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Die Macht der Dunkelheit

Die Macht der Dunkelheit

Titel: Die Macht der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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weiß, daß es die Eingeborenen beunruhigt, aber es ist alles legal. Ihre Vorväter verkauften uns die Abbaurechte und wir beabsichtigen nicht, jetzt aufzuhören. Nicht einmal, wenn die Menschenfreunde uns darum bitten.«
    »Hat Schneefeuer Sie denn darum gebeten?«
    »Sie ließ durchblicken, daß es soweit kommen könnte. Sie wollte erst ihre Untersuchungen zu Ende führen. Sie machte sich Gedanken um die einheimische Bevölkerung, wenn wir den ganzen Planeten abbauen. Ich versicherte ihr, daß wir bereits etwas in dieser Richtung planen. Wir sind schon seit Generationen hier und haben riesige Summen investiert. Wir können es uns nicht leisten, den Abbau aufzugeben.«
    »Was wollen Sie denn mit einem ganzen Planeten?«
    »Wegen des Aberglaubens und der Ignoranz hier haben wir mit noch keinem Einheimischen darüber gesprochen.« Der Ingenieur musterte Schwarzlicht durch seine dicke blaue Schutzbrille. »Schneefeuer hatte Schwierigkeiten, es zu verstehen. Aber als Menschenfreund haben Sie ein Recht, es zu erfahren. Wir sind Schwarmweltler.« Er lächelte. »Ah, auch Sie sind verwirrt. Kommen Sie mit, ich zeige Ihnen das Modell einer Schwarmwelt in Goldschmieds Büro.«
    Auf einem schmalen Podest stand ein Leuchtglobus. Ein dichter Schwarm aus Silberflitter umkreiste ihn.
    »Ein Modell unseres Sonnensystems«, erklärte Werkzeugmacher. »Es wurde vor zwanzigtausend Jahren von einem der ersten Sternenschiffe der alten Erde kolonisiert.«
    »Diese Glitzerwolke?« Schwarzlicht betrachtete sie näher. »Wo sind denn die Planeten?«
    »Aufgebraucht«, erwiderte Werkzeugmacher. »Unsere Vorväter hatten Glück mit ihren neuen Welten, sie waren geradezu geschaffen für den technologischen Fortschritt. Deshalb fielen unsere Vorväter auch nicht in die Barbarei zurück wie Ihre hier. Nach wenigen tausend Jahren waren die Planeten ihres Systems übervölkert und alle Bodenschätze erschöpft. Als Lösung fanden sie die Schwarmwelt.« Er deutete auf die Flitterwolke um den Globus.
    »Sie entdeckten etwas, das zu erkennen die Ältesten des Jagdclans noch zu primitiv sind. Ein Planet als Behausung für Menschen ist unzulänglich. Der größte Teil der Masse mit einem hohen Prozentsatz des brauchbaren Metalls ist vergraben und so gut wie unerreichbar. Fast die gesamte Sonnenenergie ist vergeudet, sie schwindet ungenutzt, vorbei an den Planeten, in den leeren Raum.«
    Schwarzlicht blinzelte.
    »Also wandten wir uns dem All zu. Wir bauten unsere Monde und dann unsere Planeten zu Raumfahrzeugen um – wie jenes, das Sie in meinem Büro im Tank gesehen haben. Sie rotieren, um eine Schwerkraft zu erzeugen. Ihre Flügel fangen die Sonnenenergie ein. Seit wir sie benutzen, konnten wir unseren Lebensraum und unsere Möglichkeiten um ein Tausendfaches vergrößern. Doch vor ein paar Generationen sahen wir uns vor eine neue Krise gestellt. Unser letzter Planet war so gut wie aufgebraucht. Deshalb kamen wir hierher.«
    »Um ganz Nggongga in Raummaschinerie zu verwandeln?«
    »Das wird doch dauern. Aber wir sind vorausschauend. Dieser Planet wurde sorgfältigst ausgewählt. Seine Masse ist von ausgezeichneter Komposition, hauptsächlich Nickel und Eisen. Er hat eine stabile und kräftige Sonne, eine geringe Bevölkerungsdichte und ist zu rückständig, um ins Gewicht zu fallen.«
    »Aber – aber er gehört uns!«
    »Regen Sie sich nicht auf. Trinken Sie einen Schluck mit mir.« Werkzeugmacher öffnete eine wohlgefüllte Bar.
    »Nein, danke«, wehrte Schwarzlicht ab. »Aber sprechen Sie weiter.«
    »Wir sind keine Dämonen, und unsere Exkavatoren sind keine Ungeheuer, wie die Clansleute sich einbilden. Sie werden mehrere Generationen benötigen, bis sie bei irgendwelchen bedeutenden Siedlungen angelangt sind. Wenn es soweit ist, kümmern wir uns schon um die Eingeborenen. Wir bilden sie aus, schulen sie um, geben Zuschüsse für die Auswanderung. Wir werden sogar Raumfahrzeuge für jene zur Verfügung stellen, die sich entschließen, ins All zu ziehen. Fair genug?«
    »Es gefällt mir nicht.«
    »Sehen Sie doch die Ethik. Auf und von Nggongga leben jetzt zweihundert Millionen Menschen, die meisten davon in größter Armut. Wir können den Planeten benutzen, um Platz für mehrere Millionen so viele Menschen zu schaffen, von denen jeder sich größeren Wohlstands erfreuen wird. Ist das denn verkehrt?«
    »Ich bin immer noch Nggongganer, und es gefällt mir nicht.«
    »Es gefiel auch Schneefeuer nicht Sie hat Angst um die einheimische Kultur.«

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