Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Luziferverschwoerung

Die Luziferverschwoerung

Titel: Die Luziferverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Strobel
Vom Netzwerk:
dann
warum man sie nicht sehen kann
    Erst wenn die Wolken schlafen gehen
kann man uns am Himmel sehen
wir haben Angst und sind allein
    Gott weiß ich will kein Engel sein
    Sie leben hinterm Sonnenschein
getrennt von uns unendlich weit
sie müssen sich an Sterne krallen
damit sie nicht vom Himmel fallen“
    Luzifer erkannte das Lied. Es war von einer deutschen Band, und dieses Lied verachtete er .
    Er gab dem Jungen eine Ohrfeige.
    „Du hast keine Ahnung was du das singst“, er spukte ihm die Worte förmlich ins Gesicht.
    Trotzig sah der Junge ihn an. Er war sicherlich kurz davor ihm die Zunge raus zu strecken.
    Angewidert wandte Luzifer sich wieder dem Spiegel zu. Er konnte hören, wie der Junge hinter ihm sich aus dem Staub machte.

    Ich spürte langsam, wie die Luft dünner wurde. Würde Gabriel uns ersticken lassen?
    Wie hoch waren wir eigentlich?
    Ich warf todesmutig einen Blick hinunter und sah, dass von Esmeras nicht mehr viel zu erkennen war. Esmeras war ein rotbraunes Rechteck, das von grünen Wiesen umsäumt wurde.
    Von der Höhe wurde mir schwindelig.
    Ich kniff die Augen fest zusammen und versuchte nicht daran zu denken, was passieren würde, wenn ich unten aufkäme.
    Ihr braucht keine Angst zu haben, es dauert auch gar nicht mehr lange, hörte ich da plötzlich Gabriels vertraute Stimme in meinem Kopf.
    Doch trotzdem öffnete ich meine Augen nicht.
    Auf einmal spürte ich ein leichtes Kribbeln auf der Haut. Es war wie feuchter Nebel, der sich auf das Gesicht legt, oder tropische Luft, die einem drückend und schwer vorkommt.
    Also öffnete ich nun doch meine Augen.
    Ich konnte nichts sehen, was das kribbeln veranlasst hätte. Aber ich sah etwas viel bedeutenderes.
    Vor mir lag eine Stadt.
    Aber nicht irgendeine Stadt.
    Es war eine Stadt in den Wolken.
    Immer wieder sah ich Risse in den Wolken, die ins bodenlose mündeten.
    Aber dadurch, dass jeder Bewohner Flügel hatte war das allenfalls lästig. Und sie hatten schöne Flügel. Jeder von ihnen.
    Große weiße oder graue Schwingen, die hier wohl zum alltäglichen Leben dazugehörten.
    Ich konnte Männer und Frauen erkennen.
    Alle trugen helle Kleider.
    Jeder von ihnen wirkte imposant, und vor jedem hätte ich mich unten auf der Erde verbeugt.
    Aber hier war es andersherum.
    Kaum, dass Gabriel uns abgestellt hatte auf den hellen Steinboden, bahnte er sich auch schon zielstrebig seinen Weg.
    Links und rechts von ihm knicksten die Frauen und verneigten sich die Männer. Ich weiß kein geschlechtsdefinierendes Wort für Engel…
    Das ist irgendwie merkwürdig.
    Aber sie standen nicht, kaum das Gabriel vorbei war, wieder auf, so wie ich es erwartet hatte.
    Nein, auch als Gabe und ich ihm hinterher eilten wurde sich vor uns verbeugt.
    Ich sah unbehaglich zu Gabe.
    Der hingegen schien diese ganze Aufmerksamkeit zu genießen.
    Er warf einem jung aussehenden Engelsmädchen einen lässigen Blick zu, die daraufhin kokett lächelte. Ich legte betont den Arm um ihn und streckte dem Mädchen in Gedanken die Zunge raus. Such dir anderes Frischfleisch, der hier gehört zu mir.
    Gabe musste über unser Schauspiel lachen und ich boxte ihn in die Seite.
    „Etwas mehr Respekt vor diesem heiligen Ort, bitte“, murmelte ich ihm übertrieben streng zu, wie eine Bibliothekarin es immer tat.
    Den obligatorischen Zeigefinger und das
    dazugehörige Pscht! Verkniff ich mir aber, weil ich sonst auch hätte loslachen müssen.
    So endete das Ganze nur in einem Grinsen.

    Gabe und ich folgten Gabriel eine Weile, während wir uns ehrfürchtig umsahen. Alle Engel, denen wir über den Weg liefen verneigten sich vor uns.
    Ich konnte mir das immer noch nicht erklären.
    Die Straße, der wir folgten war gesäumt von Häusern aus hellem Stein.
    Diese Stadt in den Wolken hatte Ähnlichkeit mit Jerusalem oder einer anderen orientalischen Stadt. Nur das die Häuser von innen heraus zu leuchten schienen. Gabe zog an meinem Arm und deutete nach vorne.
    Gabriel stand vor einer großen Kathedrale und wartete.
    Diese Kathedrale wirkte merkwürdig.
    Ich erkannte, dass es ein Gotteshaus war, aber sie hatte keine Ähnlichkeit mit einer Kirche die mir vertraut gewesen wäre.
    An der Frontseite war ein großes schwarzes Tor und daneben waren noch größere Buntglasfenster.
    Doch anstelle von einem Glockenturm hatte sie Minarettes wie eine Moschee.
    Das Dach der Kathedrale war das einer Pagode.
    Das gerundete Dach stand etwas über den Rand des Grundbaus. Alles in allem wirkte dieses Gebäude auf

Weitere Kostenlose Bücher