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Die Macht der Drei

Titel: Die Macht der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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einen Plan zu machen. Wann hatte er Jane das letztemal gesehen? Damals, als der Inder R. F. c. 2 wie Wachs schmelzen ließ und er, Glossin, um sein Leben laufen mußte.
    Das mußte eine Annäherung des Doktors unmöglich machen. Es kam noch dazu, daß Jane doch inzwischen mit Silvester zusammengewesen sein, von ihm erfahren haben mußte, welche Rolle Glossin bei seiner Gefangennahme und Verurteilung gespielt hatte. Es schien bei solcher Sachlage ein unmögliches Unterfangen für den Arzt, Jane vor die Augen zu treten.
    Aber schwierige Aufgaben reizten ihn. Er kannte seine eigene hypnotische Macht über Jane. Gelang es ihm, sich ihr zu nähern, seinen Einfluß wirken zu lassen, so mußte es ihm glücken, sie wieder ganz in seinen Bann zu zwingen, alle störenden Erinnerungen wegzusuggerieren. Nur der erste Angriff mußte geschickt ausgeführt werden. Die ersten dreißig Sekunden entschieden alles.
    Ruhig und mit voller Nervenkraft an das Werk gehen, darauf kam es an. Er nahm einige winzige Pillen, die ihm eine genau auf die Minute dosierte Nervenentspannung verschafften, und streckte sich in den Sessel zurück. So saß er regungslos, bis die Maschine in Köln landete. Eine knappe halbe Stunde später schritt er durch die Straßen Düsseldorfs auf das Haus Termölen zu.
    Sein Plan war einfach. Zu irgendeiner Stunde würde Jane doch einmal die Wohnung verlassen. Sie auf der Straße abzupassen, das Fluidum wirken lassen, sie beeinflussen, sie in seinen Bann zu zwingen. Es war so einfach, daß er wohl gelingen mußte. Wenn nicht… es gab wohl ein ›Wenn‹, aber Dr. Glossin hatte es gar nicht erst erwogen.
    Er schlenderte die Straße entlang, und der Zufall begünstigte ihn. Jane trat aus dem Hause und ging in der Richtung nach dem Ratinger Tor hin. Dr. Glossin verschlang ihre Gestalt mit den Blicken. Sie hatte sich ein wenig verändert, seitdem er sie zuletzt sah. Die beängstigend ätherische Zartheit ihres Gesichts war einer gesünderen Farbe gewichen. Ihre Figur war voller und kräftiger geworden.
    Sie ging die Straße entlang, blieb hier und dort vor einem Schaufenster stehen und musterte die Auslagen. Mit der Gewandtheit eines Jägers pirschte sich der Doktor an sie heran. Unbeachtet in ihre nächste Nähe zu kommen, den Einfluß wenige Sekunden wirken lassen, und das Spiel war gewonnen.
    Während Jane die Schmuckstücke im Schaufenster eines Juweliers betrachtete, kam er dicht an sie heran, stand unmittelbar hinter ihr und ließ seine ganze Energie spielen.
    Jane schien es zu merken. Unangenehm, wie eine fremde körperliche Berührung. Sie drehte sich um und sah ihm unbefangen in die Augen. Dr. Glossin erschrak. Das war das Mädchen nicht mehr, das sich in Trenton und Reynolds-Farm willenlos seinem Blick unterworfen hatte. Er gab das Spiel verloren, erwartete im nächsten Moment eine Flut von Vorwürfen zu hören, sann auf schnellen Rückzug.
    Nichts dergleichen geschah.
    Jane begrüßte ihn wie einen alten Bekannten. Sie lud ihn ein, mit ins Haus zu kommen, und geleitete ihn dort in das Besuchszimmer. Hier erkundigte sie sich nach allen Bekannten in Trenton.
    Dr. Glossin beantwortete ihre Fragen ausführlich und versuchte, dieses eigentümliche Benehmen zu ergründen. Ganz vorsichtig ließ er den Namen Elkington fallen. Jane reagierte nicht darauf. Der Doktor wurde deutlicher. Er sprach von Elkington, wo er sie das letztemal gesehen habe. Jane blickte ihn verwundert an.
    »Elkington?… Elkington?… Ich bin nie in Elkington gewesen. Soweit ich mich erinnere, haben wir uns das letztemal in Trenton beim Begräbnis meiner Mutter gesehen.«
    »Aber, meine liebe Miß Jane, können Sie sich auch nicht an Reynolds-Farm erinnern…«
    Jane schüttelte verneinend das Haupt. Dabei lachte sie vergnügt, lachte den Doktor geradezu aus, bis er seine Neugier nicht mehr meistern konnte.
    »Darf ich fragen, Miß Jane, welcher Umstand Ihre Heiterkeit erregt?«
    »Gewiß, Herr Doktor, ich amüsiere mich darüber, daß Sie mich noch immer als Miß anreden. Ich glaubte, mein Mann hätte Ihnen meine Vermählung längst mitgeteilt.«
    Dr. Glossin sah nicht sehr geistreich aus. Das Erstaunen war zu groß, die Neuigkeit war zu überraschend und kam zu plötzlich.
    Jane sah es und brach in ein helles Gelächter aus.
    »Sie wissen also nicht, daß ich verheiratet bin? Wissen natürlich auch nicht, wer mein Mann ist?«
    »Keine Ahnung, Mrs… Mrs…«
    »Mrs. Bursfeld, damit Sie meinen vollen Namen kennenlernen, Herr Doktor.«
    »Ich

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