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Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Fernsehgerät. Eine schmiedeeiserne Wendeltreppe führte zu einer höher gelegenen Etage, die vermutlich Schlafzimmer und Bad beherbergte.
    »Hier wohne ich.« Kev klang eigenartig verunsichert.
    Alles hier war so typisch für ihn. Der verschwenderische, übertriebene Luxus, gepaart mit spartanischer Genügsamkeit. Edie drehte sich im Kreis, um alles in sich aufzusaugen, als ihr ein Flimmern ins Auge fiel. Kevs Kopf fuhr herum, als er den Laut der Überraschung hörte, der ihr entschlüpfte.
    Aber es war kein Feuer. Es waren Kerzen. Beide starrten zu dem Tisch in der Ecke. Flackernde Kerzen, die Platten mit gebratenem Fleisch, gegrilltem Gemüse und Käse beleuchteten. Brötchen und Baguette, gefüllte Champignons, geröstete Artischocken, ein Teller mit geschälten Shrimps, geräuchertem Lachs, ausgelösten Krebsen. Berge von glänzendem Obst. Ein schaumiges, klebriges, cremiges Dessert, das nach Tiramisu aussah. Eine mit Wasserperlen benetzte Champagnerflasche, die in einem silbernen Eiskübel steckte.
    »Oh, mein Gott, Kev«, wisperte sie. »Hast du das …?«
    »Nein. Ich wünschte, ich könnte die Lorbeeren dafür einheimsen, aber das war ich nicht. Es muss Bruno gewesen sein. Das ist ganz sein Stil.«
    »Dein Bruder hat ein Überraschungsessen für uns angerichtet?«
    Er zuckte die Achseln. »Er will unbedingt, dass ich Sex habe. Bruno glaubt nämlich, dass Sex jedes Problem eines Mannes löst. Ein grippaler Infekt? Hab Sex. Eingewachsene Haare? Hab Sex. Ein wütender Milliardär im Nacken? Hab Sex.«
    Edie ließ sich das kurz durch den Sinn gehen. »Ich habe damit kein Problem«, sagte sie. »Jetzt, da ich dich kenne, kann ich seine Einstellung nachvollziehen.«
    »Es ist mir nie gelungen, dem Jungen das Konzept einer Privatsphäre begreiflich zu machen«, grummelte Kev. »Er denkt, wenn er das Schloss knacken kann, kommt das einer Einladung gleich.« Er ging zum Tisch und begutachtete die Speisen. »Ich bin hungrig.«
    »Haben wir Zeit, um zu –«
    »Nein.« Er schnappte sich ein Stück Krebsfleisch und warf es sich in den Mund. »Absolut nicht. Entschuldige mich eine Sekunde. Ich bin gleich wieder da.«
    Sie inspizierte das Essen, während Kev in einem Raum im hinteren Bereich verschwand, und ging dann in die Küche, um nachzusehen, was Bruno mit den Behältern angestellt hatte. Wenn er wie jeder normale Mann tickte … ja. Bruno war eindeutig ein völlig normaler Mann. Die Behältnisse lagen in einer großen, öligen, nach Knoblauch riechenden Pfütze kreuz und quer über die Arbeitsfläche verteilt. Und daneben stand die Papiertüte, in der das Festmahl angeliefert worden war. Perfekt. Damit waren sie startklar.
    Edie sammelte die Behälter ein. Sie hatte Hunger, und so etwas Appetitliches wie das hier würde sie nicht in einem rund um die Uhr geöffneten
Denny’s
bekommen. Sie schaufelte die Speisen in die Gefäße, ließ die Deckel zuschnappen und verstaute alles in der Tüte. Sie verpackte gerade das Tiramisu, als Kev zurückkam. »Was machst du da?«
    »Wir nehmen es mit«, informierte sie ihn. »Das Tiramisu eignet sich genauso gut wie Eiscreme. Du weißt schon, für die Gehirnwäsche. Entscheidend ist, dass wir überhaupt ein Dessert haben. Andernfalls wird die mentale Konditionierung nicht funktionieren.«
    »Hm, okay«, murmelte er geistesabwesend. »Wie du meinst. Ich muss nur noch schnell an den Safe im Schlafzimmer, dann können wir los.«
    Edie deponierte das Tiramisu obenauf, dann rief sie Kevs entschwindendem Rücken nach: »Du hast mir versprochen, dass du mir dein großes Bett zeigst.«
    Er schaute sich zu ihr um. »Lenk mich nicht ab. Ich bin sowieso schon kurz vorm Durchdrehen.«
    Sie stellte die Tüte auf den Boden, warf sich sinnlich das Haar über eine Schulter und verdrillte es zu einer dicken, flauschigen Kordel. »Oh ja, bitte, dreh durch«, schnurrte sie. »Das würde ich zu gern erleben.«
    Kev atmete langsam aus. »Oh, verdammt. Du bist gefährlich.«
    »Bin ich das?« Sie glitt durchs Zimmer, bis sie vor ihm stand. »Es fühlt sich gut an, gefährlich zu sein. Ich glaube, es gefällt mir.«
    »Ähm …« Kev kniff ratlos die Augen zusammen.
    Die Sekunden verstrichen, und schließlich verlor sie die Geduld. »Zeig mir dein Schlafzimmer«, befahl sie. »Los jetzt.«
    Er stieß einen Seufzer aus, drehte sich um und warf kapitulierend die Hände in die Luft. Edie folgte ihm über die spiralförmig angeordneten Stufen nach oben.
    Das Schlafzimmer unter dem Dach, das im Vergleich

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