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Die Macht der Drei

Titel: Die Macht der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Unternehmung durch ein schwedisches Lokalblatt erfahren müssen.«
    Die Züge des Premiers verrieten von neuem Sorge und Ungewißheit über den Ausgang der Expedition.
    »Ich fürchte, daß irgend etwas bei der Unternehmung nicht in Ordnung ist. Auf keinen Fall können wir daran denken, eine Entscheidung zu treffen, bevor wir nicht den Bericht Trotters oder noch besser den Oberst selbst hier haben. Ich habe den Heeresminister kurz vor Ihrem Erscheinen um seinen Besuch bitten lassen. Ich denke, das wird er sein.«
    Sir John Repington trat ins Zimmer. In seiner Begleitung kam Oberst Trotter. Er machte nicht eben den besten Eindruck. Die Haut seines Gesichtes schälte sich wie Platanenrinde im Frühjahr. Der stattliche Schnurrbart war bis auf einen kurzen Überrest der Schere zum Opfer gefallen. Der erste Eindruck auf alle in diesem Raume Befindlichen war der, daß es nicht gefahrlos sei, mit Erik Truwor und seinen Leuten anzubinden. Waren sie wirklich unter den brennenden Trümmern ihres Hauses begraben, so hatten ihre Flammen und sonstigen Verteidigungsmittel jedenfalls auch dem Gegner reichlich zu schaffen gemacht.
    Der Eindruck verstärkte sich, als Oberst Trotter seinen mündlichen Bericht gab. Acht von seinen Leuten tot, zum Teil in den Flammen umgekommen, verschollen. Fünf mehr oder weniger schwer verwundet. Nur mit sieben Leuten war der Oberst nach England zurückgekommen.
    Im übrigen bestätigte sein Bericht die Mitteilung des schwedischen Blattes und ergänzte sie. Nach tapferer Gegenwehr war das Feuer der Verteidiger niedergekämpft, das Haus sturmreif geschossen worden. In diesem Moment brachen Explosion und Brand aus, von denen das schwedische Blatt allein berichtete. Sicher waren die Verteidiger, soweit sie das Feuer der Angreifer noch lebend überstanden hatten, durch die Gewalt der Explosionen und in der Hölle der Feuersbrunst umgekommen.
    Die englischen Minister spürten eine große Erleichterung.
    »Soweit ganz gut«, unterbrach hier Repington. »Aber warum haben Sie nicht sofort nach der Affäre einen Bericht an das Amt geschickt? Sie hatten unser bestes Modell der kleinen KW-Stationen mit. Warum haben Sie nicht sofort gefunkt?«
    »Es ging nicht, Sir! Es ging trotz aller Bemühungen nicht. Der Funker war gefallen. Ich selbst verstehe mit Kurzwellengeräten umzugehen, aber – es ist mir selbst völlig rätselhaft – ich konnte das Gerät beim besten Willen nicht in Betrieb bringen.«
    Der Kriegsminister runzelte die Stirn.
    »Sehr bedauerlich. Der einzige Funker, den Sie bei Ihrer Truppe hatten, durfte nicht exponiert werden, Herr Oberst. Und dann später… Sie sind mit einem unserer Flugzeuge zurückgekehrt. Warum haben Sie da nicht gefunkt?«
    Oberst Trotter zerrte verzweifelt an den spärlichen Resten seines Schnurrbartes.
    »Es ging nicht, Sir! Es ging absolut nicht! Der Funker erklärte, daß sein Apparat in Unordnung sei. Aus unerklärlichen Gründen in Unordnung sei und nicht funktioniere. Es war nichts zu machen.«
    Lord Maitland blickte den Premier an und dieser den Heeresminister. Einen Augenblick stieg ein unbestimmter Verdacht in den Hirnen der drei Männer auf.
    Oberst Trotter gab seinen schriftlichen Bericht, den er während der Überfahrt verfaßt hatte, in die Hände des Heeresministers und verließ das Kabinett. Lord Horace schaute ihm nachdenklich nach.
    »Wenn ich gewußt hätte, daß man gerade diesen Oberst Trotter mit einer so wichtigen Mission betraute, würde ich es kaum unterlassen haben, meine Bedenken geltend zu machen.«
    Sir John Repington bekam einen roten Kopf und nahm seinen Offizier in Schutz. Der Premier legte den Zwist bei.
    »Lassen wir die Nebensächlichkeiten. Aus dem eben gehörten Bericht geht mit Sicherheit hervor, daß die Expedition ihren Zweck erreicht hat. Den Zweck, Großbritannien von einem unbekannten und unter Umständen unbequemen Gegner zu befreien. Wir können unsere Beschlüsse jetzt ohne Hemmung von dieser Seite her fassen. Nach den Ereignissen des Vormittags ist die Beschlußfassung nicht länger aufzuschieben. Das Parlament ist in London versammelt. Die Parteiführer sind von mir verständigt. Sie können ihre Leute in zwei Stunden zusammenhaben. Auf Wiedersehen in zwei Stunden!«
    Sobald ihn seine Kollegen verlassen hatten, gab Lord Gashford den offiziellen Bericht über den Zwischenfall von Sydney an die Nachrichtenagenturen. Im Augenblick wurde er an tausend Stellen Londons bekannt. Die Unruhe wuchs, die Aufregung stieg, und die Stimmung

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