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Die Macht der Dunkelheit

Die Macht der Dunkelheit

Titel: Die Macht der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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ihnen gewährt hatte, schon viel zu bald zu Ende gehen. Er gönnte sich noch einen kurzen Schlaf, ehe sie sich wieder auf den Weg machten.
    Mit ihrer neuen Ausrüstung und frisch ausgeruht, schien Schneefeuer neue Hoffnung geschöpft zu haben. Vertrauensvoll wie ein Kind nahm sie seine Hand und lief tapfer neben ihm her. Er war fast froh, daß sie keine Übersetzer hatten und er ihr so nicht sagen konnte, daß zwischen ihnen und Nggooth immer noch etwa ein Dutzend Tage und das erbarmungsloseste Hochland des ganzen Planeten lagen.
    Sie kamen nun aus dem Gebiet der Schluchten und stiegen einen felsigen Hang auf, wo sie keine Abdrücke hinterließen. Das änderte sich jedoch bedauerlicherweise noch vor Sonnenuntergang, als ihre Rindensandalen durchgelaufen waren und ihr Blut leicht verfolgbare Spuren hinterließ. Schneefeuer griff nach seiner Hand und deutete auf den Himmel. Die Sonne verschwand am Horizont, und sie wußte wie er, daß die Jagd nach ihnen nun beginnen würde.
    Der erste Jäger war Goldschmied, der nichts von Tlys und Fastmenschen wissen wollte. Schwarzlicht war deshalb nicht überrascht, als er schon in kurzer Zeit das Dröhnen eines Flugzeugs hörte. Zweifellos war es mit Nachtlicht und Sensoren ausgestattet, die auf Körperwärme ansprachen. Entdeckt hatte man sie jedenfalls noch nicht.
    Die ganze Nacht stolperten sie dahin. Einmal versuchte Schneefeuer ihn in eine enge Klamm zu ziehen, wo die Maschine nicht laden können würde. Aber Schwarzlicht kannte die Regeln und wußte, daß Goldschmied sie ohnedies nicht vom Flugzeug aus angreifen durfte. Er würde ihnen zu Fuß folgen müssen, sobald er ihre Fährte aufgenommen hatte.
    Unter den flammenden Strahlen der aufgehenden Sonne erreichten sie einen Kamm und sahen auf der anderen Bergseite einen See goldener Dünen vor sich liegen. Das Brummen des Flugzeugs war bereits ganz in der Nähe zu hören. Schwarzlicht überlegte verzweifelt. Plötzlich zog er Schneefeuer die Dünen hoch und buddelte eilig eine flache Grube in den Sand. Er deutete ihr an, sich hineinzulegen und grub sie ein. Mit seinem Hut verwischte er die Spuren und machte unübersehbare neue von den Felsen zu der nächsten Düne. Dann kehrte er in denselben Stapfen zurück und machte daneben auf den Zehenspitzen kleine, die man für Schneefeuers ansehen konnte. Schließlich grub er sich selbst ganz in der Nähe davon ein, ließ jedoch ein winziges Guckloch, das er mit dem Rand seines sandbestreuten Huts bedeckte.
    Das Warten war das Schlimmste. Er hörte das Flugzeug landen, ein Raupenfahrzeug starten und auf seinen Ketten knirschend näherkommen. Auf dem Kamm der Düne hielt es an. Vorsichtig kletterte Goldschmied heraus und blickte auf die deutlichen Spuren. Er folgte ihnen und blieb verwirrt stehen, als sie abrupt endeten. Als er sich bückte, um sie näher zu studieren, schüttelte Schwarzlicht den Sand von sich und sprang auf.
    »Deine letzte Jagd rief er!«
    Aufheulend richtete Goldschmied sich auf und zog die Menschenpistole aus seinem Gürtel. Die Waffe knallte, gerade als der Lanzengrasspeer die erhobene Hand streifte und in das Herz drang. Die Kugel sauste himmelwärts, die Waffe fiel mit dem hochgewachsenen Schwarmweltler in den Sand. Goldschmied war bereits tot, als Schwarzlicht ihn erreichte.
    Das Flugzeug, das bisher gekreist war, tauchte tiefer. Schwarzlicht winkte mit dem Hut. Werkzeugmacher, der am Knüppel saß, wendete und flog davon. Er würde nun melden, daß der nächste Jäger aufbrechen konnte.
    Schneefeuer befreite sich auf Schwarzlichts Ruf hin selbst aus dem Sand. Sie hob triumphierend die Pistole auf. Leider mußte er ihr jedoch die Freude nehmen. Der Auslöser reagierte nur auf den Daumenabdruck des Toten. Dummerweise waren auch die Kontrollen des Raupenfahrzeugs auf Goldschmied abgestimmt und die Maschine für sie deshalb nicht benutzbar. Aber sie waren schon glücklich über den reichlichen Proviant. Genußvoll tranken sie aus dem Wasserbehälter und aßen sich satt. Erst danach befreiten sie die Leiche von ihrer Lederjacke und den Stiefeln. Nachdem er Stoffstreifen aus dem Hemd des Toten hineingesteckt hatte, paßten Schwarzlicht die Stiefel einigermaßen. Aus der Lederjacke schnitt er Mokkasins für Schneefeuer. Jetzt erst fiel ihm der Übersetzer ein. Er hängte ihn sich um. Es war wundervoll, sich wieder unterhalten zu können.
    »Du bist so unergründlich wie Nggongga.« Schneefeuer blickte ihn mit rotumrandeten Augen an. »Ohne mich hättest du schon

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