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Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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eigentlich klein hätte wirken müssen, entpuppte sich ebenfalls als weitläufiger Raum, mit einem weiteren mannshohen Fenster auf der einen Seite, vor das eine breite Verdunkelungsjalousie gezogen war. Mehrere rechteckige Fenster klassischen Formats gingen zur Straße hinaus.
    Auch hier flackerten Dutzende Kerzen. Auf der Kommode, in den Regalen, auf den Nachttischen. Ein zweiter Champagnerkübel wartete auf sie.
    »Es grenzt an ein Wunder, dass er das Gebäude nicht abgefackelt hat.« Kev öffnete den Schrank, fasste hinein und suchte nach irgendetwas.
    »Es ist wunderschön«, sagte Edie. Und dann sah sie das Bett.
    Es war so gigantisch, wie Kev es beschrieben hatte. Die Laken mussten Maßanfertigungen sein. Das schneeweiße Leinen war akkurat umgeschlagen und die strukturierte bronzefarbene Decke mit Dutzenden blutroter Rosenblätter bestreut.
    »Kev!«, rief sie aus. »Hast du die Blütenblätter gesehen?«
    Er wandte den Kopf um, starrte auf das Bett und verdrehte die Augen. »Jetzt reicht’s. Ich werde die Schlösser auswechseln. Wieder einmal.«
    »Nein. Es ist wunderschön. Ich bin bezaubert. Es funktioniert.«
    Kev warf ihr einen misstrauischen Blick zu. »Es funktioniert? Wovon sprichst du?«
    »Was glaubst du wohl?« Edie nahm eine Handvoll Rosenblätter auf und tauchte das Gesicht hinein. »Ich weiß, dass wir in Eile sind. Das verstehe ich vollkommen. Aber Kerzen und Rosenblätter … es scheint eine furchtbare Verschwendung zu sein, findest du nicht?«
    Sie ließ sich rückwärts aufs Bett fallen, sodass die Rosenblätter in die Luft stoben und tanzten, bevor sie sich um ihre Schultern und neben ihrem Gesicht niederließen.
    Als sie die Augen öffnete, verschlug es ihr vor Überraschung den Atem.
    Ein Bild von hypnotischer Schönheit zierte die Zimmerdecke. Es war ein sinnliches Mandala-Muster, das durch seine tiefen, erdigen Farben bestach. Kobaltblau, Rostrot, das Orange des Sonnenuntergangs. »Kev!« Sie stützte sich auf die Ellbogen und legte den Kopf in den Nacken, um es genauer zu bewundern, sich dabei der aufreizenden Wirkung, die diese Pose auf ihren Busen hatte, voll bewusst. »Hast du das gemalt?«
    »Ja.«
    Edie betrachtete es hingerissen. Sie würde sich daran gewöhnen müssen, dass Kev, im Gegensatz zu ihr, mehr als eine Fähigkeit beherrschte. Die einzigen Dinge, von denen sie etwas verstand, waren das Zeichnen und ihre gelegentlichen, bizarren hellseherischen Wahrnehmungen. Kev hingegen besaß endlos viele Talente. Er würde niemals aufhören, sie zu überraschen. »Es ist großartig.«
    »Es war eins meiner ersten Lenkdrachen-Designs«, erklärte er. »Steh auf. Zuerst kümmern wir uns um unser Problem. Gespielt wird hinterher.«
    Edie kniete sich hin, nahm ihre Röcke auf und breitete sie über das Bett, sodass sich die plissierten Stoffbahnen über die Decke ergossen. Dann schöpfte sie eine große Menge Rosenblätter mit den Händen und ließ sie weich und duftig über ihr Gesicht, ihren Kopf, ihren Hals, ihre Schultern rieseln. Ein Traum.
    Fast hatte sie ihn am Haken, aber er brauchte noch einen letzten Stups, um zu kapitulieren und sie zur Siegerin zu küren. Sie entdeckte ihr Konterfei in dem Spiegel über seiner Kommode. Edie schien auf seinem mit Rosenblättern übersäten Bett auf einer Wolke zu schweben, ihr Haar ein Wirrwarr ungebändigter Locken. Sie fasste nach unten, an das V-förmige Unterteil ihres Mieders und zog daran, bis ihre Brüste aus dem Ausschnitt sprangen. Das sollte ihm den Rest geben. Es hatte schon früher funktioniert. Kev verlor zuverlässig die Kontrolle, wenn sie ihren Busen zur Schau stellte.
    Sie warf sich in Pose, um einen maximalen verführerischen Effekt zu erzielen, dann linste sie nach oben, um zu sehen, welche Reaktion ihre Bemühungen bewirkten.
    Kevs Gesicht war eine Maske der Selbstbeherrschung, doch seine Augen glühten. Die Hitze war derart intensiv, dass sie sich fast wie Zorn anfühlte. Aber nicht ganz. Oh nein, nicht ganz.
    Der samtige, elektrisierende Ansturm seines Verlangens war so greifbar, dass sie in die Luft fassen und seine Textur mit den Fingern spüren könnte.
    »Du liebst es, mich zu manipulieren, oder?«, fragte er.
    »Es ist dir aufgefallen?« Edie hielt ihren Tonfall bewusst beschwingt. »Falls du dir Sorgen wegen unseres Zeitdrucks machst, vergiss nicht, dass ich mir gar nicht erst die Mühe gemacht hatte, mein Höschen wieder anzuziehen. Und ich bin absolut bereit. Ein ausgiebiges Vorspiel ist überflüssig. Du musst

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