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Die Macht Der Könige

Titel: Die Macht Der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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es einfach.
    Als die Schüler das Klassenzimmer verließen, verschnürte sich ihre Kehle: Was war, wenn Randal ging, bevor die letzten Schüler es verlassen hatten? Sie konnte ihm doch nicht durch die Korridore nachlaufen oder sich zu seinem Privatgemach stehlen, wo immer echte Magie im Gange war. Das konnte sie einfach nicht.
    Aber Randal wurde von anderen Schülern bedrängt. Aufgeregte Stimmen stellten ihm Fragen über das, was sie auf der ersten Ebene gesehen hatten. Merricat wartete, bis nur noch zwei Schüler da waren, ehe sie langsam durch den Mittelgang nach vorn ging.
    Da spürte sie die Augen des Magiers auf sich, und als sie ihnen begegnete, sah sie Besorgnis in ihnen und erkannte, daß Randal wußte, wer sie war.
    Sie war sicher, daß Randal sie zum ersten Mal wirklich bemerkte - nicht nur, weil sie dem Ersten Hasard eine Speisekarte brachte und er zufällig im gleichen Zimmer war. Nein, diesmal galt ihr Randais ganze Aufmerksamkeit.
    Wenn sie nicht solche Angst gehabt hätte, wäre sie jetzt tief errötet. Doch ihr Gang wurde steifer und ihre Schritte schleppend.
    Dann hielt Merricat an, noch ein gutes Stück vom Pult entfernt. Sie fühlte sich elend. Ihr fehlte der Mut, kühn zu dem Magier zu marschieren, der von anderen Schülern mit endlosen Fragen bestürmt wurde. Was auch immer die Bedeutung des Omens war, sie würde allein zu Shawme gehen. Gemeinsam würden sie es ergründen. Sie brachte es einfach nicht fertig, Randal mit ihrem unbedeutenden Problem zu belästigen, nicht wenn die ganze Magiergilde den Rückgang der Zauberei in Freistatt noch gar nicht verkraftet hatte; nicht wenn die Ausbildung einer neuen Generation doch hoffnungslos erscheinen mußte.
    Randal zwinkerte ihr zu. Ihre Hand flog zum Mund. Sie mußte es sich eingebildet haben. Zwei Schülerinnen, die viel näher waren als sie, redeten auf ihn ein. Sie umklammerte ihren Notizblock, in den sie heute abend nicht ein einziges Wort gekritzelt hatte, und drückte ihn an den Busen.
    Wieder blinzelte er ihr zu, und sie hörte, wie er zu den beiden ihn anhimmelnden Schülerinnen sagte: »Vergleicht eure Erfahrungen, das wird für euch beide von Nutzen sein. Ich bin jetzt mit dieser jungen Dame verabredet, die ich nicht noch länger warten lassen kann. Übt den Zugang zur ersten Ebene. Morgen beschäftigen wir uns mit der zweiten. Geht jetzt.«
    Beide Schülerinnen blickten verärgert mit eifersüchtigern Blick über die Schulter, der sich sichtlich änderte, als sie sahen, welche »junge Dame« Randal meinte. Sie bemerkte Erstaunen und eine neue Achtung und einen gewissen Neid in ihren Augen, als sie immer wieder zurückblickten, während sie miteinander wispernd das Klassenzimmer verließen.
    Danach waren sie und Randal allein. Sie wich einen Schritt zurück. Er folgte ihr nicht, sondern blieb reglos stehen, die Finger in seinen Waffengürtel gehakt und ein leichtes Lächeln auf dem sommersprossigen Gesicht.
    Er war so kühn, so gutaussehend, so mutig. Er war der auserkorene Magier der Stiefsöhne, ein Kriegermagier, der in den Hexenkriegen mitgekämpft hatte. Er war der romantischste Held in der sorgenvollen Freistätter Magiergilde, und Merricat wünschte sich verzweifelt, sie könnte im Boden versinken.
    Was scherte er sich um ihre Probleme, ihre Zweifel, ihre Fragen. Wenn nur Dika hier wäre und auf ihrer Schulter säße! Manchmal schien ihr, der Falke spreche zu ihr, verleihe ihr Mut. Aber heute abend hatten Falken nicht in die Klassenzimmer mitgenommen werden dürfen.
    Sie fühlte sich elend. Es war ganz offensichtlich, daß Randais scharfe Augen in ihrer Seele lasen. Sie zitterte und spähte zur Tür, durch die die anderen verschwunden waren. Noch war Zeit, davonzulaufen.
    »Nun, Merricat, wie war dein Besuch auf der ersten Ebene?« erkundigte Randal sich sanft, als sie schließlich näher kam.
    Er kannte ihren Namen! Sie vermochte es kaum zu glauben. Hastig antwortete sie: »Schön. Da waren ein frechender Spalke, und bunde Räume.« Verdammt, wie konnte sie sich nur so versprechen! Am liebsten hätte sie sich verkrochen! Sie schloß die Augen.
    Und vernahm eine Stimme, so nahe, daß sie fast in Ohnmacht fiel. »Ich muß zugeben, daß ich ein wenig davon gesehen habe. Möchtest du bei einem Glas Wein mit mir darüber reden?« Und spürte, wie der Magier ganz leicht ihren Arm berührte, so sanft!
    Davon gesehen? Was für ein Magier er war! Bei einem Glas Wein darüber reden? Sie holte tief Atem, hob die Lider und sagte inbrünstig:

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