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Die Luziferverschwoerung

Die Luziferverschwoerung

Titel: Die Luziferverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Strobel
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größer zu sein als meine, also war das mal ein Bereich, in dem keine Diskriminierung des weiblichen Geschlechts herrschte.
    Dieser Gedanke baute mich von innen heraus auf. Luzifer ignorierend rannte ich jauchzend auf Gabriel zu. Das war so viel besser, als allein Flügel zu haben.
    Wir könnten Superhelden werden.
    Big G und Super J.
    Oh ja… Das wäre der Hammer.
    Darüber müsste ich mal mit Gabe unter vier Augen sprechen. Als ich bei ihm ankam drängte ich Luzifer einfach zu Seite. In diesem Moment könnte er mir nicht unwichtiger sein.
    Ich befühlte Gabes Flügel und quietschte. Wie eine zweijährige.
    Gabe schien seinen Schmerz vergessen zu haben und lachte. Wir waren kurz davor uns wild im Kreis zu drehen, als sich Gabriel räusperte.
    Ich stellte mich neben Gabe und starrte verlegen auf meine Füße. Neben mir zitterte Gabe.
    Aber nicht aus Angst sondern vor Lachen.
    Ich war kurz davor mir die Faust in den Mund zu stecken, aber ich konnte mich beherrschen.
    Ich weiß gar nicht, wieso ich wegen den Flügeln so ausgerastet bin.
    Wahrscheinlich Stress …
    oder Hormonschwankungen.
    Daran musste sich meine Umwelt langsam gewöhnen. Gelangweilt sah Luzifer zwischen uns vier hin und her. Dann warf er einen Blick auf seine nicht vorhandene Uhr und runzelte die Stirn.
    „Was so spät schon? Ts, ts… Na dann muss ich wohl los…“, murmelte er mehr zu sich selbst, als zu uns.
    Dann hob er den Kopf und sah uns wieder alle an. „Also, ich muss los. Ich hab in einer Stunde ein Meeting mit Marlboro. Um euch kümmere ich mich dann ein anderes Mal. Bis dann“, es klang mehr, als wären wir alte Freunde, und nicht seit neustem Erzfeinde…
    Und mit diesen Worten schwang e sich in die Lüfte, hinauf zu dem Loch in der Decke.
    Als auch sein Fuß verschwunden war schien eine ungeheure Anspannung von Gabriel und Jophiel abzufallen.
    „Das ging ja glimpflich aus, ich bin froh, dass…“, der Rest ihres Satzes wurde von einem ohrenbetäubenden Knall übertönt.
    Wie auf ein geheimes Zeichen stürmten wir in die große Halle zurück.
    Dort wüteten einige Dämonen mit, wie es schien, Silvesterböllern.
    Überall lag Schutt und die Farbeimer hatten Feuer gefangen. Doch kaum als die beiden Erzengel auf den Plan getreten waren verschwanden sie.
    Ich ließ meinem Blick über die Verwüstung gleiten und blieb schließlich verdutzt an Jophiels Gemälde hängen.
    Die Stelle in der Mitte, die sie komischerweise zu Erst übermalt hatte war fast vollkommen abgebröckelt. Zum Vorschein kam eine achte Gestalt. Sie saß im Schneidersitz und lachte ausgelassen.
    Auch er trug ein goldenes Amulett, nur das seines rundlich war. Er hatte schwarze Haare und an seiner linken Seite stand ein altmodischer Kerzenhalter mit zugehöriger Kerze.
    Es war Luzifer. Und sie hatten ihn einfach übermalt…
    Die Engel mussten ihn echt verachten.
    Jophiel versuchte so schnell wie möglich die Lage einzuschätzen.
    Nach ein paar schnellen Blicken kam sie wohl zu dem Schluss, dass es am besten war dieses Gebäude völlig zu verlassen, denn sie zerrte Gabe an der einen und mich an der anderen Hand heraus.
    Als es hinter uns laut knallte schützte sie uns zwei mit ihren Flügeln.
    Faustgroße Steine flogen durch die Luft und prallten an den weißen Federn ab.
    Trotzdem gaben ihre Flügel dumpfe Geräusche von sich und ich ahnte, dass es trotz allem ziemlich wehtun musste.
    Nach ungefähr einer Minute ließ sie die Flügel zuerst sinken, und schließlich ganz verschwinden. Nur eine kleine, gelbe Blüte zeugte noch davon, was eben noch dort gewesen war.
    Ich hob die Blume auf, ich konnte mir den Namen immer noch nicht merken, und reichte sie Jophiel. Die lächelte mich an und steckte sie in die Tasche. „Vielleicht sollten wir euch auch noch zeigen, wie ihr eure Flügel wieder wegbekommt…“, dabei lachte sie leise.
    Wir richteten unsere ganze Aufmerksamkeit auf sie und schwupp! waren auch ihre Flügel wieder da. „Also, es funktioniert eigentlich genauso, wie das herbeiholen, nur umgekehrt. Normalerweise stellt ihr euch vor, was übrig bliebe, wenn sie verschwänden, da wir das aber jetzt noch nicht wissen ist das erste Mal das komplizierteste.“
    Dann trat sie vor und legte eine Hand auf Gabes und eine Hand auf meine Flügel.
    Sie schloss die Augen und murmelte etwas, das sich stark nach Latein anhörte. „Quid erat liber, debebit reconditus…“
    Oder so ähnlich.
    Es fühlte sich an, wie ein leichter Sog, als würden meine Flügel von einem großen

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