Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Macht der Dunkelheit

Die Macht der Dunkelheit

Titel: Die Macht der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
Vom Netzwerk:
das?«
    »Oh, es ist eine biochemische Kunst. Der letzte Schrei auf dem Markt des menschlichen Fortschritts – ewige Jugend!« Wieder brüstete sie sich wie ein Pfau. »Dr. Vogeltöter erlernte sie auf einem fernen Planeten. Sein Honorar mag vielleicht hoch sein, aber seine Ware ist erstklassig.«
    »Ich verstehe.« Er nickte verwirrt. »Wenn ich lieber weiß sein möchte ...«
    »Brauchten Sie sich nur einen weißen Körper auszusuchen. Im Operationssaal legen Sie sich daneben. Mit dem Holographen werden Aufnahmen der Nervenmuster beider Gehirne gemacht und dann ausgetauscht. Ihre Erinnerung, Persönlichkeit, Identität – Ihr Ich erwacht im neuen Körper.«
    Sein unwillkürlicher Schauder mußte ihr aufgefallen sein. »Es ist völlig schmerzlos«, versicherte sie ihm. »Der gesamte Austausch dauert nicht einmal eine Stunde. Wenn Sie in einem kräftigen jungen Körper aufwachen, fühlen Sie sich wie neugeboren!«
    »Was wird aus den alten Körpern?«
    »Wen kümmert das schon.« Sie lächelte ihn verführerisch an. »Die Griffel entledigen sich ihrer irgendwie.« Sie blickte über die Schulter, als eine Zimmertür aufgerissen wurde und eine wütende Frau herausstürmte, gefolgt von einem Mann in Weiß.
    »Keine Entschuldigung, Doktor!« Ihre Stimme klang schrill. »Ich bin viertausend Lichtjahre für diesen Austausch gekommen, und ich weiß genau, was ich will!«
    »Bitte, verehrteste Rotblume!« Der Arzt war fast zum Skelett ausgemergelt, und er konnte sich überhaupt nur mit Hilfe eines motorbetriebenen Metallgerüsts aufrechthalten und bewegen. »Sie müssen die Schwierigkeiten ...«
    »Nein, mich überreden Sie nicht. Ich weigere mich, einen schwarzen Körper zu nehmen!« Die Frau hatte ein dickes Make-up aufgelegt, das jedoch die Runzeln nur noch auffälliger machte.
    »Aber der Planet bringt bloß Schwarze hervor.« Die Stimme des Arztes war nur durch einen Verstärkerlaut genug, daß der Übersetzer sie aufnehmen konnte. »Wir können erstklassige schwarze Körper besorgen, hin und wieder einmal einen Mischling. Aber helle Haut ist hier ...«
    »Ich will den Körper, den mir Ihre Leute gezeigt haben!« schrillte die Frau. »Den dort!«
    Sie trippelte zum Tank und deutete auf eine bleiche Puppe. Schwarzlicht riß die Augen auf. Mit der hellgoldenen Haut und dem rotgoldenen Haar kam sie ihm plötzlich bekannt vor. Als sie sich auf dem Ständer drehte, erkannte er die grüngoldenen Augen und das bezaubernde Lächeln.
    Es war Schneefeuer!
    »Das ist mein Körper!« schrie die Frau wütend. »Man hat ihn mir versprochen!«
    »Verehrteste Rotblume, bitte lassen Sie mich erklären. An ein Exemplar wie dieses ist schwer heranzukommen. Als das Modell angefertigt wurde, waren meine Leute überzeugt, das Original bald in Händen zu haben. Inzwischen haben sich jedoch Schwierigkeiten ergeben.«
    »Wenn Sie mein Geld haben wollen, dann besorgen Sie mir diesen Körper.«
    »Wir werden keine Anstrengung scheuen, aber ich kann Ihnen nichts versprechen.« Erst jetzt schien Dr. Vogeltöter Schwarzlicht zu bemerken. Mit einem Surren des Motors seines glänzenden Metallgerüsts drehte er sich zu ihm um. »Was ist Ihr Problem?«
    »Eines, das zu schwer für Sie zu lösen sein dürfte«, brummte Schwarzlicht. »Ich behalte lieber meinen Körper.« Er erstarrte, als die Eingangstür aufsprang und zwei Polizisten einen benommenen Kupferriesen hereinschleppten. »Dieser Mann wurde auf einem Personenschweber gefunden. Er steht noch unter der Einwirkung von Paragas. Er erklärte, er sei bei Dr. Vogeltöter beschäftigt ...«
    »Der Mörder!« quietschte die Stimme des Riesen. »Er hat meinen Griffelbruder getötet!«
    Schwarzlicht duckte sich, um zum Sprung durch die noch offene Tür anzusetzen, doch die Polizisten zogen bereits ihre Waffen. Er wirbelte herum. Der dritte Griffelbruder kam gerade aus der anderen Tür. Verzweifelt suchte Schwarzlicht nach einem Ausweg. Da zischte die Röhrenwaffe in der Hand des Arztes.
    Schwarzlicht spürte einen Stich und dann nichts mehr.
     
    Zwei Fastmenschen mit dunklem Fell trugen den Käfig aus dem Gefängnis in die Gerichtsarena. Die Zuschauerreihen ringsum waren überfüllt. Ein Stimmengewirr erreichte Schwarzlichts Ohren, doch ohne seinen Übersetzer konnte er nur die Nggongganer verstehen. Er sah jedoch, daß ein zweiter Käfig hereingebracht wurde. »Dzanya Dzu!« rief er erschrocken.
    Schneefeuer blickte erfreut auf, doch als sie bemerkte, daß auch er gefangen war, verdunkelten sich ihre

Weitere Kostenlose Bücher