Die Macht der Disziplin
Unbewusstes mit ihnen herum, wie wir anlässlich des Zeigarnik-Effekts gesehen haben. Auch wenn Sie sich noch so sehr bemühen, den Gedanken daran aus Ihrem Kopf zu verbannen, Sie werden ihn nicht wieder los, genauso wenig, wie Sie einen lästigen Ohrwurm wieder aus dem Kopf bekommen.
Aber Ihr Unbewusstes lässt sich beschwichtigen, wenn Sie einen konkreten Plan aufstellen. Sie sollten sich zumindest den nächsten konkreten Schritt vornehmen: Was soll ich tun? Wen soll ich kontaktieren? Wie mache ich es? (Persönlich? Telefonisch? Per E-Mail?) Habe ich die Kontaktdaten? Wenn Sie schon genau planen können, wann und wo Sie den nächsten Schritt unternehmen, umso besser, aber das ist nicht nötig. Sobald Sie den nächsten Schritt festgelegt und festgehalten haben, kann sich Ihr Unbewusstes entspannen.
Vorsicht vor der Planungsfalle!
Wenn Sie sich Ziele setzen, sollten Sie sich jedoch vor der Planungsfalle 200 hüten. Sie betrifft jeden, vom Studenten bis zum erfahrenen Manager. Haben Sie jemals gehört, dass eine Autobahn oder ein Gebäude ein halbes Jahr vor der geplanten Fertigstellung eingeweiht wurde? Die meisten Projekte kosten mehr Zeit und Geld als geplant.
Die Planungsfalle wurde in einem Experiment mit Studenten erforscht, die an ihrer Abschlussarbeit saßen. Der Psychologe Roger Buehler und seine Kollegen baten sie darum, zu schätzen, wann sie die Arbeit abschließen würden, und zwar im besten und im schlechtesten Fall. Die Studenten gingen im Durchschnitt davon aus, dass sie 34 Tage benötigen würden, aber am Ende brauchten sie fast doppelt so lange, nämlich 56 Tage. Nur eine Hand voll schloss die Arbeit zum frühesten geschätzten Zeitpunkt ab. Eigentlich hätte es nicht weiter schwer sein sollen, zumindest das späteste geschätzte Datum einzuhalten, das auf der Annahme basierte, dass alles schiefging, was schiefgehen konnte. Aber auch das war es nicht. Nicht einmal die Hälfte der Studentenstellte ihre Arbeit vor diesem Termin fertig. Diese Planungsfalle kann jeden treffen, vor allem aber die Aufschieber, die meinen, sie würden die Arbeit in einem konzentrierten Schub auf den letzten Drücker fertigbekommen. Diese Strategie könnte funktionieren, wenn sie sich ausreichend Spielraum vor der Deadline einräumen würden, aber das tun sie natürlich nicht. Sie unterschätzen die erforderliche Zeit und stellen dann fest, dass sie zu knapp wird, um die Arbeit ordentlich zu erledigen.
Sie können die Planungsfalle vermeiden, wenn Sie sich zwingen, sich an vergangene Erfahrungen zu erinnern. Wenn die säumige Studentin von Dianne Tice ernsthaft daran gedacht hätte, wie lange sie an früheren Semesterarbeiten gesessen hatte, dann hätte sie für diese vielleicht etwas mehr Zeit eingeplant als zwei Stunden. Diejenigen Studenten, die in dem eben beschriebenen Experiment aufgefordert wurden, sich an früheren Erfahrungen zu orientieren, verhielten sich bei der Einschätzung der Zeit, die sie für ihre Abschlussarbeiten benötigen würden, sehr viel realistischer. Außerdem waren sie deutlich realistischer bei der Einschätzung der Zeit, die
andere
für ihre Arbeit benötigen würden. Jeder von uns, Faulenzer oder nicht, neigt dazu, die eigene Arbeit zu optimistisch einzuschätzen, weshalb es sinnvoll ist, andere zu bitten, einen Blick auf unsere Pläne zu werfen. Sie könnten ihnen beispielsweise in einer kurzen E-Mail oder in einem Gespräch Ihr Vorhaben skizzieren. Oder Sie könnten etwas systematischer vorgehen (ohne sich in Details zu verlieren) und eine Managementtechnik nutzen, die Aaron Patzer von Mint.com verwendet, um kleine Start-ups zu führen oder die Finanzen von Millionen von Menschen zu verfolgen.
»Wir fordern unsere Mitarbeiter auf, ihre wichtigsten Wochenziele zu formulieren«, erklärt Patzer. »Es dürfen nicht mehr als drei sein, und wenn es weniger sind, ist es auch in Ordnung. Jede Woche sehen wir uns an, was jeder in der Vorwoche geleistet hat, ob die Ziele erreicht wurden oder nicht, und dann setzt sich jeder die wichtigsten drei Ziele für die kommende Woche. Wenn Sie nur die ersten beidenZiele erreichen, ist das in Ordnung, aber Sie können sich nicht an die Umsetzung der anderen Ziele machen, ehe Sie nicht die obersten drei abgearbeitet haben. Das ist eine einfache Methode, aber sie zwingt Sie dazu, Prioritäten zu setzen, und sie ist strikt.«
Vergessen Sie nicht, die Socken zu wechseln
Wenn Sie an der Umsetzung eines Ziels arbeiten, spart Ihr Gehirn automatisch anderswo mit
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