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Die Macht der Dunkelheit

Die Macht der Dunkelheit

Titel: Die Macht der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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Werkzeugmacher grinste. »Das einzige davon, das während ihrer Lebenszeit gefährdet ist, ist die rituelle Kopfjagd – von der ich offenbar bedeutend weniger halte als sie und Goldschmied.«
    Schwarzlicht lenkte ab. »Sie erwähnten, daß sie sich Ihr Abbaugelände ansehen wollte. Was hatte sie vor, als Sie ablehnten, sie dort hinzubringen?«
    »Sie bat mich um Karten. Vielleicht wollte sie ein Flugzeug chartern.«
    »Das Hilfswerk hat eine eigene Maschine hier. Allerdings schon ziemlich alt und kaum noch für Flüge über das Hochland geeignet. Ich hoffe nur, sie hat es nicht versucht.«
    »Ich fürchte, Nggongga ist zu wild für sie.« Werkzeugmacher begleitete Schwarzlicht hinaus. »Tut mir leid, daß ich nicht helfen kann, aber hier bestimmt leider nur Goldschmied. Ich rate Ihnen, Nggongga den Rücken zu kehren, solange Sie es noch können.«
    »Nicht ohne Schneefeuer«, brummte Schwarzlicht.
    Es blieb ihm nun doch nichts anderes übrig, als sich in Schneefeuers Apartment umzusehen. Vor der Tür hielten immer noch zwei Polizisten Wache. Es würde ihm also nichts übrigbleiben, als irgendwie von außen in den ersten Stock zu kommen. Als er die Hauswand hochblickte, um zu überlegen, wie er sie hochklimmen könnte, entdeckte er unter einer dünnen Kiesschicht die gelben Plexoidarme eines Einbrecherkatapults. Also hatte jemand denselben Gedanken gehabt wie er.
    Nach kurzer Überlegung stellte er das Gerät neu ein und trat auf die Plexoidarme. Sie katapultierten ihn auf das Dach. Das alte Flugzeug war verschwunden. Durch ein Fenster gelangte er in die Wohnung. Die Küche war leer, genau wie das Wohnzimmer. Aus einem dritten Raum, dem Schlafzimmer, dessen Schloß aufgebrochen war, drang der säuerliche Geruch allmählich verdunstenden Paragases. Bücher und Bänder, Kleidungsstücke und Toilettenartikel, alles lag wild auf dem Boden verstreut. Als er ein Geräusch auf dem Gang hörte, versteckte Schwarzlicht sich schnell in dem Kleiderschrank. Hier war der Geruch nach Schneefeuers Süßlaubparfüm stärker als der des Paragases.
    Durch einen Spalt spähte er hinaus – und hielt überrascht den Atem an. Ein kupferfarbiger Riese, der sich auf den ersten Blick in nichts von den beiden auf dem Personenschweber unterschied, sah kurz in das Zimmer, dann verschwand er. Er folgte dem Mann unbemerkt durch ein Fenster und dann auf dem Laufband in die Interweltzone. Der Riese trat in ein neues Geschäftshaus mit der Leuchtschrift: BIOTECHNISCHES INSTITUT, Dr. Vogeltöter.
    Schwarzlicht wartete ein paar Sekunden, dann trat auch er durch die Eingangstür in eine luxuriöse Halle. Der Riese verschwand gerade durch eine Tür ins Innere. Ein bildhübsches schwarzes Mädchen lächelte ihn von hinter einem Schreibtisch an. Sie hatte das Sonnenclanzeichen auf ihre Stirn tätowiert. Er erwartete, daß sie ihn im Clandialekt ansprechen würde, aber er verstand sie erst, als sein Übersetzer ihre Singsangworte übertrug. »... Institut. Möchten Sie zu Herrn Dr. Vogeltöter?«
    »Ich weiß nicht ...«, murmelte er. Er blickte sich um, um vielleicht einen Hinweis zu erhalten, weshalb jemand Dr. Vogeltöter aufsuchen würde. Außer einen Stereotank mit etwa einem Dutzend menschengroßen Puppen auf sich drehenden Ständern und dem Schreibtisch war die Halle jedoch leer.
    »Hat Sie jemand geschickt?« Das Mädchen musterte ihn. »Wenn Sie sich zur Verfügung stellen wollen, müssen Sie sich in die Geschäftsstelle begeben.«
    »Ich brauche nähere Auskunft.« Jetzt musterte er sie. »Sie sind doch von hier?«
    »Mein Körper ist von hier.« Sie stand auf und drehte sich wie die Puppen im Tank. »Hübsch, finden Sie nicht? Ich bin jedenfalls sehr zufrieden damit.«
    »Ich verstehe Sie nicht.«
    »Ich bin ein Austausch.« Sie streckte sich, damit er ihre straffen Brüste besser sehen konnte. »Ich kam als alte Frau hierher, krank und dem Tod nahe. Dr. Vogeltöters Griffel brachten diesen Körper für mich. Das Mädchen hatte in irgendeinem armseligen Dorf gelebt. Ihre Familie fand keinen Mann für sie und verkaufte sie ganz billig. Jetzt gestattet Dr. Vogeltöter, daß ich die Kosten abarbeite.« Sie beugte sich vor, um ihn eingehender zu mustern.
    »Wenn Sie lieber einen weißen Körper wollen ... Aber ich glaube, wir haben gerade keinen. Wir haben nie genug auf Lager. Das ist alles im Augenblick.« Sie deutete auf den Stereotank.
    »Heißt das, daß Sie Körperhandel treiben?« Er starrte auf die sich drehenden Puppen. »Wie funktioniert

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