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Die Macht Der Könige

Titel: Die Macht Der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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und zwängte sich durch das enge Loch, und stieg hinunter in die hallende Dunkelheit.
    »Stilcho!« hörte er Ischade scharf wispern, dann ein Geräusch über sich, aber dann wurde wieder dieses schreckliche Stöhnen laut und drehte ihm den Magen um. Er tastete sich mit einer Hand weiter hinunter, während die andere das Schwert umklammerte. Er strengte die Augen an, denn die Dunkelheit in der Tiefe war undurchdringlich. Nur durch die Falltür drang ein bißchen Grau und auch das nur stellenweise, weil seine Begleiter sich über die Öffnung beugten.
    Lachen hallte durch das Gewölbe, ein weiches, schreckliches Lachen, das von überallher kam.
    Strat zuckte zusammen, während sein Herz im Hals pochte, als er eine Stufe verfehlte und sich auf eine unerwarteten Absatz rettete. Hier ertastete er eine Kette. Er folgte ihr die Stufen hinunter, bis er den Laut vor sich hörte.
    Er streckte das Schwert vor sich und stach damit in die Dunkelheit, bis die Spitze Stein berührte. Dann tastete er nach links und rechts davon, doch da war nichts, bis er die bloße Hand ausstreckte und eine hölzerne Tür spürte. Er drückte das Ohr dagegen.
    Und öffnete sie vorsichtig, als ihm schwaches Licht entgegenschlug.
    »... Freund!« hörte er.
    Und wieder diesen kaum noch menschlichen Laut.
    Er sah eine Laterne, alte Pfeiler mit Wasserflecken, zwei Gestalten auf dem Fußboden mit dem Rücken zu einem Dreckhaufen. Er schlich hinein, die Hand um den Schwertgriff, und wagte kaum zu atmen.
    Die verdammte Angel quietschte. Der Fremde drehte sich um.
    »Heiiii!« brüllte Strat und war halb durch den Kellerraum, ehe der Fremde Crit am Haar hochriß und eine Dolch spitze auf Crits linkes Auge richtete.
    »Willst du, daß ich ihn blende? Laß dein Schwert fallen! Schnell!«
    Crit versuchte, etwas zu sagen. Narr, wahrscheinlich. Und krümmte den Rücken und wand sich, als das Messer zustach.
    »Fallen lassen!«
    Strat ließ sein Schwert fallen und sah, wie der Mann sein Messer wegwarf und mit beiden Händen nach etwas im Stroh neben sich langte, aber er rannte bereits, um sich auf ihn zu stürzen.
    Eine Armbrust. Crits Waffe. Der Bolzen schmetterte in ihn, wirbelte ihn herum. Er taumelte, kämpfte sich weiter, riß den Dolch aus seinem Gürtel und warf sich und die Waffe wie ein Geschoß auf den Mann mit der abgeschossenen Armbrust.
    Er traf den Fremden in den Bauch. Er spürte das Blut über seine Hand quellen, die um sich schlagenden Beine gerieten zwischen seine, er stürzte zu Boden, und Schwärze hüllte ihn ein.
    »Ich konnte es nicht verhindern«, sagte Stilcho. »Ich kam nicht mehr an ihn heran.«
    Ischade hob abwehrend die Hand und blickte hinunter auf das Schlachtfeld, wo mehr und mehr Blut das Stroh zu röten begann.
    »Hexe.«, sagte Crit oder versuchte wenigstens, es zu sagen, während er sie mit dem einen, noch unversehrten Auge anblickte. Es kam heraus wie das Krächzen eines Raben. Er spuckte nach ihr.
    »Dankbarkeit. Natürlich.« Sie mußte sich um Straton kümmern. Sie hob ihre Röcke von dem Blut, das überall zu sein schien, und betastete seinen Rücken, dann den Hals, wo der Puls noch zu spüren war. Der Bolzen hatte ziemlich hoch getroffen. Die schlimme Schulter.
    »Verdammt!« wisperte Crit. »Seid verdammt in die Hölle. Laßt die Finger von ihm!«
    Sie berührte Strats Gesicht, nachdem Stilcho ihn umgedreht hatte. Blut war überall. Er war halb bei Bewußtsein und versuchte etwas zu sagen, aber sie berührte seine Lippen und seine Stirn und schenkte ihm Schlaf. Sie tat auch noch anderes mit ihm und beugte sich über ihn und küßte ihn auf die Stirn und auf die Lippen, so blutig er auch war.
    »Laßt ihn in Ruhe, verdammte Vampirin!«
    Irgendwie hatte Crit wenigstens soviel Stimme wiedergefunden. Er plagte sich auf einen Ellbogen und versuchte sich gegen sie zu werfen, wenn er schon nichts anderes tun konnte.
    Sie wirbelte herum, fing ihn mit der Hand an der Kehle auf und stieß ihn zurück. Wieder spuckte er nach ihr.
    Aber sie beherrschte sich. »Er kam Euretwegen! Er kam Euretwegen zu mir. Aber daran werdet Ihr Euch nicht erinnern.« Jetzt hielt sie ihn nur noch mit ihrem Blick und befreite ihn mit dem Messer, das sie aus dem Toten gezogen hatte. Dann drückte sie ihre gefalteten Hände an Crits Gesicht und ließ das Zauberfeuer fließen, um das Auge zu heilen, die Hände, alles, was einen Mann zum Krüppel machen konnte. »Schlaft, Critias!«
    Es war Teil ihres Fluches und ihrer Gabe, bestimmte Erinnerungen an sie

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