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Die Macht Der Könige

Titel: Die Macht Der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Straton für Critias. Und wieder einen zeilenlangen Kratzer für Critias' bevollmächtigende Titulierungen. Dann drückte er seinen Siegelring in das weiche Wachs und faltete das Schreiben. »Keine Zeit für ein Außensiegel. Bringt das zu Walegrin in seinem Hauptquartier, und beeilt Euch!«
    Der Sergeant rannte los.
    »Ich begleite ihn«, erklärte Stilcho, aber Strat hielt ihn ein zweites Mal fest.
    »Sie ist nicht frei.«
    »Nicht.«
    »Wenn Ischade will, daß sie freikommt, soll Ischade Critias finden. Komm, Mann. Das werden wir ihr sagen.«
    Stilcho schwieg, aber er kam, so schnell er es in seiner Erschöpfung konnte.
    »Pferde!« brüllte Straton, und die Pferde warteten am Tor auf sie.
    Crit rührte sich. Er versuchte sich aus seiner unangenehmen Stellung hochzuziehen, in der er aufgewacht war, mit den Beinen oben und dem Kopf unten, in das Gesicht eines Irren mit einem Messer starrte.
    Er hatte mehrmals das Bewußtsein verloren, hatte seinen ganzen Mageninhalt mit einer Menge des Wassers erbrochen, das er geschluckt hatte, als ihn der Ilsiger, der geschworen hatte, ihn ganz langsam umzubringen, mit dem Kopf nach unten in ein Regenfaß gehalten und gewartet hatte, bis er fast ertrunken war. Und wieder. Und wieder. Und wieder. Und zwischendurch hatte er ihn mit Händen und Füßen gebunden auf den Kellerboden fallen lassen, wo er sich krümmend und würgend übergab.
    Er hatte geschrien, bis seine Stimme nicht mehr mitmachte. Er war nicht stolz. Er hatte verzweifelt gehofft, daß seine Leute ihn inzwischen suchen und seine Schreie hören und die Tür einbrechen würden. Aber dieser Kellerraum lag offenbar sehr tief. Er war nur von einer Laterne erhellt und rundum mit einem Dämmaterial verkleidet, was bedeutete, daß kaum irgendwelche Laute bis zur Straße dringen würden, falls sie sich überhaupt noch in der Stadt befanden.
    Dieser ehrbare, dieser aufrechte Bürger, der behauptet hatte, sein Sohn sei in Schwierigkeiten, hatte ihn von hinten mit etwas geschlagen, so daß sich von seinem Nacken brennende Schmerzen ausgebreitet hatten und er erst in die Knie gesunken und dann hilflos auf das Kopfsteinpflaster der Gasse gefallen war. Und dann war es schwarz vor seinen Augen geworden.
    Momentan wollte Crit nichts anderes als Luft bekommen. Das Blut pochte in seinem Hals und seinem Kopf, und der Schmerz in seinem Unterleib hinderte ihn am Atmen.
    Der Strick gab plötzlich nach. Er fiel auf seine Arme, die Schultern und den Hinterkopf.
    Und er verlor das Bewußtsein.
    Als er wieder zu sich kam, kauerte derselbe Wahnsinnige mit einem Messer in den Händen vor ihm.
    »Ich werde dich nicht töten«, sagte der Mann. »Du würdest gern meinen Namen wissen, aber ich werde dich nicht töten, werde dir nichts sagen, was du an deine Freunde weitergeben könntest. Wir Ilsiger sehen alle gleich aus - nicht wahr, Schwein?«
    Crit dachte: Dich werde ich nicht vergessen, Winder! Aber er hatte nicht vor, ihm zu widersprechen. Einem Irren mit einem Messer widersprach man nicht.
    »Was wirst du beschreiben? Mittelgroß. Schwarzes Haar? Wird dir viel nützen, Schwein. Ich hatte deinen Partner. Jetzt habe ich dich. Die Hexe hat deinen Partner. Vielleicht kann dir die Hexe deine Augen zurückgeben. Kann sie das? Würde dein Partner dafür bezahlen? Das wäre es mir vielleicht wert, Schwein - das zu wissen.«
    Ihr Götter! Ihr Götter! Wir stecken in Schwierigkeiten, und wie!
    Durch die glatten Straßen, aber der Braune schaffte es, ohne zu rutschen, und irgendwie gelang es auch dem ausgeborgten Fuchs. Strat hielt nicht an, um nachzusehen, er nahm an, daß Stilcho ihm folgen würde, so gut er konnte.
    Und als er diesmal vor dem Haus am Fluß anhielt, von seinem Braunen rutschte und die Zügel vor der Hecke fallen ließ, war er stocknüchtern und in Eile wie noch nie. Er schob am Tor.
    »Ischade! Wenn du das verdammte Mädchen haben willst, dann mach, daß du rauskommt, aber schnell!«
    Stilcho saß hinter ihm ab, rannte zum Gartentor und öffnete es.
    Für ihn öffnete Ischades Tür sich, und Ischade trat heraus und blieb wartend am Eingang stehen.
    »Komm!« drängte Stilcho nervös und zupfte Strat am Ärmel.
    Er brauchte nicht gedrängt zu werden. Er war fast noch vor Stilcho an der Eingangsstufe und hielt den gleichen Abstand wie Stilcho von ihr, die im dunklen Umhang und mit finsterem Gesicht dastand.
    »Jemand hat meinem Partner aufgelauert«, sagte Strat. »Ischade, ich bitte dich um einen persönlichen Gefallen, falls ich noch

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