Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
Vom Netzwerk:
Requisite.«
    Kev fasste nach dem Saum und schob ihn nach oben, über ihre Knie, ihre Schenkel. »Werden wir Sex haben?«, fragte er fasziniert. »Während du das Kleid trägst?«
    »Warum nicht?« Sie zupfte ihm den Stoff aus den Händen und ließ ihn fallen. »Man wird mir sowieso nicht gestatten, es ein zweites Mal zu tragen. Würde es dich scharfmachen, mir den Rock eines Achttausend-Dollar-Abendkleids über das Gesicht zu werfen?«
    Er riss die Augen auf. »Achttausend Dollar? Im Ernst? Alle Achtung!«
    »Im Ernst«, bestätigte sie betrübt. »Es ist eine unerhörte Verschwendung, mit der ich nicht einverstanden bin. Aber man hat mich dazu genötigt.«
    »Hm.« Er schüttelte den Kopf, als versuchte er, wieder einen klaren Gedanken zu fassen. »Ich kann mich einfach nicht von diesen erotischen Visionen lösen. Damit meine ich den Teil, nachdem ich die Prinzessin entführt und in mein Apartment gebracht habe. Vielleicht sollten wir heute Abend lieber doch nicht ausgehen, sondern auf direktem Weg zu mir nach Hause fahren und uns Essen liefern lassen.«
    Ihr Gesicht musste rot wie eine Tomate sein. »Klingt gut.«
    »Allerdings werde ich dir den Rock nicht übers Gesicht werfen«, fuhr er fort. »Das zum Thema unerhörte Verschwendung.«
    Wie süß von ihm. Edie war so verlegen, dass sie ihn nicht anschauen konnte. »Könntest du die Haken bitte wieder öffnen?«
    »Warte.« Kev hielt sein Handy hoch, knipste ein Foto und schob es wieder in seine Tasche. »Damit ich Gesellschaft habe, während ich warte.«
    Er nahm sich Zeit, als er die Haken öffnete, ließ die Finger an ihrem Rücken verharren und löste mit jeder Berührung ein kribbelndes Echo in Edies Nervenbahnen aus.
    Sie hängte das Kleid auf, zog eine Jeans und ein weites Sweatshirt über die Unterwäsche. Ihre Tante Evelyn hatte entschieden, die Stola, Abendhandtasche und Schuhe ihrer Nichte bei sich zu behalten, nachdem Edie in einer derart gefährlichen, schmutzigen Absteige hauste. Folglich hatte Edie nur das Kleid in ihrer Wohnung, und das auch nur, weil ein paar Änderungen nötig gewesen waren. Ein notwendiges Risiko.
    Sie schlüpfte in ihre Baumwolljacke, als ihr ihre Kontaktlinsen einfielen. Herrje. Ihre hässliche Hornbrille war ihr bei offiziellen Anlässen strikt untersagt. Sie verstaute die Behälter mit den Linsen und der Kochsalzlösung in ihrer Handtasche, dann wandte sie sich zu Kev um. »Wenn du den Bodyguards aus dem Weg gehen willst, kannst du dich hinten rausschleichen.«
    »Warum sollte ich das wollen?«
    »Nun ja … weil …«, stammelte sie.
    »Ich will sie sehen und mich überzeugen, dass sie es wert sind, jemand so Außergewöhnlichen wie dich zu beschützen. Ich werde mir ihre Gesichter einprägen, ihre Autos und ihre Nummernschilder. Komm, lass mich das Kleid für dich nach unten tragen.«
    Er schnappte sich den Kleidersack und hielt ihr die Tür auf.
    Wow. Das war mal eine völlig neue Warte. Eine Hervorhebung der positiven Aspekte. Die überschwängliche Freude, die Edie durchströmte, war beängstigend.
    Krieg dich wieder ein
. Sie musste dieses Erlebnis in die richtige Perspektive rücken. Es war nur ein nachmittägliches Schäferstündchen gewesen. Vielleicht wurde nicht mehr daraus. Kev könnte einfach von der Bildfläche verschwinden. Darauf musste sie vorbereitet sein. Aber es war die Sache wert gewesen. Es war eine wunderschöne Erfahrung.
    Und sie war ein großes Mädchen. Sie konnte damit umgehen.
    Nachdem sie Telefonnummern ausgetauscht und ein weiteres Treffen vereinbart hatten, hakte er sich bei ihr unter und geleitete sie aus der Tür. Edie hatte das Gefühl, Zentimeter über dem Boden zu schweben, getragen von watteweichen, rosafarbenen Wolken, als sie Seite an Seite mit ihm die Treppe hinabstieg.
    Die Limousine wartete bereits auf sie. Wie es der Teufel wollte, war der Fahrer ausgerechnet Paul, ein humorloser, hundertfünfzig Kilo schwerer Ex-Ranger, der ihrem Vater absolut ergeben war. Er hielt Edie für eine undankbare, dumme Göre, weil sie nicht so spurte, wie es die Parrishs wollten.
    Sobald Paul Kev sah, richtete er sich kerzengerade auf und schob die Hand in seinen Mantel. Mit unverhohlen feindseliger Miene hielt er Edie den Wagenschlag auf.
    Sie glitt auf den Sitz, nahm den Kleidersack entgegen, den Kev ihr reichte, und beobachtete dann durch das Fenster der geschlossenen Autotür das stumme Kräftemessen der beiden Männer.
    Paul, der Kev finster anstarrte, sein Körper eine einzige Drohgebärde. Kev,

Weitere Kostenlose Bücher