Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky
um Kommentare zu meiner Vorstellung auf dem Spielfeld abzugeben - die meisten fanden es urkomisch, dass ich den Ball von Zed tatsächlich gehalten hatte. Diese eine Aktion schien meine jämmerliche Leistung im Tor wiedergutzumachen. Und Sheenas Freunde zogen sie damit auf, dass sie zum Abendessen gegrillten Schuh essen müsste.
Tina fiel mir von hinten um den Hals und gab mir einen Klaps auf den Hintern.
»Da hast du’s Zed aber ordentlich gezeigt! Der wird niemals darüber hinwegkommen, dass du diesen Schuss gehalten hast.«
»Vielleicht.«
Aber was war das mit seiner Stimme in meinem Kopf gewesen? Ich hatte wirklich das Gefühl gehabt, er würde mit mir sprechen - Telepathie, so nannte man das, richtig? Ich glaubte nicht an diesen irren Kram. So wie diese Sache mit den Farben. Ich neigte zu ... wie war noch mal das Wort, das mein Psychiater benutzt hatte ... Projektionen. Richtig, Projektionen.
»Du glaubst also, ich schaffe es in die Schulmannschaft?«, witzelte ich in dem Versuch, mir vor Tina nichts anmerken zu lassen.
»Ja klar, das steht so gut wie fest - harhar, träum weiter. Aber vielleicht klopft der Leichtathletiktrainer ja bei dir an. Wenn du willst, bewegst du dich wie ein geölter Blitz. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so schnell vom Spielfeld gerannt ist.« Sie stopfte das Sportzeug in ihre Tasche. »Läuft da irgendwas zwischen Zed und dir, worüber ich Bescheid wissen sollte? Mehr als diese Hass-auf-den-ersten-Blick-Sache?«
»Nein.« Ich schlüpfte aus meinen Turnschuhen.
»Er schien gar nicht sauer zu sein, dass du den Elfmeter gehalten hast. Und dann hat er dich während der anderen Spiele die ganze Zeit über angestarrt.«
»Ach echt? Ist mir nicht aufgefallen.« Ich war so eine verdammte Lügnerin.
»Vielleicht mag er dich jetzt.«
»Tut er nicht.«
»Tut er doch. Sag mal, wo sind wir hier eigentlich -im Kindergarten?«
»Keine Ahnung. Ich hab nie einen besucht.«
»Na, das erklärt einiges. Dann musst du natürlich noch viel an infantilem Verhalten ausleben.« Sie schubste mich in Richtung Duschkabinen. »Beeil dich. Ich würde gerne noch vor meiner Examensfeier nach Hause kommen.
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Kapitel 8
I n den folgenden Tagen hatte ich in der Schule unter dem D-Prominentenstatus zu leiden, den mir mein zufälliger Ballfang eingetragen hatte. Nelson fand es zum Brüllen und ließ keine Gelegenheit aus, über meinen Bekanntheitsgrad Witze zu machen.
»Aus dem Weg, Bürger von Wrickenridge, hier kommt der heißeste Nachwuchs im Frauenfußball!« Er joggte rückwärts vor uns her, als Tina, Zoe und ich auf dem Weg zum Biokurs waren.
»Nelson, bitte«, murmelte ich. Um uns herum ertönte lautes Gelächter.
Tina hatte eine bessere Methode: Sie bohrte Nelson eine ihrer langen Krallen in die Rippen. »Jetzt halt mal die Luft an, Nelson!«
»Bist du ihre Agentin, Tina.«
»Ja, und dir gibt sie kein Interviews
»Du bist eine hartherzige Frau.«
»Das hast du genau richtig erkannt. Und jetzt verzieh dich.«
»Bin schon weg.« Nelson drehte sich um und rannte zu seinem Kursraum.
»Der Kerl ist eine Mega-Nervensäge«, sagte Tina.
»Er glaubt, er sei lustig«, erwiderte ich.
»Ist er ja auch - meistens«, sagte Zoe, während sie sich versonnen eine Strähne ihres superglatten Haares um den Finger wickelte. »Ich hab immer gedacht, er geht Tina so auf die Nerven, weil er auf sie steht.«
»Sag das noch mal und du bist tot«, warnte Tina.
»Er ist seit der vierten Klasse in dich verknallt und das weißt du.«
»Ich will das nicht hören. Ich höre nicht hin.« Tina machte eine wegscheuchende Handbewegung in Zoes Richtung.
Zoe fühlte sich als Siegerin dieses kleinen Schlagabtauschs und wechselte das Thema. »Und, Sky, kommst du heute mit, das Baseballspiel angucken? Wir spielen gegen Aspen.«
»Wenn ich komme, erklärt mir dann eine von euch, was ich auf dem Spielfeld sehe?«
Zoe stöhnte. »Jetzt sag bloß, du weißt nicht, wie Baseball gespielt wird? Wo hast du eigentlich die ganze Zeit gelebt? Unter einem Stein?«
Ich lachte. »Nein, in Richmond.«
Tina stieß Zoe in die Seite, damit sie mich in Ruhe ließ. »Klar doch, wir erklären dir alles, Sky. Baseball macht Spaß.«
Zoe warf Tina einen verschmitzten Blick zu. »Zed ist in der Mannschaft, weißt du.«
Ich tat so, als interessierte ich mich für einen Flyer, der vorm Schullabor am Schwarzen Brett hing. »Hätte ich mir denken können.«
»Noch ein Grund, sich das Spiel anzusehen.
»Ach ja?«, erwiderte ich
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