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Die Macht der Dunkelheit

Die Macht der Dunkelheit

Titel: Die Macht der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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Schneefeuer von Eisenschmied?«
    »Sie stellte viele Fragen. Sie erfuhr von Eisenschmied und seinen Erben. Sein Sohn wurde ihrer seltsamen Namensgebung nach Kupferschmied genannt. Und dessen Sohn Goldschmied.«
    »Vielleicht hat sie ihn aufgesucht?«
    »Seine Wege sind nicht unsere.« Tlongga Tlong blickte noch grimmiger drein. »Selbst wenn er jagt, benutzt er weder Fastmenschen noch Tlys. Wenn du ihn sprechen willst, sein Büro ist im Tiefaderbergwerk.«
    »Das Wasser des Vaters der Jagd belebt den Leib, seine Weisheit den Geist.« Schwarzlicht verbeugte sich. »Ich werde Goldschmied aufsuchen.«
    »Du bist noch unser Gast«, hielt Steinbrecher ihn mit einer rituellen Geste zurück. »Wünschst du das Jagdrecht für dich?«
    »Ich habe noch nie Fastmenschen gejagt, auch keinen Menschen.«
    »Vielleicht hältst du es nicht für richtig?«
    »Ich bin hier aufgewachsen«, erwiderte Schwarzlicht vorsichtig. »Ich wußte von den Jagden und akzeptierte sie. Aber inzwischen war ich auf anderen Welten. Ich habe gelernt, die Gefühle anderer zu ehren – die Jagden sind grausam.«
    »Wir halten uns an unsere alten Gesetze.« Der greise Jäger straffte in gerechter Entrüstung die Schultern. »Dem Angeklagten wurde immer erst in einer Gerichtsverhandlung die Schuld nachgewiesen. Nach seiner gerechten Verurteilung wird er in aller Fairneß gejagt, nach anerkannter Tradition, mit dem Recht. Zuflucht in der Oase des Asyls zu suchen.« Er machte eine kurze Pause. »Diesem weiblichen Menschenfreund mögen wir vielleicht unerbittlich scheinen, genau wie all den anderen Andersweltlern, die ihre Nase in unsere Angelegenheiten stecken. Aber die Gerechtigkeit soll unerbittlich sein. Das Ritual der Jagd war gut für die Nggongga. Es merzte die Bösen und Schwachen Hunderte von Generationen aus. Es lehrte unser Volk das Gesetz und die Wahrheit lieben – bis die Fremden kamen und sie korrumpierten. Solange ich lebe, werden die Jagden weitergehen.«
     
    Manager Goldschmied empfing keine Besucher. Man verwies Schwarzlicht an Ingenieur Werkzeugmacher, einen hochgewachsenen jungen Mann mit unzähligen Sommersprossen auf der hellen Haut und mit kurzem, von der Sonne fast weiß gebleichtem Haar.
    »Natürlich erkennen wir das Hilfswerk an, und ich werde Sie unterstützen so gut ich kann«, versicherte er Schwarzlicht.
    »Ich suche einen vermißten Menschenfreund.«
    »Das Mädchen Schneefeuer? Sie war gestern hier und fragte nach Manager Goldschmied. Ich sprach mit ihr.«
    »Wissen Sie, wohin sie sich begeben hat?«
    »Sie erkundigte sich nach unserer Abbauarbeit. Sie wollte sich das Gelände ansehen. Ich erklärte ihr, daß ich sie ohne Goldschmieds Erlaubnis leider nicht dort hin bringen kann.«
    Schwarzlicht war, als hätte ein Tly ihn gestochen. »Glauben Sie, Schneefeuer ist auf eigene Faust in das Gebiet des Jagdclans gegangen?«
    »Ich warnte sie davor. Ich sagte ihr, daß die Clanleute unserem Abbau feindlich gegenüberstehen. Aber ich fürchte, das hat sie nicht sehr beeindruckt. Wenn man sie dort draußen erwischt, fällt sie unter die merkwürdige Gerichtsbarkeit des Jagdclans. Ich nehme an, das wissen Sie?«
    »Ja, ich weiß.« Aber er wollte lieber nicht daran denken. »Noch eine Frage.« Seine Stimme klang rauh. »Können Sie mir ein wenig über diesen – diesen Abbau erzählen?«
    Werkzeugmacher deutete auf einen Stereotank, der einen halbierten Planeten mit seinen verschiedenen Gesteinsschichten zeigte. »Das ist unser Material.« Dann wies seine Hand auf einen anderen Tank, der wie ein Fenster in den Weltraum aussah. Im Vordergrund befand sich eine merkwürdige Maschine – eine glänzende Silberscheibe, die sich wie ein Rad drehte und aus deren Nabe eckige schwarze Flügel wuchsen. Das Ganze sah wie ein Spielzeug aus, bis Schwarzlicht den winzigen Raumer entdeckte, der an der Nabe angelegt hatte. »Und das ist unser Produkt.«
    »Und was ist das?« fragte Schwarzlicht und deutete auf einen dritten Tank unter dem durchsichtigen Kristallboden. Er zeigte eine Landschaft mit einer gewaltigen künstlichen Kluft, »ihre Mine?«
    »Erst der Anfang unserer Abbauarbeiten. Sie wissen, daß wir die Rechte hier erworben haben.«
    »Wonach schürfen Sie?«
    »Wir bauen ab.« Der Ingenieur zögerte kurz. »Alles.«
    »Dann ist es also wahr?« Schaudernd blickte Schwarzlicht hinunter in den tiefen Abgrund. »Ihre riesigen Metallwürmer fressen ganz Nggongga?«
    »Eine recht naive Definierung.« Werkzeugmacher zuckte die Schultern. »Ich

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