blickte.
Mit gesenktem Kopf setzte sich das Mädchen zwei Plätze neben Gabe. Taliv nahm ihre Platzwahl mit einem Stirnrunzeln zur Kenntnis und warf Gabe noch einmal einen warnenden Blick zu.
Der hob nur die Schultern.
Ist doch nicht meine Schuld, wenn sie meine Nähe sucht…
„Also was ich sagen wollte, bevor Ms. Benson mich unterbrach, war, dass besonders …“
Das Mädchen hatte
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