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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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flitze den kleinen Hügel vor mir hinunter, reiße dabei ein paar junge Bäume um und verursache einen kleinen Erdrutsch aus losen Steinen. Sam ist etwas hinter mir.
    Die Mogadori haben die kleine Lichtung fast überschritten. Sie ist mit dichtem, hohem Gras bewachsen. Mit Höchstgeschwindigkeit laufe ich weiter. Sam brüllt mir hinterher. Er will wissen, welche Richtung ich eingeschlagen habe. Ich renne weiter und gebe ihm ein Signal, indem ich meine Handflächen zum Himmel leuchten lasse.
    »Okay! Hab’s gesehen!«, ruft er.
    Kurz bevor die Lichtung endet, habe ich einen der Mogs fast erreicht. Mit einem Hechtsprung lange ich nach seinen Beinen und durchtrenne mit einem kurzen Schnitt meines Dolchs seine Achillessehnen. Er brüllt und stürzt auf den Rücken. Ich klettere auf seinen strampelnden Körper und ramme ihm den Dolch in die Brust.
    Sam kommt angelaufen, stolpert über meine Beine und fällt hin. »Hast du den Kasten?«
    »Nein. Komm, weiter!«
    Ohne weiter auf Sam zu achten, renne ich weiter, benutze dabei eine Hand als Taschenlampe und die andere als Machete.
    Nach einer Minute entdecke ich einen weiteren Mog. Er ist über einen Baumstamm gestolpert. Aus fünfundzwanzig Metern Entfernung hebe ich den Stamm kurz an, um ihn gleich darauf wieder auf den Mog fallen zu lassen. Er stürzt schwankend zu Boden. Reglos liegt er auf dem Bauch. Ich sehe, dass er meinen Kasten nicht hat. Mit zwei Stößen meines Dolchs töte ich ihn.
    »John?«, ruft mir Sam in der Dunkelheit zu. »Hallo?«
    Wieder lasse ich meine Handfläche aufleuchten. Als Sam mich erreicht, lasse ich das Licht prüfend über die Bäume gleiten.
    »Hast du ihn jetzt?«
    »Noch nicht«, antworte ich.
    »Scheiße, kein Kasten«, brummt Sam.
    »Hoffentlich hatte Sechs mehr Glück.« Ich greife hinter mich und ziehe die weiße Tafel aus meinem Hosenbund. »Aber dafür hab ich das hier.«
    Sam reißt es mir aus der Hand. »Aus der Grube?«
    »Wir haben noch mehr gefunden. Ich erzähl’s dir, sobald …« Abrupt bleibe ich stehen, denn plötzlich erkenne ich, wo wir gerade entlanggelaufen sind.
    Sogar mein Atem setzt aus.
    Sam fasst mich an der Schulter. »Wow, John. Was ist los? Fühlst du irgendwas? Hat gerade jemand deinen Kasten aufgemacht?«
    Soweit ich es beurteilen kann, ist mein Kasten nicht geöffnet worden. Das Gefühl, das sich da in mir zusammenbraut, hat eine völlig andere Ursache.
    »Wir sind in der Nähe von Sarahs Haus!«

22
    Kurz nachdem sich die Tür unten im Turm quietschend geöffnet hat, höre ich Schritte. Entfernte Atemgeräusche. Wer immer es sein mag – es ist unmöglich, eine betäubte Adelina, eine Katze und einen mit außerirdischen Waffen und Artefakten gefüllten Kasten zu verstecken. Behutsam lege ich den Zweig in den Kasten zurück und schließe den Deckel. Erbe schleicht an den Rand der Treppe, lässt sich dort nieder und starrt in die Dunkelheit hinab. Wir sind mucksmäuschenstill. Doch dann stößt Adelina ein langes, brummendes Schnarchen aus.
    Die Schritte auf der Wendeltreppe werden schneller. Ich rüttele ein paarmal an Adelina, um sie aufzuwecken, doch sie fällt bloß zur Seite.
    Was soll ich machen?
, sage ich lautlos zu Erbe. Der Kater springt auf den Kasten, hüpft aber gleich wieder herunter, um sich schnurrend an meine Beine zu schmiegen. Das ist zwar keine Antwort, bringt mich aber auf einen Gedanken. Ich beuge mich hinunter, setze Erbe mitten auf den Kasten und krieche dann zu einem der Fenster, wo die kühle Nachtluft meinen Pyjama durchdringt. Augenblicklich fangen meine Zähne an zu klappern.
    Die Schritte kommen näher.
    Mit Telekinese hebe ich den Kasten in die Luft. Erbe krallt sich am Deckel fest, um nicht herunterzufallen. Ich muss mich ducken, während ich den Kasten über meinen Kopf und aus dem Fenster hinausschweben lasse. Sofort, nachdem ich denKasten auf dem frostüberzogenen Rasen zehn Stockwerke unter mir abgesetzt habe, springt Erbe hinunter und verschwindet in der Dunkelheit. Dann lasse ich Adelina über mich hinwegschweben, deren Nachthemd kurz meinen Kopf streift, und setze sie vorsichtig neben dem Kasten ins Gras.
    Die Schritte sind lauter geworden. Ich schwinge meine Beine über die Fensteröffnung und mit der letzten Kraft, die ich mobilisieren kann, versetze ich mich selbst ein paar Zentimeter über dem kalten Stein in den Schwebezustand. Dann lasse ich mich in die Luft gleiten.
    Kurz bevor ich vom Turm abwärts schwebe, sehe ich, wie der schnauzbärtige Mogadori aus dem Café

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