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Die Luziferverschwoerung

Die Luziferverschwoerung

Titel: Die Luziferverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Strobel
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verstehen zu geben, dass ich das auf keinen Fall tun sollte.
    Na toll, was jetzt?
    Sie hielt mir den Nager auf ihrer Handfläche hin. Crispy verfolgte jede meiner Bewegungen mit den Augen.
    Zaghaft streckte ich die Hand aus. Ich biss mir auf die Unterlippe und hielt Crispy zuerst nur meine Finger an die Nase.
    Meine Hand zitterte.
    Seine Barthaare kitzelten meine Fingerspitzen, als er schnüffelte.
    Dann schloss er die Augen und wartete.
    Ich glaub‘s nicht.
    Heißt das jetzt ich soll weiter machen oder nicht? Ich hielt den Atem an und fuhr schließlich mit der Hand über seinen Rücken.
    Sein Fell war unglaublich weich!
    Ermutigt streichelte ich weiter.
    Nach vier Zügen lies ich meine Hand sinken. Shannon strahlt und redete auf Crispy ein.
    „Oh du braver Junge! Na, ist das nicht nett von ihr. Das hat dir bestimmt gefallen…“
    Jeder andere im Raum blickte mich erstaunt an. Bewundernd klatschte J.D. in die Hände.
    „Wow, du bist nich gebissen worden, ich glaub‘s nicht…“, er klang beinahe etwas enttäuscht.
    Oder bildete ich mir das nur ein?
    Plötzlich sog Marissa vor mir scharf die Luft ein. „Gabe! Was hast du mit deinem Arm gemacht? Warte ich helf dir“, sie wartete seine Antwort gar nicht ab, sondern zückte ihre Yara und legte sie ihm auf den Oberarm.
    „Mari, das ist nicht nötig, das geht viel einfacher…“, er warf J.D. einen bestimmten Blick zu, der daraufhin sofort Shannon die Hände auf die Augen und Ohren legte, und sie wegdrehte.
    Er fluchte, als Crispy ihm herzhaft in den Zeigefinger biss.
    Mit einer geübten Bewegung packte Gabe seine eigene Schulter und renkte sie mit einem knackenden Geräusch wieder ein.
    Bei dem Geräusch bekam ich eine Gänsehaut auf den Armen.
    Ich musste wohl etwas grünlich geworden sein, denn Marissa fragte mich:
    „Musst du reihern?“
    J.D. der mit Shannon abgelenkt gewesen war fuhr herum und sah uns begeistert an.
    „Was? Wer hat Bock auf ‘n Dreier?“
    Ich warf einen geschockten Blick auf Shannon, aber die sah nur gelassen zurück.
    Sie war solchen Scheiß wohl schon gewöhnt. Währenddessen hatte Marissa J.D. in den Schwitzkasten genommen.
    „Das hättest du wohl gern, hä“, sie traktierte ihn mit der Faust auf dem Kopf.
    Während sie so seine perfekt gegelte Frisur zerstörte blickte ich zu Bel.
    Sie schien solche Vorstellungen ebenfalls gewöhnt zu sein.
    Gabe verdrehte die Augen und wandte sich ab. „Hey“, ich lief ihm hinterher. „ Hättest du dir deinen Arm nicht auch vorhin einrenken können?
    Na ja, egal.
    Was machen wir denn jetzt? Ich würd gern duschen. Und zwar allein“, sagte ich betont, nach einem Blick, den Gabe mir zugeworfen hatte.
    Für was hielt er sich eigentlich?
    Ich hatte stark Lust irgendwas zu treten.
    Gern auch Gabes Schienbein.
    Aber ich hielt mich zurück.
    Plötzlich fühlte ich etwas Kaltes an meiner Hand. Erschrocken wollte ich sie wegziehen, doch es war nur Shannon, die meine Hand umklammert hielt. Ihre Hand war eiskalt, wie die einer Toten.
    Sie hatte eine enorme Kraft.
    Ich sah sie an.
    „Ich kann dir dein Zimmer zeigen, wenn du willst“, ihre helle Stimme klang ernst.
    „Du kannst natürlich erst duschen gehen“, sagte sie nach einem Blick auf mein Haar.
    Peinlich berührt fuhr ich mir mit der freien Hand durchs Haar. Bäh, das klebte aber ganz schön!
    „Komm ich zeig‘s dir“, mit diesen Worten führte sie mich in den langen dunklen Gang.
    Aufmerksam sah ich mich um.
    Die Wände waren mit einer altertümlichen Tapete tapeziert.
    Sie war mit Blumen gemustert, die das meiste ihrer Farbe schon an die Zeit abgeblättert hatten.
    Unsere Schritte hallten auf dem dunklen Parkett, und es hörte nur dann kurz auf, wenn wir über einen weiteren der vielen roten Perserteppichen gingen. Vor langer Zeit hatte sich wohl jemand die Mühe gemacht, alle zwei Meter einen Wandleuchter in die Wand einzulassen.
    Jede Kerze hatte ihre eigene kleine Nische.
    Doch keine einzige brannte.
    Als uns das Licht aus dem Foyer nicht mehr erreichte nahm Shannon eine Kerze aus einer der Nischen und zündete sie an.
    Ich hatte kein Feuerzeug in ihrer Hand gesehen. Ebenso wenig, wie ein Streichholz.
    Ich machte schon den Mund auf, um meine Verwunderung auszudrücken, als sie selbst mit der Sprache herausrückte.
    „Du musst wissen, ich habe eine Gabe. Ich kann Energie erzeugen. Aber bis jetzt ist es nur Feuer.
    Bel sagt, eines Tages kann ich bestimmt auch Strom und andere Energien herstellen, aber ich bin schon sehr stolz auf mein

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