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Die Luziferverschwoerung

Die Luziferverschwoerung

Titel: Die Luziferverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Strobel
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berichtet.
    Chilali schüttelte den Kopf und lachte.
    Ein glockenhelles Lachen, wie das von Shannon. „Nein, sie haben mich gefunden. Gestern Abend standen sie vor meiner Tür.“
    Gabriel hob interessiert eine Augenbraue.
    „Na das ist ja mal ungewöhnlich. Wieso seid ihr hier?“ Ich sah fragend zu Gabe und er ergriff das Wort.
    „Nun ja, es fing mit einem Traum von Josie an. Es war ein schlimmer Alptraum, der einer
    Prophezeiung sehr ähnlich war, also beschlossen wir, sie ungültig zu machen indem wir einen völlig anderen Ort aufsuchten.“
    Gabriel nickte anerkennend.
    „Das war eine weise Entscheidung.“
    Er ging zu Chilali, die ihm die Hand hinhielt.
    Leicht berührte er ihre Fingerspitzen und beide schlossen die Augen.
    Gabe und ich sahen uns verwirrt an und warteten. Während Gabriel die Augen geschlossen hielt huschte ein verärgerter Ausdruck über sein Gesicht, doch er verschwand so schnell, wie er gekommen war.
    M ich zu bewegen, traute ich mich nicht und so wartete ich.
    Ich verlagerte mein Gewicht und wurde ungeduldig. Gerade wollte ich auf meine Uhr sehen, und musste feststellen, dass ich gar keine trug.
    Wie lang wollten die das noch durchhalten.
    Auch Gabe schien unruhig zu werden.
    Schließlich öffneten beide die Augen und traten auseinander. Ein ausgeglichener Ausdruck lag auf den Gesichtern der beiden.
    „Und“, ich blickte Gabriel erwartungsvoll an. Gabriel holte tief Luft.
    „Nun, es gibt einiges, das ich euch beiden verschwiegen habe. Ich denke, die Zeit ist nun gekommen euch davon zu berichten. Kommt.“
    Er hielt jedem von uns eine Hand hin.
    Chilali stellte sich neben uns.
    Unsicher ergriff ich Gabriels Hand.
    Gabe tat das Gleiche. Ich sah über meine Schulter und ich wurde nicht enttäuscht.
    Begleitet von einem starken Luftzug erschienen Gabriels Flügel. Ich spürte die Berührung einer Feder auf der Haut.
    „Hast du etwas dagegen, wenn ich dir mal kurz deine Gäste entführe.“
    Natürlich war das eine rhetorische Frage, aber Chilali nickte dennoch.
    Dann ging Gabriel in die Knie und stieß sich ab.
    Ich machte unbewusst die gleiche Bewegung.
    Mir entfuhr kein Laut, als wir uns schnell dem Boden näherten.
    Dann tat Gabriel einen Schlag mit den Flügeln und mit einem Ruck ging es aufwärts. Bald klammerte ich mich an Gabriels linken Arm, wie ein Ertrinkender an den Strohhalm.
    Aber ich wusste, dass er mich niemals hätte fallen lassen. Gabe schien ebenso verkrampft zu sein wie ich, auch wenn er es nicht so stark zeigte, wie ich. Erst jetzt sah ich mich um.
    Unter uns konnte ich die Straßen Esmeras‘ erkennen. Sie waren kreuz und quer und ohne jegliches System gebaut worden.
    Ich konnte Menschen sehen, die ehrfürchtig nach oben deuteten. Ich hörte sie rufen.
    „Gabriel!“
    Sie erkannten ihn also.
    Erstaunlich.
    Ich hatte ihn nur als Engel entziffern können. Plötzlich sah ich vor uns einen Turm.
    Er kam bedrohlich schnell näher.
    „Äh, Gabriel… Gabriel!“
    Er tat zwei schnelle Schläge und wir waren gerettet. „Wo willst du eigentlich hin“, ich schrie gegen den Wind an.
    Er schien vollkommen klar zu verstehen. Er nickte leicht nach oben.
    Ich sah hoch.
    Da oben war doch gar nichts…
    Oder vielleicht?
    Mein Herz schlug schneller.
    Das konnte er doch nicht ernst meinen.
    Ich sah an Gabriel vorbei zu Gabe. Er schien nichts gehört zu haben.
    Wie lange würde Gabriel uns eigentlich noch tragen können?

E NGEL
    Wer zu Lebzeit gut auf Erden
wird nach dem Tod ein Engel werden
den Blick gen Himmel fragst du dann
warum man sie nicht sehen kann

    Also hatte Gabriel die beiden so schnell schon unter seine Fittiche genommen…
    Ts, er war immer so voreilig.
    Er hörte ein leises Stimmchen.
    Luzifer drehte sich um. Hinter ihm sah er einen kleinen Jungen.
    Natürlich war er kein Mensch.
    Er hatte Schlitzaugen und zwei kurze kleiner Hörner prangten auf seiner Stirn.
    Jetzt erinnerte er sich.
    Er hatte diesen Jungen aufgegriffen, wie er dabei gewesen war die Denkmäler der Engel zu besudeln. Er wurde immer so vergesslich, wenn er in seinen Spiegel sah.
    Der Spiegel der Wahrheit war ein großes Geschenk, aber es war unglaublich mühselig sich an alles zu erinnern, was man vorher am Tag getan hatte.
    Er wusste nicht, wie der Junge in sein Gemach gekommen war. Er kniete sich vor ihn, doch dieser schien Luzifer gar nicht war zunehmen.
    Dann hörte er, dass der Junge sang.
    „Wer zu Lebzeit gut auf Erden
wird nach dem Tod ein Engel werden
den Blick gen Himmel fragst du

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