Die Macht der Macht
durch relevante Erfolge.
Kommunizieren Sie Ihre Kompetenz und deren Wert.
Demonstrieren Sie Ihr Wissen auch auf externen Handlungsfeldern.
Suchen Sie sich das Feld für Ihr Expertentum sorgfältig und mit Blick in die Zukunft aus: Wo wird sich Ihr Unternehmen zukünftig betätigen? Auf welche Themen legt der neue Vorstandsvorsitzende besonderen Wert? An welchen Stellen drohen besondere Risiken vom Markt oder von Wettbewerbern? Wo gibt es bisher wenig oder keinen Sachverstand im Unternehmen? Wo lässt sich für IhrUnternehmen zukünftig das meiste Geld verdienen? In welchem Feld können Sie mit den größten Ressourcen rechnen? Wo sind die wichtigsten »Player« im Unternehmen versammelt?
Kritisch kann es werden, wenn Ihr Unternehmen sich neu ausrichtet. Bayer verändert unter dem neuen Vorstandsvorsitzenden Dr. Marijn Dekkers seine Forschungsstrategie im Pharmabereich; das bedeutet für ganze Forschungsgruppen das Aus und für andere freie Bahn.
11 MACHT UND KARRIERE
Von richtig bis wichtig
Auf dem Weg zum Erfolg
Nicht alle machen Karriere – die Mehrheit scheitert vor dem Erreichen der ersehnten Position. Wo geht es also lang auf dem Weg in den Chefsessel? Wie erreichen Sie die angestrebte Macht?
Am leichtesten geht es, wenn Sie ein Unternehmen erben oder übertragen bekommen. Das hat schon manchen Sohn und manche Tochter ganz nach oben befördert. Nicht immer hat das Unternehmen davon profitiert und oft genug sind auch die überforderten Nachfolger wenig glücklich mit der neuen Verantwortung. Es gibt eine Vielzahl erfolgreicher Nachfolger und es gibt eine Vielzahl gescheiterter – wen von beiden Sie in der Presse finden, hängt immer von der Ausrichtung des Artikels ab. Wollen Journalisten über erfolgreiche Frauen in Führungspositionen schreiben, schildern sie gerne Beispiele wie die Trumpf-Chefin Nicola Leibinger-Kammüller oder Simone Bagel-Trah an der Spitze von Henkel. Wenn Sie zu diesem privilegierten Kreis gehören, brauchen Sie die folgenden Hinweise nicht.
Für alle anderen heißt es: Aufgepasst! Wenn man Profis fragt, sind die Antworten recht klar. Wer es zu etwas bringen will, muss sich vermarkten können. Studium, MBA und Auslandserfahrung haben mittlerweile viele. Natürlich spielt auch Glück eine Rolle. Man kann Glück haben, die richtige Aufgabe übertragen zu bekommen. Für den Erfolg entscheidend ist schon im Vorfeld, sich für diese oder ähnliche Aufgaben zu bewerben – durch Auftreten und Wirkung, durch Kompetenz und durch Sichtbarkeit in der Menge der möglichen Kandidaten. Und dann müssen Sie natürlich darauf vorbereitet sein, die Aufgabe tatsächlich gut zu bewältigen.
Wenn wir die Eignungsdiagnostik befragen, dann gehört zu einem erfolgreichen Menschen die notwendige Portion Führungsmotivation. Menschen, bei denen diese Eigenschaft stark ausgeprägt ist, sind zu zwei Dritteln beruflich auch entsprechend erfolgreich. Von Menschen mit geringer Führungsmotivation ist das nur jeder Fünfte. Führungsmotivation wird als ausgeprägte Motivation beschrieben, andere Menschen zu beeinflussen und zu Handlungen zu motivieren, die sie aus eigenem Antrieb nicht unbedingt ausführen würden, sowie als starke Bevorzugung von Führungstätigkeiten.
Abraham Maslow beschreibt in den oberen Ebenen seiner Motivationspyramide die Motivierung durch das erfüllte Bedürfnis nach Macht. Macht definiert er als das Bedürfnis, andere Menschen beziehungsweise deren Handeln zu kontrollieren. Je mehr dieses Bedürfnis erfüllt wird, umso mehr Zufriedenheit tritt bei dem Kontrollierenden ein.
Ebenfalls in diesem gedanklichen Rahmen bewegt sich McClelland mit seiner Motivationstheorie. Im Mittelpunkt seiner Theorie steht das Leistungsbedürfnis, gepaart mit dem Bedürfnis, Misserfolge zu vermeiden. Leistungsverhalten setzt sich demnach aus vier Grundmotiven zusammen: aus dem Leistungsmotiv (Begeisterung für die Arbeit),dem Machtmotiv (das Handeln anderer kontrollieren zu können), dem Zugehörigkeitsmotiv (Kontakt zu haben, zu einer Gruppe zu gehören) und dem Vermeidungsmotiv (Vermeidung von Ablehnung und Misserfolg).
McClelland stellt fest, dass Menschen mit einem hohen Maß an Leistungsmotivation immer dann erfolgreich sind, wenn es darum geht, sich eigenständig Ziele zu setzen und diese zu erreichen. Typisch ist das Interesse an Aufgaben, die durch ein hohes Maß an Eigenverantwortung gekennzeichnet sind. Das Machtmotiv wird in dem Wunsch sichtbar, diese Macht anderen Personen gegenüber auch
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