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Die Macht der Drei

Titel: Die Macht der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Schloß und Angeln nach. Die Angreifer wollten über die gefallene Tür ins Innere dringen, aber sie kamen nicht dazu.
    Es war ganz klar. Dr. Glossin, der den Gang der Dinge als ruhiger Beobachter verfolgte, war sich dessen sicher. Mit der Tür war eine Kontaktvorrichtung verbunden, die im Innern des Hauses eine schwere Explosion hervorrief, sobald die Tür aus den Angeln wich.
    Weithin über die Berglehnen zu beiden Seiten des Tornea rollte der dumpfe Donner der Explosion und übertonte das Rauschen des Flusses.
    Die Angreifer, eben noch im Begriff, das Haus mit stürmender Hand zu nehmen, taumelten zurück.
    Ein Brand war im Innern ausgebrochen. Rotglühend erleuchtet flammte hier und dort ein Fenster auf.
    Und dann. Dr. Glossin hatte zweifelsohne einen günstigeren Platz gewählt als der Oberst Trotter, der sich erst jetzt hinter seinem Wacholdergebüsch hervorwagen konnte… Dr. Glossin sah von seinem dreihundert Meter höher gelegenen Standpunkt, wie das ganze Dach des Hauses sich leicht hob und dann öffnete wie der Krater eines ausbrechenden Vulkans. Eine ungeheure Flammensäule stieg empor und riß viele Tausende von hölzernen Schindeln mit. Brennend stiegen die leichten Holzstückchen hoch in den fahlen Himmel. Brennend fielen sie wieder langsam zu Boden. Das Haus war nach der Explosion nur noch ein einziges wogendes und brandendes Feuermeer. In seinen Kellern mußten bedeutende Mengen brennbarer Öle lagern, mußten durch die Explosion Feuer gefangen haben und sandten nun Flammenberge und schwere Wolken dichten schwarzen Qualms empor. Schon war der obere Fachwerkbau des Hauses bis auf wenige Sparren verzehrt. Reichlich genährt, brodelte das Flammenmeer weiter. Die uralten Zyklopenmauern des unteren Teiles, vor Jahrhunderten gefügt, für die Ewigkeit gebaut, wurden rotglühend.
    Dr. Glossin beobachtete das Schauspiel und vergaß vor seiner wilden Schönheit für kurze Zeit seine Sorgen und Pläne.
    Die Glut drang von innen nach außen durch. Auf den weiten dunklen Mauerflächen zeigten sich plötzlich rosa Flecke. Wuchsen, wurden immer heller, flossen zusammen, bis schließlich die ganze wohl meterstarke Wand in voller Rotglut dastand. Und dann begann der Mörtel, der diese erratischen Blöcke zum Mauerwerk verband, in der höllischen Hitze zu schmelzen. Flüssig und weißglühend lief er an hundert einzelnen Stellen aus den Mauerfugen.
    Dann stürzten die letzten Reste des Truwor-Hauses zusammen. Im Augenblick bildete das Rechteck der Zyklopenmauern nur noch einen wirren Haufen rot- und hellweiß-glühender Blöcke.
    Ein glühendes Hünengrab, das unter schmelzenden Felsbrocken die tausendjährige Geschichte eines heldenhaften Geschlechts begrub… und mit ihr den Letzten dieses Geschlechts.
    Die Engländer hatten sich vor der unerträglichen Glut weit zurückgezogen. Längst war der Aufenthalt innerhalb der Gartenumfriedung unerträglich, der hölzerne Zaun brannte an mehreren Stellen. Erst unten am Fluß machten sie halt. Kühlten die brennenden Gesichter, die verbrannten Hände im frischen Wasser des Elfs. Bemerkten, daß ihnen die Kleidung, von der strahlenden Hitze des Brandes versengt, in Fetzen vom Leibe hing.
    Verstört und niedergeschlagen musterte Oberst Trotter das Häuflein der Überlebenden, als eine Stimme hinter ihm ertönte.
    »Herr Oberst, Sie haben Sie nicht einmal tot bekommen!«
    Es war die Stimme Dr. Glossins.
    Der Oberst fuhr sich über den halb versengten Schnurrbart.
    »Damn’ your eyes, Sir! Sie sind tot! Es ist keine Maus rausgekommen. Sie sind in ihren Schlupfwinkeln gebraten worden. Wenn es Ihnen Spaß macht, suchen Sie die Reste in den Trümmerhaufen da oben. Aber verbrennen Sie sich nicht die Fingerspitzen. Ich weiß, was ich meiner Regierung zu melden habe.«
    Oberst Trotter war, von den Flammen angesengt, schmutzig und unansehnlich geworden. Sein Gesicht schmerzte ihn so, daß er sich zum Fluß beugte und frisches Wasser über die gerötete Stirn schüttete.
    Nach dem kalten Wasser fühlte er neue Kraft. Er wollte dem Amerikaner gegenüber deutlich werden. Doch als er sich dazu anschickte, war Dr. Glossin verschwunden. Ebenso plötzlich, wie er aus dem Walde herausgetreten war, hatten ihn die Sträucher und Stämme des alten Forstes wieder aufgenommen.
    *

Mr. E. F. Goody, der Führer der Opposition im australischen Parlament, faßte die Hauptpunkte seiner zweistündigen Rede noch einmal im Schlußwort zusammen.
    »Die Welt ist fast zu eng geworden. Es scheint, als ob die

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