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Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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gedreht. Doch irgendeine böse Kreatur, jemand, der ihr Übles wollte, war hier am Werk. Edie musste dagegen ankämpfen. Sie konnte nicht passiv abwarten und einfach das Beste hoffen. Das Gute würde nicht obsiegen, es sei denn, man half mit aller Kraft nach. Diese Aufgabe würde Edie persönlich übernehmen.
    Sie dachte an die Kidnapper. An das Bankett. An die Giftampullen, die aus unerfindlichen Gründen in ihr Apartment geschmuggelt worden waren. Und jetzt auch noch das: Kevs Verschwinden; Kev in diesem Video. Ihr Vater ermordet, und Kev zum Sündenbock abgestempelt.
    So, wie man sie zum Sündenbock abgestempelt hatte.
    Irgendjemand wollte … was? Geld? Bei einem Debakel dieser Größenordnung, solch grausamer Gewaltbereitschaft konnte es nur um Geld gehen. Oder um Rache. Kev war die einzige Person, die auf Rache sinnen könnte, doch ihn hatte sie ausgeschlossen.
    Damit blieb das Geld. Geld, das nun anscheinend Ronnie besaß. Aber wer immer hinter dieser Intrige steckte, würde es vermutlich nicht bei diesem Status quo belassen.
    Edie vergrub die Nase in Ronnies T-Shirt und dachte an die schaurige Skizze, die sie von Des angefertigt hatte. Mit seinen leeren Augen und dieser Krone. An seine E-Mail an ihre Mutter. An die Herzen. Das Gift.
    Sollte Ronnie etwas zustoßen, würde der Großteil des mehrere Milliarden Dollar schweren Vermögens ihres Vaters in die Parrish Foundation fließen, zugunsten der medizinischen Forschung. Des Marr saß im Vorstand der Parrish Foundation.
    Aber Des? Welchen Groll könnte er gegen ihren Vater gehegt haben? Die Familie Marr war selbst immens reich. Des war erfolgreich, er wurde bewundert und hoch geschätzt. Charles Parrish hatte ihn gemocht und respektiert, seit der Harvard Business School sogar als sein Mentor fungiert. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Edie erschauderte. Sie dachte an die Kisten, die Kev in seiner SMS erwähnt hatte.
    Einer von beiden log. Sie wusste, wem sie glauben wollte, doch es zu wollen, reichte nicht. Zumindest der Polizei nicht.
    »Ronnie? Süße? Ich muss dich für eine Weile allein lassen«, flüsterte sie. »Es gibt da etwas, das ich überprüfen muss, bevor es zu spät ist.«
    »Ich komme mit«, antwortete das Mädchen.
    Sie dachte darüber nach, dann schüttelte sie bedauernd den Kopf. Ronnie war hier, in der Obhut der Leibwächter, bestimmt sicherer, als wenn sie sich mit ihrer schusseligen Schwester, deren leerer Brieftasche und geborgter Sechs-Schuss-Ruger auf Spurensuche begäbe. »Das geht leider nicht«, erklärte sie hilflos. »Die Situation ist zu brisant. Ich habe weder einen Plan noch Geld. Ich kann dich nicht schützen.«
    »Ich möchte lieber mit dir zusammen als geschützt sein.« Ronnie schloss die Arme fester um sie.
    »Bitte, Kleines. Es ist ja nur für eine Weile. Irgendjemand versucht, Kev zum Sündenbock zu machen und mich ebenso. Ich muss ein paar potenzielle Beweise checken. Bevor es zu spät ist.«
    »Dich?« Ronnies Augen weiteten sich. »Man will dich zum Sündenbock machen? Für das, was mit Dad passiert ist? Aber das ist verrückt. Niemand, der dich kennt, würde das glauben!«
    Edie war unendlich dankbar dafür, dass ihr Vater Ronnie nichts von den Giftampullen in ihrer Wohnung erzählt hatte. »Marta hat es geglaubt.«
    Ronnie verdrehte die Augen. »Ja, klar. Weil Marta nun mal Marta ist.« Ihr Blick wurde durchdringend. »Du wirst schuldiger wirken, wenn du wegläufst.«
    »Ich werde so oder so schuldig wirken.«
    »Du tust das, damit sie dich nicht in die Klapsmühle stecken können, oder?«
    Wenn nicht Schlimmeres. Edie dachte an die Kidnapper, an die kalte Klinge an ihrem Hals. »Ja«, bestätigte sie. »So könnte man es ausdrücken.«
    »Wenn du für immer wegläufst, möchte ich mitkommen«, sagte Ronnie mit ruhiger Eindringlichkeit. »Lass mich nicht hier zurück. Versprich mir, dass du zurückkommst und mich holst.«
    Edie drückte ihre Schwester an sich. »Versprochen«, sagte sie sanft. »Ich weiß noch nicht, wie, aber ich verspreche es. Dafür musst du mir aber auch etwas versprechen.«
    »Was?«
    »Nimm dich vor Des Marr in Acht.«
    »Warum? Er war immer nett zu mir.« Plötzlich riss sie die Augen auf. »Oh! Jetzt weiß ich, was du meinst. Hast du eine dieser speziellen Zeichnungen von ihm angefertigt? Darf ich sie sehen?«
    Edie zögerte kurz, bevor sie sie herausholte und auseinanderfaltete. Ronnie starrte sie einen langen Moment an.
    »Puh«, kommentierte sie. »Das ist echt gruselig. Hast du

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