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Die Macht der Medusa

Die Macht der Medusa

Titel: Die Macht der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas genommen war, das auch als Seele bezeichnet wurde.
    Hinter ihr verließen die Schlangen das Wasser. Ob es alle waren, wußten die beiden Frauen nicht, aber sie sahen den glitschigen Geschöpfen zu, wie sie durch das Gras glitten und einen Kreis um die drei Personen schlossen.
    Medusa schien mit ihren Helferinnen nicht ganz zufrieden zu sein. Sehr skeptisch schaute sie in die Gesichter, auf denen sich keine große Freude abzeichnete.
    »Was habt ihr? Was habe ich euch getan? Warum sehe ich Skepsis in euren Augen?«
    Sie wußten, daß Medusa eine Antwort erwartete. Miranda gab sie. »Wir haben uns dich anders vorgestellt.«
    »Wie denn?«
    »Nicht so verwest.«
    »Glatt wie mein Gesicht?«
    »Ja, so.«
    Medusa hob die Arme und strich mit den halbverwesten Händen über die glatte Haut hinweg. »Es ging nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Die Schlangen wuchsen nur auf meinem Kopf. Sie und die Kraft der Hölle haben dafür gesorgt, daß sich nur der Körper verändert. Er faulte, er weichte auf. In den langen Jahren, in denen ich hier im Teich lag, habe ich genügend Zeit gehabt, um an meine Rache zu denken. Diejenigen, die mich in den Teich stießen, ahnten nicht, daß eine Medusa unsterblich sein kann, wenn sie sich den Kräften der Hölle unterordnet. Und genau das habe ich getan. Es gibt den großen Herrscher, der über alles Bescheid weiß. Den ich angefleht habe, und der dann dafür gesorgt hat, daß alte Legenden zur Wahrheit wurden Man kann alles tun in dieser Welt, man muß nur die Wege wissen, um die Tore zu öffnen. Mit diesem Wissen konnte ich meine Zeit im Wasser abwarten. Die Schlangen hielten mich am Leben. Sie sind meine besten Freunde, und als sich die Menschen an mich erinnerten, da wußte ich, daß die Zeit der Rückkehr reif war. Ihr seid gekommen. Ihr habt euch erinnert, und ihr seid bereits meine Freundinnen geworden. Es gibt jetzt kein Zurück mehr für euch. Mit der aufgemalten Schlange begann es. Sie war nur ein Schutz für euch. Ich habe sie euch aufgemalt, als ihr hier eine Nacht verbracht habt. Damals konnte ich den Teich schon verlassen. Aber ich habe noch gewartet und muß sagen, daß es sich für mich gelohnt hat.«
    »Was ist denn anders geworden?« fragte Alina leise.
    »Das will ich dir sagen. Meine Kraft ist anders geworden. Ich bin wieder da. Ich bin durch euch noch einmal gestärkt worden, denn durch die Schlangen in eurem Körper bin auch ich in euch. Sie haben meinen Kopf verlassen, um euch zu übernehmen, und das wird so lange sein, wie ihr am Leben seid oder ich existiere. Vergehe ich, so vergeht auch ihr, deshalb gebe ich euch den Rat, mich zu schützen und jeden Feind sofort zu vernichten.«
    Alina und Miranda hatten genau zugehört. Sie wußten auch, daß sie sich nicht dagegen wehren konnten. Mitgefangen, mitgehangen. Außerdem hatten sie es selbst gewollt, und sie hatten ihrem Leben den besonderen Kick geben wollen.
    Es war Miranda, die sich stark fühlte und auch die nächste Frage stellte. »Du hast von einem Feind gesprochen? Haben wir denn Feinde? Wer kann uns etwas?«
    »Menschen.«
    Beide lachten.
    In den unergründlichen Augen der Medusa erschien ein warnender Ausdruck. »Seid nicht zu arrogant, meine Freundinnen. Nicht alle Menschen sind gleich.«
    »Wer uns sieht, wird zu Stein!« flüsterte Miranda.
    »Nein, nicht euch. Wer mich anschaut. Ihr habt nicht die Schlangenhaare wie ich. Aber ihr seid trotzdem stark. Man wird euch nicht so einfach töten können, denn durch meine Schlangen habe ich euch einen Teil meiner Stärke gegeben. Wenn die Feinde kommen, seid schlau, und denkt daran, daß sie mich anschauen müssen, um für immer zu Stein zu werden. Vergeßt das nie.«
    »Sind sie denn schon unterwegs?« flüsterte Alina, die beunruhigt war. »Es hat sich so angehört.«
    Medusa spreizte die Arme. Es war gleichzeitig ein Befehl für die Schlangen, die sich zuckend bewegten und sich aufrecht stellten. Sie kreisten mit den Köpfen. Sie wehten hin und her und malten Figuren in die Luft. »Es kommt etwas auf uns zu. Meine Wächter haben es gespürt. Es sind Spuren hinterlassen worden.«
    »Welche denn?«
    »Nicht nur durch dich, Alina. Ich weiß, daß du die Chance genutzt und deinen Liebhaber getötet hast.«
    »Das mußte ich tun, um frei für dich zu sein.«
    »Es sollte kein Vorwurf sein, meine Freundin, denn auch ich habe eine Spur hinterlassen.«
    »Welche denn?«
    »Rita Forman.«
    Miranda und Alina drehten sich die Gesichter zu. Sie wiederholten den

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