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Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Titel: Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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Zumindest glaubt das die Polizei.«
    Tina zog Nelson zurück aufs Bett. »Hör auf, Nelson. Erinnere dich bitte daran, was wir gesagt haben: Wir wollen sie nicht aufregen.«
    »Tut mir leid, Sky.« Nelson legte den Arm um Tina und küsste sie auf die Stirn. »Danke.«
    Was sollte das denn heißen? Ich musste unwillkürlich grinsen - mein erstes aufrichtiges Lächeln seit Langem. »Hey, seid ihr beiden etwa ...?«
    Zoe verdrehte die Augen und bot mir einen Kaugummi an. »Ja, und wie! Die beiden treiben mich noch in den Wahnsinn. Sky, du musst ganz schnell wieder auf die Beine kommen und auf mich aufpassen, dass ich nicht den Verstand verliere.« Zum Glück machte Zoe Witze übers Verrücktsein - so fühlte ich mich doch gleich wieder ein bisschen normaler.
    »Wann, wie?« Ich ahmte Tinas Lieblingsgeste nach -eine halbherzige Imitation, wie sie mit ihren langen Krallen lockte, aber ich versuchte es wenigstens. »Ich will alle Einzelheiten hören, Schwester.«
    Tina senkte leicht verlegen den Blick. »Als du, na du weißt schon, verschleppt worden bist, war Nelson einfach unglaublich. Er hat mich vorm Durchdrehen bewahrt. Ich habe mir die Schuld gegeben wegen des Autos und so.«
    Nelson streichelte ihren Arm. »Ja, endlich hat Tina mal eine gute Seite an mir gesehen.«
    »Ich freue mich sehr für euch - für euch beide. Ihr verdient einander«, sagte ich.
    Tina lachte. »Was soll das denn heißen? Ist das so was wie ein chinesischer Fluch, oder so?«
    »Nein, du Blödi.« Ich bewarf sie mit einem Kissen. »Das ist ein Kompliment.«
    Sie blieben ungefähr eine Stunde lang. Solange wir das Thema meiner Entführung außen vor ließen, ging es mir gut. Ich hatte kein Problem damit, an Dinge erinnert zu werden, die mit der Schule zu tun hatten, das verursachte keine Schmerzen, keine Verwirrung. Ich hatte das Gefühl, schon wieder fast die Alte zu sein.
    Tina warf einen Blick auf ihre Armbanduhr und nickte den anderen zu. »Wir sollten jetzt mal langsam gehen. Dein nächster Besucher kommt um sechs.«
    Ich umarmte sie. »Danke, dass ihr das arme, durchgeknallte Mädchen besucht habt.«
    »Du brauchst einfach nur ein bisschen Zeit, damit sich alles wieder einrenkt, Sky. Wir kommen übermorgen wieder. Sally sagte, sie glaubt, dass du mindestens bis Ende dieser Woche noch hierbleiben wirst.«
    Ich zuckte die Achseln. Zeit war für mich ohne Bedeutung. Ich war aus meiner Alltagsroutine herausgefallen. »Ja, kann sein. Bis bald dann.«
    Sie verließen das Zimmer und grüßten irgendjemanden draußen auf dem Flur. Ich trat ans Fenster, um ihnen nachzuschauen, konnte von dort aber nicht den Parkplatz sehen.
    Es klopfte leise an die Tür.
    Ich wandte mich um, in der Erwartung, Sally zu sehen. »Komm rein.«
    Die Tür ging auf und Zed trat über die Schwelle. Er blieb kurz stehen, unsicher, ob er willkommen war.
    »Hi.«
    Mir wurde die Kehle eng. »H... hi.«
    Er holte eine große goldene Schachtel mit roter Satinschleife hinter seinem Rücken hervor.
    »Ich habe Schokolade mitgebracht.«
    »Na, wenn das so ist, setz dich.« Ich klang vollkommen ruhig, aber in meinem Inneren tobte ein Sturm. Abermals wurde ich von einer Flutwelle von Emotionen überrollt.
    Er setzte sich nicht. Er legte die Schachtel aufs Bett, dann stellte er sich neben mich ans Fenster.
    »Schöner Ausblick.«
    Ich biss die Zähne zusammen und hielt die Tür in meinem Kopf gegen die brandende Welle fest verschlossen. »Ja. Wir Geisteskranken haben immer am Vormittag Auslauf. Ich habe gehört, im Garten würde ein Schneemann stehen, der so aussieht wie die Oberschwester.« Meine Finger zitterten, als ich meine Hände auf das Fenstersims legte.
    Eine warme Hand legte sich auf meine und das Zittern hörte auf. »Du bist nicht geisteskrank.«
    Ich versuchte zu lachen, aber es missglückte. Schnell wischte ich die Träne fort. »Das sagen mir alle, aber mein Hirn fühlt sich an wie Rührei.«
    »Du stehst noch immer unter Schock.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, Zed, das ist es nicht allein. Ich erinnere mich an Dinge, die gar nicht passiert sind. Mir geistern all diese schrecklichen Bilder durch den Kopf-Bilder von dir und Xav. Aber so seid ihr nicht und ein Teil von mir weiß das auch. Und ich glaube, dass ich euch beide erschossen habe. Ich wache schweißgebadet auf, weil ich im Traum eine Pistole in der Hand halte. Ich habe in meinem ganzen Leben noch keine Pistole angefasst, woher weiß ich also, wie es sich anfühlt, eine abzufeuern?«
    »Komm her.« Er zog

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