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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Kopf.
    Ohne Vorwarnung wird die kleine Wiedersehensfeier plötzlich beendet. Während ich noch auf den Knien hocke, taucht ein zweiter Hubschrauber über dem Hügel hinter uns auf und erfasst uns augenblicklich mit seinem hellen Scheinwerferlicht.
    Geblendet vom gleißenden Lichtstrahl springe ich auf die Füße.
    »Lauft!«, ruft Sechs.
    Wir rennen den nächstgelegenen Hügel hinauf. Der Helikopter geht ein Stück herunter, wodurch der starke Luftzug von seinen Rotoren uns in den Rücken bläst und die umstehenden Bäume zwingt, sich zu neigen. Der Waldboden verwandelt sich in eine einzige Schmutzwolke. Ich muss mir den Arm vor den Mund halten, um atmen zu können, und die Augen zusammenkneifen, damit mir der wirbelnde Dreck nicht die Sicht nimmt. Wie lange wird es wohl dauern, bis das FBI auftaucht?
    »Bleiben Sie stehen!«, plärrt eine männliche Stimme aus dem Helikopter. »Sie stehen alle unter Arrest.«
    Wir hören Rufe. Die uns zu Fuß verfolgenden Polizisten können nicht mehr als hundertfünfzig Meter entfernt sein.
    Sechs bleibt plötzlich stehen, was Sam und mich veranlasst, ebenfalls anzuhalten.
    »Wir sind erledigt!«, schreit Sam.
    »Okay, ihr Schweinehunde. Dann eben auf die harte Tour«, stößt Sechs atemlos hervor. Sie lässt ihr Gepäck fallen, und für einen Augenblick denke ich, dass sie uns alle unsichtbar machen will. Ich habe zwar keine Probleme, das Gepäck zurückzulassen, aber was soll mit dem Kasten geschehen? Sie kann uns nicht alle unsichtbar machen und noch den Kasten dazu.
    Ein enormer Blitz zerteilt plötzlich den nächtlichen Himmel, gefolgt vom grollenden Geräusch eines Donners.
    »John!«, ruft Sechs, ohne den Blick abzuwenden.
    »Ich bin hier.«
    »Kümmere dich um die Cops. Halt sie mir vom Leib.«
    Ich stopfe den Kasten Sam unter den Arm, der neben mir steht und nicht weiß, was er machen soll. »Verteidige ihn mit deinem Leben!«, rufe ich ihm zu. »Und bleib in Deckung!« Ich drehe mich zu Bernie Kosar und gebe ihm zu verstehen, dass er bei Sam bleiben soll, falls mein Plan misslingt.
    Ich rase den Hügel hinunter, während ein weiterer Blitz über den Himmel zuckt und ein drohendes tiefes Donnern ertönt.
Viel Glück, Leute,
denke ich angesichts der Fähigkeiten, über die Sechs verfügt.
Ihr werdet es brauchen.
    Als ich den Fuß des Hügels erreiche, verstecke ich mich unter einer Eiche. Die Stimmen kommen näher, bewegen sich schnell auf die beiden Scheinwerfer zu. Kalter, heftiger Regen setzt ein. Ich spähe durch die dicken Tropfen nach oben und sehe beide Hubschrauber gegen den stürmischen Wind ankämpfen. Das Scheinwerferlicht ist noch immer suchend auf den Boden gerichtet, aber das wird sicher nicht viel länger funktionieren.
    Die ersten beiden Polizisten tauchen hinter mir auf, dicht gefolgt von einem dritten. Als sie fünf Meter entfernt sind, aktiviere ich meine telekinetischen Fähigkeiten, packe sie und katapultiere sie gegen den dicken Stamm der Eiche. Sie prallen mit einer solchen Wucht ab, dass ich aus dem Weg springen muss, um nicht von ihnen getroffen zu werden. Zwei von ihnen fallen bewusstlos zu Boden, der dritte hebt verwirrt den Kopf und greift nach seiner Waffe. Ich reiße sie aus dem Holster, bevor seine Hand sie auch nur berühren kann. Das Metall fühlt sich in meiner Hand ganz kalt an. Dann drehe ich mich wieder zu den Helikoptern und schleudere die Waffe wie eine Kugel gegen den ersten.
    In diesem Moment sehe ich die traurigen schwarzen Augen mitten im Sturm auftauchen. Kurz danach formt sich das alte,zerfurchte Gesicht. Dasselbe Gesicht, das ich in Ohio gesehen habe. Als Sechs das Monster tötete, das die Schule in Trümmer legte.
    »Keine Bewegung!«, höre ich eine Stimme hinter mir. »Hände hoch!«
    Ich drehe mich zu dem Polizisten. Er zielt mit seinem Elektroschocker direkt auf meine Brust.
    »Was denn jetzt? Keine Bewegung oder Hände hoch? Beides gleichzeitig geht nicht.«
    Er spannt den Abzug. »Halt’s Maul, Klugscheißer«, erwidert er.
    Ein Blitz zuckt, Sekunden später folgt grollender Donner. Erschrocken dreht der Polizist sich um. Mit weit aufgerissenen Augen sieht er in die Richtung des Geräuschs. Das Gesicht in den Wolken ist erwacht.
    Ich reiße dem Polizisten den Elektroschocker aus der Hand und versetze ihm einen harten Schlag gegen die Brust. Er segelt zehn Meter zurück und knallt gegen einen Baum. Plötzlich spüre ich die Wucht eines Schlagstocks auf meinem Schädel. Mit dem Gesicht voraus falle ich in den Dreck. Sterne

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