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Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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geschlagene Minute sprachlos anstarrte, bevor sie ihre Gedanken genügend sortieren konnte, um ihm zu antworten. »Keine Ahnung«, sagte sie schließlich. »Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Wieso fragst du?«
    »Wir könnten ausgehen«, schlug er vor. »In ein Restaurant. Wie ein ganz normales Paar.«
    Dieser Vergleich entlockte ihr ein unfreiwilliges Lachen. »Ein ganz normales Paar? Wie verhält sich ein ganz normales Paar? Das musst du mir erst beibringen. Ich komme nicht viel raus.«
    »Ich auch nicht, aber wir könnten doch so tun als ob. Ja, das fände ich schön. Es würde Spaß machen. Wir könnten … ich weiß nicht. Uns ein nettes Restaurant suchen? Ins Kino gehen? In einen Jazzclub? Alles, worauf du Lust hast.«
    Ein Date. Wow. Das klang verlockend. Es klang nach einem lustigen Abend. Es klang absolut wundervoll. Edie war so bewegt von dem Vorschlag, dass ihr erneut die Tränen in die Augen traten, aber sie drängte sie mit aller Macht zurück.
    »Das ist sehr süß von dir, Kev, aber ich kann nicht«, antwortete sie mit unendlichem Bedauern. »Ich muss heute Abend zu diesem grauenvollen Firmenbankett, das Helix anlässlich der Pensionierung meines Vaters zu seinen Ehren veranstaltet. Ich hasse solche Events, trotzdem kann ich es mir nicht erlauben, mich nicht blicken zu lassen. Außerdem habe ich so die Chance, meine kleine Schwester zu sehen, was mir sonst nicht erlaubt ist. Darum kann ich nicht schwänzen.«
    Er wirkte geknickt, doch dann schaute er mit hoffnungsvoller Miene hoch. »Wie wäre es dann mit danach?«
    »Danach?«, wiederholte sie perplex. »Es wird bestimmt spät. Mindestens Mitternacht, bis die Reden und die Lobhudeleien vorbei sind. Da mein Vater der Stargast ist, muss ich bis zum bitteren Ende durchhalten.«
    Kev zuckte mit den Schultern. »Und? Ich schlafe eh kaum. Und heute werde ich definitiv keinen Schlaf finden. Schon gar nicht, wenn auch nur der Hauch einer Chance besteht, dich wiederzusehen.« Er zögerte verunsichert. »Aber wenn du ins Bett musst –«
    »Nein, nein«, sagte sie hastig. »Ganz und gar nicht. Ich muss ja morgen früh nicht zur Arbeit.« Tatsächlich arbeitete sie meist nachts, wenn die Ätherwellen am wenigsten gestört waren und sie sich leichter konzentrieren konnte.
    Kev grinste. »Wunderbar. Dann hole ich dich nach dem Bankett ab.«
    Sie wischte sich über die Augen, dann bedachte sie ihn mit einem zittrigen Lächeln. »Und ich werde versuchen, einen Moment zu erwischen, um meinen Vater zu fragen, was –«
    »Nein«, sagte er mit Nachdruck. »Tu das nicht.«
    Edie war sprachlos. »Aber willst du denn nicht mehr Informationen?«
    »Ich möchte dich nicht in Schwierigkeiten bringen. Du hast schon genügend Probleme. Ich kümmere mich allein darum. Die Sache zwischen uns bleibt getrennt und privat.«
    Edie zögerte, aber es machte keinen Sinn, ihm nicht reinen Wein einzuschenken. »Es gibt da etwas, das du wissen musst«, sagte sie. »In meinem Leben ist nichts privat. Vermutlich sieht sich mein Vater jetzt gerade, während wir sprechen, Fotos von dir an.«
    Kev reagierte verblüfft. »Wie das denn? Wir haben uns heute erst kennengelernt.«
    »Er lässt mich rund um die Uhr überwachen«, gestand sie. »Ich bin so sehr daran gewöhnt, dass ich es kaum noch bemerke. Mein Vater ist ein Kontrollfreak.«
    Das musste er erst mal verdauen. »Dein Vater wird mich erkennen, wenn er Fotos von mir sieht.«
    »Das fürchte ich auch. Wenn ich dich erkannt habe, wird er es auch tun. Er wird ausflippen. Wenn ich genauer darüber nachdenke, könnte es schwierig für mich werden, mich davonzustehlen und dich heute Nacht noch zu treffen. Ich werde es versuchen, aber nimm es nicht persönlich, sollte ich nicht auftauchen. Das heißt dann nur, dass ich in einer Limousine festsitze und Vorträge voller Vorwürfe über mich ergehen lassen muss.«
    Kev lächelte. Das Feuer in seinen Augen veranlasste Edie, ihm einen spielerischen Schubs zu geben. »Hör auf, mich so anzuschmachten«, sagte sie. »Ich muss zum Friseur, wo ich meine Tante und meine Cousine treffe. Die wilde Sexorgie ist vorbei. Die Pflicht ruft.«
    Kev nickte zu dem Kleid hinüber, das eingehüllt in Unmengen bauschiger Plastikfolie an einem Wandhaken hing. »Wirst du das da tragen?«
    Edie nickte. Er berührte das fein plissierte rosé-champagnerfarbene Chiffonkleid am Saum. »Es ist hübsch«, bemerkte er.
    »Danke. Ich habe im Haus meiner Eltern einen ganzen Schrank voll solcher Roben. Ich ziehe sie ein

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