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Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Titel: Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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Meine Mannschaftskameraden sahen mich mit ausdruckslosen Mienen an. Okay, sie hatten also noch nie was von Bayern gehört. »Passt einfach auf, dass ihr nicht so viele Bälle durchlasst, dann brauche ich auch nicht so viele zu halten.«
    »Halten?!«, kreischte Sheena aufgebracht. »Du hast noch keinen einzigen gehalten. Ich fresse meinen Schuh, wenn du mal ’ne Parade hinkriegst.«
    Die zweite Halbzeit wurde angepfiffen. Ich joggte über das Spielfeld auf mein Tor zu, als Zed mich aufhielt.
    »Was willst du?«, schnauzte ich ihn an. »Willst du mir vielleicht auch noch unter die Nase reiben, was für eine Flasche ich bin? Nicht nötig, das hat meine Mannschaft bereits getan.«
    Er blickte auf mich hinunter. »Nein, Sky, ich wollte dir sagen, dass in der zweiten Halbzeit die Seiten getauscht werden und du jetzt da drüben im Tor stehst.«
    Du liebe Zeit, ich würde tatsächlich gleich losheulen. Die Handballen auf die Augen gepresst, machte ich auf dem Absatz kehrt, um zum Tor auf der anderen Spielfeldseite zu laufen. An all den spöttisch schauenden Spielern der gegnerischen Mannschaft vorbeizutraben, war der reinste Spießrutenlauf. Ich blinzelte. Zeds Mannschaft war umstrahlt von dem pinkfarbenen Leuchten der Freude; mein Team hatte eine dunkelgraue Aura, mit Rot durchwirkt. Sah ich das alles tatsächlich oder bildete ich es mir nur ein? Schluss damit!
    Manchmal war ich echt reif für die Klapse.
    Das Massaker - Pardon, das Spiel - ging weiter, bis es für alle, einschließlich der Zuschauer, einfach nur noch peinlich war. Ich schaffte es, keinen einzigen Ball zu halten. Dann brachte Sheena Zed im Strafraum zu Fall und es gab einen Elfmeter. Das Grölen und Johlen auf den Rängen wurde lauter, als dem Publikum aufging, dass sich hier ein klassischer Highschool-Moment anbahnte: Zed, der beste Spieler des Jahres, stand der talentfreien Engländerin gegenüber.
    »Na los, Sky, du packst das!«, schrie Tina zu mir herüber.
    Nein, das würde ich nicht, aber da sprach eben eine wahre Freundin.
    Ich stand in der Mitte meines elenden Tors und schaute auf Zed. Zu meinem Erstaunen wirkte er kein bisschen schadenfroh: Er sah eher so aus, als täte ich ihm leid - so armselig war ich also. Er positionierte den Ball sorgfältig auf dem Boden und blickte zu mir.
    Lass dich nach links fallen.
    Da war wieder seine Stimme in meinem Kopf. Ich war unzurechnungsfähig. Ich rieb mir die Augen und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Zed starrte mich an. Lass dich nach links fallen.
    Oje, jetzt war ich endgültig übergeschnappt, dass ich anfing zu halluzinieren. Ich hegte nicht die leiseste Hoffnung, den Ball zu halten, aber ich würde zumindest einen aufsehenerregenden, wenn auch vergeblichen Hechtsprung hinlegen. Vielleicht knallte ich dabei ja gegen den Pfosten und wurde ohnmächtig - man sollte immer positiv denken.
    Zed nahm Anlauf, schoss und ich warf mich mit ausgestreckten Armen und Beinen in die linke Ecke.
    Uff! Der Ball traf mich genau in den Magen. Ich krümmte mich vor Schmerzen.
    Tosender Jubel erklang - sogar von Zeds Teamkameraden.
    »Ich kann’s nicht fassen. Sie hat ihn gehalten!«, kreischte Tina und machte mit Zoe ein Freudentänzchen.
    Eine Hand tauchte vor meinen Augen auf.
    »Alles in Ordnung?«
    Zed.
    »Ich hab ihn gehalten.«
    »Ja, das haben wir gesehen.« Er lächelte und zog mich auf die Füße.
    »Hast du mir geholfen?«
    »Warum sollte ich so was tun?« Er kehrte mir den Rücken zu, ganz der alte, ruppige Zed, so wie ich ihn kannte. Na toll.
    Vielen Dank, o Allmächtiger.
    Innerlich aufgewühlt schickte ich den Gedanken einem Impuls folgend in dieselbe Richtung, aus der ich seine Stimme vernommen hatte. Es war, als hätte ich ihm einen Knüppel über den Schädel gehauen. Zed fuhr blitzschnell herum und glotzte mich an - ob entsetzt oder erstaunt, vermochte ich nicht zu sagen. Ich erstarrte, fühlte mich kurz wie gelähmt, so als hätte ich einen Stromschlag bekommen, und unterdrückte den spitzen Schrei in meiner Kehle. Er hatte mich doch nicht etwa gehört? Das war ... einfach unmöglich.
    Mr Joe kam angejoggt und blies in seine Pfeife. »Gut gemacht, Sky. Ich wusste, dass du’s draufhast. Nur noch eine Minute Spielzeit, weiter geht’s.«
    Wir verloren trotzdem. 25:1.

    In der Umkleidekabine der Mädchen spielte ich gedankenverloren an meinen Schnürsenkeln herum; ich hatte keine Lust, mich im Beisein so vieler Leute unter die Dusche zu stellen. Ein paar der Mädchen schauten bei mir vorbei,

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