Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
Vom Netzwerk:
der Instrumente in die Hand – eine dünne Rasierklinge mit einem gummiüberzogenen Griff – und streichelte damit über ihre Wangen.
    »Ich verfolge euch Kids schon seit langer Zeit«, sagte er. »Zwei von euch haben wir schon umgebracht und jetzt bist du in unserer Gewalt, welche Nummer du auch immer haben magst. Aber wie du dir vorstellen kannst, hoffe ich, dass du Nummer Drei bist.«
    Sechs reagierte nicht und drückte sich nur dichter an die Wand, so als könnte sie darin verschwinden. Der Mogadori grinste und hielt das stumpfe Ende seines Instruments weiter an ihr Gesicht. Dann drehte er die Klinge herum, sodass sich die scharfe Kante in ihre Wange grub. Während er ihr tief in die Augen blickte, führte er die Klinge abwärts und schnitt einen langen feinen Riss in ihr Gesicht. Das hatte er zumindest beabsichtigt. Allerdings war es sein eigenes Gesicht, das aufgeschlitzt wurde. Sofort rann Blut an seiner Wange herunter. Er schrie vor Schmerz und Wut, stürzte den Tisch um, warf mit den Instrumenten um sich und stürmte aus dem Raum.
    Katarina und Sechs wurden in ihre Zellen zurückgebracht und dort zwei weitere Tage in völliger Dunkelheit eingesperrt, bis sie sich erneut geknebelt und an die Wand gekettet im selben Raum wiederfanden. Derselbe Mogadori saß auf dem Tisch, trug einen Verband an der Wange und sah jetzt weit weniger selbstsicher aus als noch kurz zuvor.
    Er sprang vom Tisch und nahm Sechs den Knebel ab. Dann fasste er nach derselben Rasierklinge, mit der er sie zu verletzen versucht hatte, hielt sie vor ihrem Gesicht in die Höhe und drehte sie hin und her, sodass das Licht reflektiert wurde und die Klinge aufblitzte. »Ich weiß nicht, welche Nummer du hast …« Eine Sekunde lang dachte sie, er würde erneut versuchen sie zu verletzen, doch stattdessen drehte er sich um und ging zu Katarina. Er stellte sich neben sie, schaute Sechs dabei an und berührte Katarinas Arm mit der Klinge. »Aber du wirst es mir bald verraten.«
    »Nein!«, schrie Sechs. Um zu testen, dass er dazu in der Lage war, nahm der Mogadori daraufhin mit langsamen Bewegungen einen Einschnitt an Katarinas Arm vor. Sein Grinsen wurde breiter und neben dem ersten Schnitt grub er ein weiteres Mal die Klinge in ihren Arm, diesmal tiefer als vorher. Katarinastöhnte vor Schmerzen auf, während das Blut an ihrem Arm herablief.
    »Ich kann das den ganzen Tag machen. Verstehst du, was ich sage? Du wirst mir alles verraten, was ich wissen will. Wie lautet deine Nummer?«
    Sechs schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete, stand er am Schreibtisch und drehte einen Dolch in der Hand herum, der mit jeder Bewegung die Farbe wechselte. Er hielt ihn in die Höhe, damit Sechs sehen konnte, wie die Klinge erglühte, während sie zum Leben erwachte. Sechs konnte den Hunger und das Verlangen nach Blut sofort spüren.
    »Also … deine Nummer? Vier? Sieben? Oder womöglich die glückliche Nummer Neun?«
    Katarina schüttelte den Kopf und signalisierte Sechs, den Mund zu halten. Sechs wusste, dass keine auch noch so schreckliche Folter ihre Cêpan zum Reden bringen könnte. Doch sie wusste auch, dass sie lieber sterben wollte, als Katarina gefoltert und verstümmelt zu sehen.
    Der Mogadori ging zu Katarina und führte den Dolch direkt an ihr Herz. Die Spitze des Dolchs zitterte, als wäre das Herz ein Magnet und zöge die Klinge an.
    Dann sah er Sechs in die Augen. »Ich habe alle Zeit der Welt für das hier«, sagte er völlig emotionslos. »Während du hier bei mir bist, sind wir gleichzeitig da draußen mit dem Rest von euch beschäftigt. Glaub ja nicht, dass uns irgendwas von unserem Weg abbringen wird, nur weil wir dich jetzt in unserer Gewalt haben. Wir wissen viel mehr, als du glaubst. Aber wir wollen
alles
wissen. Wenn du nicht zusehen möchtest, wie sie in kleine Scheibchen zerlegt wird, dann fängst du jetzt besser an zu reden. Und sag lieber die Wahrheit, denn ich werde wissen, wann du lügst.«
    Sechs erzählte ihm alles über die Flucht von Lorien und dieReise hierher, über die Kästen und wo sie sie versteckt hatten. Sie sprach schnell und zusammenhanglos. Sie sagte ihm, dass sie Nummer Acht sei und irgendetwas an dem verzweifelten Ton ihrer Stimme ließ ihn glauben, dass sie die Wahrheit sagte.
    »Du bist ein schwaches Wesen. Deine Verwandten auf Lorien waren immerhin Kämpfer, auch wenn sie schnell gefallen sind. Zumindest hatten sie Mut und Würde. Aber du …«, er schüttelte in gespielter Enttäuschung den Kopf, »… du

Weitere Kostenlose Bücher