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Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Mit Loyalität?« Edie fürchtete sich vor der Antwort, trotzdem musste sie die Frage stellen.
    Er wirkte leicht verdutzt. »Was soll damit sein?«
    »Beides ist dir egal? Du empfindest nichts davon?«
    Er zuckte gleichgültig die Achseln. »Gefühle sind ein reines Produkt der Hormone, hervorgerufen durch unterbewusste Programmierung. Sie dauern nicht an. Sie sind für nichts gut, außer für momentane körperliche Befriedigung.« Er leckte wieder über ihre Brust und grinste. »Wir machen uns keine Gedanken über Gefühle. Darüber sind wir längst hinweg.«
    »Wir? Wer ist ›wir‹?« Ihre Zähne begannen aufeinanderzuschlagen.
Beeil dich, Kev
.
    »Die Erfolgreichen«, erklärte er. »Der Club O. Dr. Os Armee.«
    Das entzündete einen neuen Funken blanken Entsetzens in ihr. »Oh mein Gott. Du meinst, dass Dr. O das noch anderen Menschen außer dir angetan hat?«
    »Den Starken«, wiederholte er mit Nachdruck. »Jedes Gehirn reagiert anders. Er versuchte es bei uns allen, aber einige seiner Testpersonen waren nicht … nun, du weißt schon.« Er kicherte hämisch. »Würdig.«
    »So wie ich«, flüsterte Edie.
    »So wie du. Obwohl du dich besser geschlagen hast als die meisten von Dr. Os Blindgängern. Zumindest bist du noch am Leben, und du sitzt auch nicht in einer Gummizelle.« Des legte eine bedeutungsschwangere Pause ein. »Wenigstens noch nicht.«
    Edie versuchte wieder, ihn von sich hinunterzuschieben, aber er war schrecklich stark und hielt sie mit seinem Gewicht fest. »Wir sind überall«, brüstete er sich. »Unsere Fähigkeiten drücken sich auf unterschiedliche Weise aus, aber wir alle lieben die Macht. Wir sind Ärzte, Wissenschaftler, Geschäftsleute, Politiker, Militärs. Doch eines verbindet uns alle: die Freiheit.« Er beugte sich vor, bis sein heißer Atem die Luft zwischen ihnen füllte. »Zu schade, dass es bei dir nicht funktioniert hat.«
    »Ich bin froh darüber«, sagte sie. »Lieber wäre ich tot, als zu sein wie du.«
    Mit einem Ruck brachte er ihr Gesicht nah an seines. »Du bist zäher, als ich dachte. Mit dieser Art von Widerstand hatte ich nicht gerechnet. Er ist sexy.« Des stieß ihre Beine auseinander und positionierte sich dazwischen. »Das ist alles für dich. Du darfst dich glücklich schätzen.«
    Sie verspürte einen Würgereiz. »Nicht, Des.«
    »Warum nicht? Ich kann tun, was mir beliebt. Ich muss es hinterher nur richtig darstellen. Es gut verkaufen. Wie das mit deiner Mutter.«
    »Meine Mutter? Was hat sie zu tun mit –«
    »Hast du dich nie gefragt, wieso eine kerngesunde Frau an einem sonnigen Septembertag tot umfällt? Es war furchtbar einfach.«
    Sie starrte ihn an, so schockiert, dass sie nicht einmal mehr versuchte, seinen massigen Körper wegzuschieben, um Atem zu schöpfen. »Du hast meine Mutter umgeb…«
    Des erstickte ihre Worte mit einem brutalen Kuss. Seine muskulöse Zunge stieß tief in ihren Mund vor und brachte sie zum Würgen. Edie rang nach Luft. Ihre Sicht verschwamm. Ihre Hacken trommelten auf den Boden. Des hatte ihre Mutter ermordet. Er hatte ihre Eltern ermordet. Die schwere Ruger kollidierte mit dem Boden.
    Die Ruger
. Mit enormer Kraftanstrengung drehte Edie das Gesicht zur Seite. »L-lass uns wenigstens in die Bibliothek gehen«, keuchte sie. »Da gibt es einen Teppich.«
    »Die Prinzessin mag es gern bequem? Von mir aus. Das schont meine Knie. Ich mach es nämlich gern von hinten.« Er stand auf und zog sie auf die Füße.
    Edie wimmerte vor Schmerz, stolperte und sackte in sich zusammen, wobei sie verzweifelt an ihrem Knöchel nach der Pistole tastete. Des brüllte sie an und versuchte, sie auf die Füße zu zerren.
    Schlaff wie eine Puppe baumelte sie an seinem Arm. Des trat sie seitlich in den Oberschenkel. Sie schrie vor Schmerz, aber bis dahin hatte sie die Waffe aus dem Holster befreit. Sie schwang sie nach oben, betätigte den Abzug und –
    Bäng
.
    Der Rückstoß beförderte Edie wieder auf die Fliesen. Des torkelte mit rudernden Armen zurück. Er stürzte, rollte sich jedoch sofort auf die Knie und zog eine Waffe.
    Vom Fußboden aus gab Edie einen weiteren Schuss ab. Des flog nach hinten.
    Sie stemmte sich auf die Knie. Nahm seinen Kopf ins Visier und feuerte wieder, aber ihre Hände zitterten, und die Kugeln verfehlten ihr Ziel. Edie spürte keine selbstgerechte Befriedigung, sondern nur Entsetzen darüber, dass es ihre Aufgabe sein sollte, diese unmenschliche Kreatur aus ihrem Elend zu erlösen. Jemand stieß einen hohen, dünnen

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