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Die Macht Der Könige

Titel: Die Macht Der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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»Eure Hoheit würde ein kleines Zeichen unseres Danks annehmen.«
    Feltheryn begriff und versuchte, sich ins Bewußtsein zurückzukämpfen, aber er war nicht schnell genug. Bevor er eingreifen konnte, hatte Glisselrand den Gegenstand hervorgezogen, den sie gestrickt hatte, einen bunten Teekannenwärmer, deren grelle Farbenpracht selbst eine S'danzo verlegen gemacht hätte, und reichte ihn voller Stolz der Beysa.
    Originaltitel: The Power of Kings
Copyright © 1988 by DeCles
Ins Deutsche übertragen von Winfried Czech

Cholly
Eine klebrige Angelegenheit
    C. S. Williams
    Der Schlangenweg ist eine nur teilweise gepflasterte Straße, die sich unübersichtlich durch das Labyrinth windet. An ihrem einen Ende befindet sich die schäbigste, armseligste und verrufenste Spelunke von ganz Freistatt: Fuchs' Kneipe. Seit ihr Besitzer vor einigen Jahren starb, ist unbekannt, wem sie gehört. Bewirtschaftet wird sie jedenfalls von einem Hünen im Kettenhemd. Er heißt Ahdio. Wo er herkommt, weiß keiner, aber das trifft in dieser Gegend auf viele zu.
    Rechts von Fuchs' Kneipe ist eine dunkle, schmutzige Gasse, Odd Birts Zuflucht. Niemand wohnt dort oder zumindest niemand, der es zugeben würde. Die breitere Straße links von der Kneipe ist die Gerberstraße. Der Gestank dort an heißen Tagen kann sogar einen Abwinder umwerfen.
    Drei Blocks abwärts, in der Gerberstraße, liegt Zandulas' Gerberei. Zandulas ist ja ein recht freundlicher Bursche, aber er sollte sich doch hin und wieder einmal ein Bad gönnen.
    Zandulas beliefert Chollanders Leimsiederei gleich daneben. Der Besitzer, den seine Freunde Cholly nennen, stellt die feinsten Klebstoffe in der Stadt her. Dazu benutzt er nur die besten Zutaten: Harze, ungenießbaren Fisch und unbrauchbare Felle, Säuren und andere chemische Verbindungen - sowie Menschen.
    In der Diebeswelt sterben jede Nacht Leute eines plötzlichen Todes. Einige durch Unfälle, andere durch angebliche Unfälle, andere durch Mord oder Totschlag. Die meisten werden dort liegen gelassen, wo sie umgekommen sind, oder in irgendeine dunkle Gasse geschleppt. Viele von ihnen führten ein unnützes Leben und gehören einer Gesellschaftsschicht an, die nicht viel gilt. Doch egal, wie sein Leben war, im Tod ist für einen Leimsieder kein Mensch wertlos. Mit einem vom Statthalter selbst unterschriebenen Gewerbeschein zieht Chollander jeden Morgen mit einem Gesellen auf einem Fuhrwerk durch die Gassen und sammelt im Dienst der Gesellschaft die sterblichen Überreste der nächtlichen Gewalttätigkeiten ein, nicht aber Tote, die offensichtlich einer Krankheit erlegen sind. Die läßt er für den Leichenwagen liegen.
    Für eine angemessene Entschädigung holt er Tote auch aus Häusern ab.
    Die Leichen werden entblößt und zerstückelt und die Teile sortiert. Die Kopfhaut mit den Haaren geht zu den Perückenmachern, Kleidung, Ledersachen und Waffen zu den entsprechenden Gebrauchtwarenhändlern, goldene Zähne und Schmuck zu Goldschmieden. Den gewonnenen, abgeschöpften Talg erhalten Seifensieder. Die Knochen werden getrocknet und als Brennstoff unter den riesigen Eisenkesseln benutzt. Chollander läßt nichts verkommen.
    Cholly erwachte, als ein Ellbogen ihn in die wohlgepolsterten Rippen stieß. Er rollte herum und kuschelte sich tiefer unter die Wolldecke.
    »Aufstehen! Zeit, daß du zur Arbeit gehst!«
    »Ja, Schatz«, stöhnte er.
    Eine kleine, dreifarbige Katze namens Schecki saß laut schnurrend auf seiner Hüfte. Sie war orangefarbig mit schwarzen Flecken. Ihr Kinn, die Füße und der Bauch waren weiß. Der Leimsieder nannte sie oft - liebevoll - die häßlichste Katze von Freistatt. Sanft hob er sie hoch und setzte sie ans Fußende des Bettes, ehe er unter den Decken hervorkroch.
    Er schlüpfte in einen verwaschenen schwarzen Kittel, um den er seinen Waffengürtel schnallte. Daran hingen ein Dolch, ein Ilbarsimesser und das Beil, das er zum Zerstückeln von Leichen, aber auch zum Zerkleinern von Brennholz benutzte. Über die nackten Füße zog er kniehohe Stiefel mit weicher Sohle. Im Schaft des rechten steckte ein Messer. Schließlich plagte er sich in sein schweres Lederwams, das mit Eisenringen verstärkt war, und schob den in kochendem Wachs behandelten Armschutz auf die Unterarme. All das tat er im Dunkeln, damit Ineedra weiterschlafen konnte. Dann küßte er sie und ging in die Küche hinunter.
    »Schon gut, du Lästling«, rügte er die Katze zärtlich, die schnurrend um seine Beine strich. »Aber dir ist

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