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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Monat zuvor waren sie den Mogadori in West Texas knapp entkommen. Da der erste Überfall fehlgeschlagen war, hatten sich die Mogadori beim zweiten Versuch gut vorbereitet und stürmten mit mehr als dreißig Mann das Zimmer. Sechs und Katarina hatten ein paar von ihnen erledigen können, doch schon bald waren sie gefesselt und geknebelt. Dann hatte man ihnen Drogen verabreicht. Als Sechs wieder aufwachte und nicht wusste, wie viel Zeit vergangen war, fand sie sich allein in einer Zelle in einem ausgehöhlten Bergmassiv wieder. Erst viel später fand sie heraus, dass sie in West Virginia gelandet war. Wie Sechs später ebenfalls erfuhr, hatten die Mogadori sie die ganze Zeit verfolgt und beobachtet, weil sie hofften, auf diese Weise auch die anderen aufzuspüren. »Warum sich die Mühe machen und einen töten, wenn die anderen vielleicht in der Nähe sind?«, kommentiert Sechs das Ganze. Als sie die Worte ausspricht, wird mir unbehaglich zumute. Vielleicht wird sie noch immer verfolgt und die Mogadori warten bloß auf den passenden Augenblick, um uns zu töten.
    »Als wir in diesem Diner in Tennessee gegessen haben, wurde unser Wagen verwanzt. Keine von uns kam auch nur auf die Idee, das so was passieren könnte«, sagt sie und verfällt danach in ein langes Schweigen.
    Abgesehen von einer Eisentür mit einer kleinen Luke in der Mitte, durch die das Essen hineingeschoben werden konnte, bestand die winzige Zelle aus massivem Fels und war drei Mal drei Meter groß. Es gab kein Bett und keine Toilette, außerdem war es stockdunkel in der Zelle. Die ersten zwei Tage musste sie ohne Wasser und Brot in völliger Dunkelheit und Stille verbringen (wenngleich sie niemals Hunger verspürte, was durch einen Nebeneffekt des Zaubers bewirkt wurde, wie sie später herausfand). Sie begann zu glauben, dass man sie vergessen hatte. Doch so viel Glück hatte sie dann doch nicht, denn am dritten Tag kamen sie zu ihr.
    »Als die Tür aufging, habe ich mich in der hintersten Ecke zusammengekauert. Sie gossen einen Eimer kaltes Wasser über mich, zogen mich hoch, verbanden mir die Augen und schleppten mich raus.«
    Nachdem sie Sechs durch einen Tunnel gezerrt hatten, ließen sie sie unter Bewachung von ungefähr zehn Mogadori allein weitergehen. Zwar konnte sie nichts sehen, hörte jedoch alles Mögliche: die Schreie von anderen Gefangenen, die man aus irgendwelchen Gründen dort eingesperrt hatte (als Sam das hört, wird er plötzlich munter und scheint eine Frage stellen zu wollen, lässt es aber), das Brüllen irgendwelcher Bestien, die in ihren eigenen Zellen hocken, sowie ein metallisches Klirren.
    Dann wurde sie in einen Raum geworfen, ihre Hände wurden an die Wand gekettet und sie wurde geknebelt. Sie rissen ihr die Augenbinde herunter. Als sich ihre Augen endlich an die Lichtverhältnisse angepasst hatten, entdeckte sie Katarina an der gegenüberliegenden Wand. Sie war ebenfalls gefesselt und geknebelt und sah wesentlich schlimmer aus, als Sechs sich fühlte.
    »Dann kam schließlich ein Mogadori in den Raum, der sodurchschnittlich aussah wie jeder, dem man auf der Straße begegnen könnte. Er war klein, hatte behaarte Arme und trug einen dichten Schnäuzer. Die meisten von ihnen hatten diese Bärte. Es war fast so, als hätten sie versucht sich dem menschlichen Aussehen anzupassen, indem sie sich alte Filme aus den 80er Jahren angesehen und die Mode daraus kopiert hatten. Er hatte ein weißes Hemd an, der oberste Knopf stand offen. Aus irgendeinem Grund blieben meine Augen an diesem dichten schwarzen Haarbüschel hängen, das aus seinem Kragen ragte. Ich sah in seine dunklen Augen und er lächelte mich auf eine Weise an, als würde er sich auf das freuen, was er nun vorhatte. Ich fing an zu weinen und rutschte an der Wand herunter, bis ich nur noch an den Stahlmanschetten hing, in denen meine Hände steckten. Durch einen Tränenschleier sah ich zu, wie er Rasierklingen, Messer, Zangen und einen Bohrer aus einem Schreibtisch in der Mitte des Raums nahm.«
    Als er ungefähr zwanzig verschiedene Instrumente hervorgeholt hatte, baute er sich nur wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht auf, sodass sie seinen faulen Atem riechen musste.
    »Siehst du das?«, fragte er. Sechs antwortete nicht. »Ich werde jedes einzelne Gerät so lange an dir und deiner Cêpan ausprobieren, bis du mir wahrheitsgemäß alle Fragen beantwortest. Wenn du es nicht tust, versichere ich dir, dass ihr euch beide wünschen werdet, lieber tot zu sein.«
    Er nahm eins

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