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Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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herumging und die Kerzen ausblies. »Zieh dich an«, befahl er. »Schnell. Ich bin ein Volltrottel, weil ich zugelassen habe, dass sie uns hier umzingeln.«
    Edie musste, um sich anzuziehen, glücklicherweise nichts weiter tun, als ihren Busen wieder in dem trägerlosen BH und dem Mieder zu verstauen und ihren hauchdünnen Rock über ihren wachsweichen Unterkörper zu ziehen.
    Kev schob eine lange Furcht einflößende Waffe in sein Schulterholster, überprüfte eine zweite, die an seinen Knöchel geschnallt war, und steckte eine dritte, eckig aussehende in den rückwärtigen Bund der Hose, die er gerade übergestreift hatte. Anstelle der Anzughose trug er nun eine flaschengrüne, mit praktischen Taschen besetzte Cargohose.
    Edie gestikulierte zu der Waffe, die er im Hosenbund versteckte. »Hast du keine Angst, dass sie losgehen könnte?«, fragte sie.
    Er grinste flüchtig. »Nein.«
    Jetzt war nicht die Zeit, sich wie ein dummes Mädchen zu fühlen. Kev legte ihr seinen Mantel um die Schultern. »Warte hier. Ich hole meine Tasche von unten.«
    »Warte hier?« Sie guckte sich verwirrt um. »Was soll das heißen?«
    »Wir schleichen uns hinten raus.« Er deutete auf die Seitenfenster.
    Ihr Magen zog sich zusammen. Höhen waren nicht ihr Ding. »Du glaubst, sie würden ein Mädchen, das in einem rosaroten Rüschenkleid Spiderman spielt, nicht bemerken?«
    »Das angrenzende Gebäude wird gerade renoviert. Die Gentrifizierung hat Einzug in meinem Viertel gehalten. Das Haus ist von Baugerüsten eingeschlossen und grenzt praktisch an meine Feuertreppe. Dadurch wird es zu einem großen Sicherheitsrisiko, aber für eine schnelle Flucht kommt es sehr gelegen. Wir türmen über das Nebengebäude.«
    »Aber dein Wagen parkt direkt vor –«
    »Wir nehmen einen anderen.«
    Natürlich hatte er noch ein weiteres Auto. Edie eilte ihm nach, als er durch die Schlafzimmertür verschwand. »Ich komme mit runter. Um das Essen zu holen.«
    Kev wirbelte so abrupt zu ihr herum, dass sie mit ihm zusammenprallte. »
Was?
«
    »Ich bin hungrig, es ist mitten in der Nacht, und das Einzige, was ich zu Hause habe, sind die Tierkekse in meinem Küchenschrank«, flüsterte sie fieberhaft. »Ich hab doch schon alles eingepackt! Ich muss mir nur die Tüte schnappen!«
    Kev grummelte den ganzen Weg die Treppe hinunter vor sich hin. Edie nahm die Essenstüte und versuchte, sie festzuhalten, als er ihren Arm packte und sie mit sich zog und sie wieder nach oben führte, aber schließlich riss er sie ihr aus den Händen.
    Er öffnete das Fenster und half ihr auf die Feuertreppe, wo sie sich krampfhaft darauf konzentrierte, nicht nach unten zu blicken. Mitsamt der Tüte und seinem Seesack überwand Kev mit beängstigender Ruhe und Lässigkeit die ein Meter breite, drei Stockwerke tiefe Häuserschlucht, unter der nur die dunkle Straße lag.
    Dann lehnte er sich auf seinem Hochsitz auf dem Baugerüst vor und streckte ihr die Hand entgegen. Edie biss die Zähne zusammen. Schließlich war sie jetzt ein gefährliches, ungezähmtes, sexy Ding. Im dritten Stock auf einem Baugerüst herumzukraxeln war ein Kinderspiel für eine Wildkatze wie sie. Sogar in
Jimmy-Choo
-Peeptoes.
    Kev zog sie hinüber und direkt in seine Arme, aber Edie bekam keine Gelegenheit, sich dazu zu beglückwünschen, überlebt zu haben, als er sie auch schon durch die rabenschwarze Finsternis navigierte. Sie folgte ihm, da er zu wissen schien, was er tat, aber wer wusste das schon dauerhaft? Sie würden sich sämtliche Knochen brechen. In ein Loch stürzen. Sich an einem Stahlträger den Schädel einschlagen. Von Ratten angenagt werden.
    Doch ihre Sorge erwies sich als unbegründet. Kev zog eine kleine Taschenlampe aus einer seiner vielen Taschen und leuchtete ihnen den Weg, der über eine staubige Betontreppe nach unten führte. Als sie das Erdgeschoss erreichten, warf er sich den Seesack über die Schulter, gab Edie die Essenstüte und hob sie schwungvoll auf seine Arme.
    Edie quiekte alarmiert. »He, was wird das?«
    »Es gibt hier unten keinen festen Boden, nur Bruchstücke von Ziegeln und aufgeplatzte Pflastersteine. Du würdest dir deine kleinen, nackten, lackierten Zehennägel anstoßen. Das kann ich nicht zulassen.«
    Er trug sie zur Tür, dann lugte er vorsichtig aus dem Gebäude. Drei dunkle Gestalten lauerten vor seiner Haustür. Eine brachte eine Sperrpistole zum Vorschein und steckte sie in das Schloss. Ein lautes Knattern hallte durch die verwaiste Straße.
    »Sie brechen

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