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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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viel durchgemacht.«
    Ich versuche Sarahs Hand zu ergreifen, aber als sich unsere Finger berühren, zieht sie sie weg.
    »Nicht!«, sagt sie mit einem scharfen Ton in der Stimme. Das Handy in ihrer Tasche vibriert ein weiteres Mal, aber sie macht sich nicht die Mühe nachzusehen.
    »Sarah, ich will mit dir zusammen sein«, sage ich. »Alles, was ich sage, scheint gerade falsch zu sein. Ich kann dir versprechen, dass ich dich in den letzten Wochen schrecklich vermisst habe und dass es nicht einen einzigen Tag gegeben hat, an dem ich dir nicht schreiben oder dich nicht anrufen wollte.« Ich fühle mich unsicher. Habe das Gefühl, sie zu verlieren. »Ich liebe dich. Daran darfst du keine Sekunde zweifeln.«
    »Ich liebe dich auch«, sagt sie weinend.
    Ich schließe die Augen und atme die kühle Luft ein. Ein komisches Gefühl macht sich in mir breit; ein Prickeln, das in meiner Kehle anfängt und sich bis in meine Füße fortsetzt. Als ich die Augen wieder aufmache, hat sich Sarah ein paar Schritte von mir entfernt.
    Plötzlich höre ich ein Geräusch. Ich drehe mich um und entdecke Sam. Er sieht bekümmert aus und macht eine Kopfbewegung, die mir und Sarah zeigen soll, dass er uns nur ungern unterbricht, aber nicht anders kann.
    »Sam?«, fragt Sarah.
    »Hey Sarah«, flüstert er.
    Sarah umarmt ihn.
    »Echt gut, dich zu sehen«, sagt er. »Aber … Also, Sarah, es tut mir wirklich, wirklich sehr leid, und ich weiß, dass ihr euch lange nicht gesehen habt, aber John und ich müssen jetzt gehen. Wir sind in großer Gefahr. Das kannst du dir kaum vorstellen.«
    »Doch, irgendwie schon«, sagt sie und lässt Sam los.
    Gerade, als ich mich von ihr verabschieden und ihr noch mal versichern will, wie sehr ich sie liebe, bricht das Chaos aus.
    Alles passiert so schnell, dass ich kaum in der Lage bin, es zu begreifen. Die Szenen fließen ineinander und wechseln sich ab wie bei einem von der Rolle geratenen Film.
    Sam wird von einem Mann mit Gasmaske von hinten gepackt. Auf den Rücken seiner blauen Jacke sind die Buchstaben FBI gedruckt.
    Irgendjemand schlingt seine Arme um Sarah und reißt sie von mir weg.
    Ein Metallgehäuse kullert über den Rasen und landet zu meinen Füßen; weißer Rauch, der aus beiden Öffnungen quillt, brennt in meinen Augen und meiner Kehle. Ich kann nichts sehen. Ich höre Sam würgen. Hilflos stolpere ich von dem Metallkanister weg und sinke neben einer Plastikrutsche in dieKnie. Als ich meinen Kopf hebe, bin ich von einem Dutzend Polizisten umgeben, die alle ihre Waffen auf mich richten. Der maskierte Beamte, der Sam überwältigt hat, hält ihn mit einem Knie im Rücken auf dem Boden. Eine Megaphonstimme ertönt: »Keine Bewegung! Nehmen Sie Ihre Hände über den Kopf und legen Sie sich auf den Bauch. Sie sind festgenommen!« Während ich meine Hände über den Kopf hebe, erwachen plötzlich ein paar Autos, die die ganze Zeit schon an der Straße geparkt hatten, zum Leben. Scheinwerfer leuchten auf, auf den Armaturenbrettern sind plötzlich rote Blinklichter. Streifenwagen kommen mit quietschenden Reifen um die Ecke gebogen, ein gepanzertes Fahrzeug mit der Aufschrift SWAT holpert über den Bordstein und bremst mitten auf dem Basketball-Feld. Schreiende Männer strömen scharenweise heraus, dann tritt mir jemand in den Bauch. Plötzlich bin ich mit Handschellen gefesselt. Über mir höre ich das Schwirren eines Helikopters.
    In meinem Kopf formt sich die einzig mögliche Erklärung.
    Sarah. Die Textmeldungen. Das war nicht Emily. Die Polizei hat mit ihr gesimst.
Die wenigen Überreste meines Herzens, die mir nach Sarahs Zurückweisung noch geblieben sind, zerbrechen in winzige Teilchen.
    Mit dem Gesicht auf dem Zementboden schüttele ich den Kopf. Ich spüre, dass mir jemand den Dolch abnimmt. Irgendwer zerrt mir das Tablet aus dem Hosenbund. Dann werde ich hochgerissen. Die Handschellen sind viel zu eng und schneiden in meine Gelenke. Eine schwarze Kapuze wird mir über den Kopf gezogen und an meinem Hals zusammengebunden. Ich kann nichts mehr sehen. Zwei Polizisten packen meine Ellbogen, ein dritter stößt mich vorwärts.
    »Sie haben das Recht zu schweigen«, beginnt einer von ihnen, während ich weggeführt und in den Laderaum eines Fahrzeugs geworfen werde.

24
    Nach fünf Minuten stehe ich vom Bett auf und sehe im Kleiderschrank nach, ob es irgendwelche Sachen gibt, die ich mitnehmen möchte. Gerade habe ich ein schwarzes Sweatshirt in die Hand genommen, als mir einfällt, dass ich nicht

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