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Die Macht der Dunkelheit

Die Macht der Dunkelheit

Titel: Die Macht der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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und Touristenfallen – sie sind ein häßliches Geschwür rund um das Auge.«
    Er lauschte seinem Übersetzer. »Nein, mein Herr. Ich spreche nicht als nggongganischer Diplomat oder als Angestellter der Universumreisen AG. Ich spreche als gebürtiger Nggongganer. Für mich ist Nggonggamba ein dorniges, wucherndes Unkraut, das die ersten Händler pflanzten, als sie durch das Auge kamen, um unsere kostbaren Metalle aufzukaufen und unsere Duftstoffe, die wir aus den Moschuskräutern unserer Wüsten gewinnen.« Erneut lauschte er. »Das Auge bringt uns den Fortschritt, sagen Sie? Nun, wie ich es nenne, bleibt besser unübersetzt.«
    Er fächelte sich mit seiner gelben Mütze Kühlung zu. »Die Maschinen des Auges, mein Herr? Jeder aufgeklärte Mensch muß Respekt vor jenen Männern empfinden, die verstehen, wie der Raum gekrümmt werden kann, um zwei Tore einander gegenüberzustellen. Tore, die normalerweise hundert oder tausend oder sogar mehr Lichtjahre voneinander entfernt wären. Ich weiß, es gehören tüchtige und tapfere Leute dazu, einen Flug von zwanzig oder fünfzig Jahren durchzuführen, um eine Transflexionsstation aufzubauen, damit ein Auge auf einer weiteren neuen Welt geöffnet werden kann. Aber ob es dieser neuen Welt echten Fortschritt bringt?«
    Er schwankte ein wenig auf seinem Bein, als er die Krücke durch die Luft wirbelte. »Gewiß, mein Herr, aber solche neuen Planeten meine ich nicht. Sicher sind die Augen ideal für jungfräuliche Welten. Die Kolonisten können ohne Schwierigkeiten von ihrem alten auf den neuen Planeten steigen und alles mitnehmen, was sie brauchen. Und wenn es ihnen nicht gefällt, kehren sie aber wieder um. Aber die Dinge waren anders, als unsere Vorväter vor zwölftausend Jahren nach Nggongga kamen. Damals wußte man noch nicht, wie es möglich wäre, den Raum zu krümmen. Das Raumschiff, mit dem sie kamen –, war vierzig Jahre unterwegs gewesen, und sie hatten keinen Treibstoff mehr. Der Planet war nicht sehr lebensfreundlich, und die meisten überstanden die ersten Jahre nicht. Es gab keine Möglichkeit, an neuen Treibstoff heranzukommen, außerdem hatten die Beiboote, mit den sie ihn zum Mutterschiff im Orbit hätten schaffen können, bei der Landung solche Schäden davongetragen, daß sie sie mit den vorhandenen Mitteln nicht reparieren konnten. Also mußten sie bleiben und das Beste aus ihrer Situation machen – und sie taten es! Erst viertausend Jahre später kam das nächste Raumschiff nach Nggongga. Von Welten wie unserer spreche ich. Welten, die bereits alt sind und ihre eigenen Kulturen entwickelt haben, wenn man das Auge auf ihnen öffnet ...« Er lauschte. »O ja, mein Herr, ich war schon auf vielen anderen Welten, und auf allen, die bereits lange besiedelt waren, ist es das gleiche. Sehen Sie sich doch Nggongga an.«
    Er wirbelte die Krücke über seinen Kopf. »Wir Nggongganer entwickelten uns im Lauf vieler tausend Jahre. Wir sind schwarz, weil unsere Sonne heiß ist. Wir leben in Clans, weil unsere Wüsten zu lebensfeindlich sind, dem einzelnen eine Chance zu geben. Wir paßten uns mit unserer Lebensweise dieser Welt an. Ein rauhes Dasein, mögen Sie einwerfen, aber es war gut für uns. Ich bedaure, daß sich so vieles verändert hat.« Seine Stimme zitterte ein wenig, als er fortfuhr.
    »Seit die ersten galaktischen Fremden in ihrem Sternenschiff die Maschinen brachten, um das Auge zu öffnen, ist unsere Welt erkrankt. Horden habsüchtiger Fremder kamen durch das Auge. Sie verkauften uns funkelnagelneue Dinge, die wir nicht brauchten, und machten sich über unsere Lebensweise lustig. Sie beraubten uns unserer Bodenschätze und woran sie sonst interessiert waren, und ließen gebrochene Männer wie mich zurück, die dem Geist Nggonggas nachtrauern. Als diese erste Welle von Räubern und Schändern weiterzog, um andere neuerschlossene Welten zu plündern, überschwemmten uns neue Wellen von Fremden, wie Sie, um die Trümmer zu durchstöbern, die die anderen zurückgelassen hatten; um die Relikte unserer verlorenen Kulte aufzuzeichnen; um den gebrochenen Nggongganern ein paar Münzen zuzuwerfen ...«
    Ein korpulenter Mann, dick mit weißer Sonnenkrem beschmiert und mit Multiplexrecorder behängt, brummte etwas.
    »Nein, mein Herr«, antwortete der Alte. »Ich bin kein Anthropologe und so arm wie der Bursche dort unten, außer daß ich einen Namen habe ... Nein, Sie können ihn nicht aussprechen, aber man nennt mich auch Champ ... Ich war ein Tlybinder, also

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