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Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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sicherem Abstand zu folgen. Sie gelangten auf die Hauptstraße, und es wurde offensichtlich, dass Aaro ein alter Hase in Sachen Beschattung war, darum ließ Kev sich vertrauensvoll zurücksinken und versuchte zu ignorieren, wie erschöpft er sich fühlte. Die Lichter der Einkaufsmeilen rauschten vorbei. Ein leichter Nieselregen hatte eingesetzt.
    Nach ein paar Minuten drehte Bruno den Kopf nach hinten. »Sie biegen auf die Cedar ab. Ich denke, dass sie zum Anwesen der Parrishs wollen.«
    Kevs müder Körper fuhr mit einem Ruck hoch. »Mit Ava im Schlepptau?«, brüllte er. »Marr bringt diese psychopathische Giftnatter in Edies Elternhaus?«
    »Ganz ruhig«, beschwichtigte Davy ihn. »Komm schon, bleib realistisch. Was kann er oder diese psychopathische Giftnatter ihr im Beisein ihrer Familie schon antun?«
    »Du kennst ihre Familie nicht«, sagte er. »Oder diese psychopathische Giftnatter.«
    Brunos Verdacht erwies sich als zutreffend. Marrs Wagen bog in die Zufahrt ein, die zum Haus der Parrishs führte. Aaro hielt am Straßenrand und stellte den Motor ab.
    »Ich darf nicht zulassen, dass er diese Frau in das Haus bringt, in dem Edie ist.«
    Kev zwängte sich zur Tür. »Ich werde ihnen folgen.«
    »Um was zu tun?« Cons barsche Stimme rüttelte an seinen überreizten Nerven. »Benimm dich nicht wie ein verfluchter Idiot. Wenn du dich auch nur in die Nähe wagst, werden sie dich schnappen. Lass dies dein Mantra sein, Bruder. Sprich mir nach: Ich kann ihr nicht helfen, wenn ich hinter Gittern sitze. Los, sag es. Verinnerliche es.«
    Kev stöhnte. »Oh Gott. Diese Sache bringt mich noch um.«
    Und sie brachte ihn eine quälende Sekunde nach der anderen weiter um. Sie verstrichen mit entsetzlicher, stiller Langsamkeit. Angesichts seiner Angst und erzwungenen Untätigkeit brachte es niemand über sich, etwas zu sagen.
    Dann bohrten sich die Scheinwerfer ein weiteres Mal in die nächtliche Dunkelheit. Die Straßenlampen reflektierten sich in dem silberfarbenen Jaguar, als er vor dem Tor hielt.
    »Es ist nur der Fahrer«, stellte Aaro fest. »Er hat die psychopathische Giftnatter im Haus gelassen.«
    Alle schauten zu Kev. »Deine Entscheidung, Kumpel«, sagte Aaro. »Folgen wir ihm? Oder bleiben wir in ihrer Nähe?«
    Kev starrte auf die Heckleuchten. Er fühlte sich wie ein überdehntes Gummiband, als Marr losfuhr und ein Teil von ihm dem Wagen folgte.
    Es war dieser straffe Zug, der ihn zu einer Entscheidung kommen ließ. Kev hatte Angst, das Band könnte reißen.
    »Folge ihm«, befahl er. »Durch ihn können wir etwas in Erfahrung bringen. Aber wir werden nichts erfahren, wenn wir weiter auf ein Straßenschild starren.«
    Der Van nahm die Verfolgung auf. Sie behielten Marrs ferne Schlusslichter im Auge, während die Landmarken vorüberzogen. Kev kannte diese Straße. Er war schon an diesem Morgen auf ihr gefahren. Vor gefühlten Äonen. Es war der Montrose Highway. »Er will zum Helix-Komplex«, sagte er. »Er wird dort vorn links auf den Highett Drive abbiegen.«
    Des setzte den linken Blinker. Kev rieb sich die Augen, und als er sie wieder öffnete, hielt Davy ihm sein Handy hin.
    »Versuch es noch mal bei ihr«, forderte er ihn auf.
    Kev starrte das Telefon entmutigt an. »Ich habe es schon zwanzigmal versucht.«
    »Versuch es noch einmal«, drängte Davy ihn. »Du weißt, dass du es willst.«
    Kev kapitulierte. Er nahm das Handy und wählte die Nummer.
    Es klingelte. Sein Herz machte einen Satz. Sie hatten das Handy endlich wieder angeschaltet.
    »Hallo? Ronnie?«, fragte Edie. »Bist du das? Ist alles in Ordnung?«
    Als er ihre süße Stimme hörte, mischten sich in seinen Augen Tränen der Erleichterung und des Zorns. »Edie? Hier ist Kev.«
    »Oh, mein Gott, Kev! Wo hast du gesteckt?«
    »Das erzähle ich dir später. Was ist mit dir?«
    »Ich bin so weit okay. Hast du das mit meinem Dad gehört?«
    »Ja«, bestätigte er dumpf. »Es tut mir entsetzlich leid.«
    Sie räusperte sich. »Ich weiß. Lass uns darüber auch später reden. Kev, diese ganze Sache ist eine riesige Intrige. Sie denken, dass du meinen Vater getötet hast. Du musst fliehen. Und damit meine ich: jetzt sofort.«
    »Edie, mach dir darüber keine Gedanken. Hör mir zu. Ich habe gerade –«
    »Ich soll mir keine Gedanken machen?« Ihre Stimme klang schrill. »Verstehst du das Wort Todestrakt? Klingelt es bei dir, wenn ich sage: Lebenslänglich, falls du Glück hast?«
    »Beruhige dich«, flehte er sie an. »Ich versuche gerade, dir zu

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