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Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Titel: Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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zusammengekniffen.
    Farstein warf ihm einen warnenden Blick zu. »Mr Benedict, bitte unterbrechen Sie die Zeugin nicht. Und in Anbetracht der Tatsache, dass Sie mit den Beschuldigten verwandt sind, möchte ich Sie bitten, den Raum zu verlassen und mir stattdessen einen Kollegen hereinzuschicken, der sich die Aussage unvoreingenommen mitanhören kann.«
    Victor schlich zur Tür und blieb, den Rücken uns zugewandt, stehen. »Was sie sagt, ist unmöglich. Ich war mit meinen Brüdern zusammen, Lieutenant; sie hatten mit ihrer Entführung nichts zu tun.« Sky, warum erzählst du so was?
    Ich warf Sally einen verzweifelten Blick zu. »Er spricht per Telepathie mit mir - sag ihm, er soll damit aufhören.« Ich presste die Fäuste an meine Schläfen. »Das tut weh.«
    Sally ergriff meine Hände, stellte sich zwischen Victor und mich. »Mr Benedict, ich glaube, es ist besser, wenn Sie jetzt gehen. Sie regen Sky auf.«
    Ich wandte mich mit tränenerfüllten Augen an Farstein. »Ich habe sie erschossen, stimmt's?«
    »Nein, Sky, du bist nicht schuld am Tod der zwei Männer.«
    »Zed und Xav sind tot?«
    Farstein warf Sally einen beunruhigten Blick zu. »Nein«, sagte er vorsichtig, »die beiden Männer, die das Lagerhaus überwacht haben, sind tot.«
    »Gator und O’Halloran«, sagte ich, als ich mich wieder an sie erinnerte. »Der Savant.«
    »Der was?«, fragte Farstein.
    Welcher von beiden, Sky?, fragte Victor fordernd.
    »Gehen Sie weg!« Ich zog mir die Bettdecke über den Kopf. »Verschwinden Sie aus meinem Kopf.«
    Farstein seufzte und klappte seine Notizen zu. »Wie ich sehe, richten wir hier mehr Schaden an, als dass wir helfen würden, Mrs Bright. Wir lassen Sky jetzt in Ruhe, damit sie sich etwas ausruhen kann. Mr Benedict, ich hätte Sie gern kurz gesprochen.«
    Victor nickte. »Draußen auf dem Korridor. Geh’s in aller Ruhe an, Sky. Es wird alles zurückkommen.«
    Die beiden Männer verließen das Zimmer. Ich lüpfte die Decke und blickte in Sallys angstvolle Augen.
    »Ich verliere den Verstand, stimmt’s?«, fragte ich sie. »Ich kann mich nicht erinnern, und das, woran ich mich erinnere, erscheint mir vom Gefühl her falsch.«
    Sie strich mit ihrem Daumen sanft über meine Handknöchel. »Du bist nicht verrückt. Du verarbeitest ein Trauma. Das braucht Zeit. Wir glauben, dass die Leute, die dir das angetan haben, aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr am Leben sind, dass sie im Kugelhagel getötet wurden. Die Polizei versucht nur, die einzelnen Puzzleteile zusammenzufügen.«
    Ich wünschte, jemand würde die Puzzleteile in meinem Kopf zusammenfügen. Meine Gedanken waren wie bunte Fähnchen, die als zerfetzte Überreste einer Party im Wind flatterten.
    »Wenn Zed und Xav mich nicht gekidnappt haben, warum glaube ich dann, dass sie es getan haben?«

    Thanksgiving kam und ging, der einzige Hinweis darauf war, dass es Truthahn zum Mittagessen gab. In meinem Kopf herrschte noch immer ein heilloses Durcheinander. Ich fühlte mich wie ein Strand nach einer großen Flutwelle - die Trümmer waren ans Ufer gespült worden, nichts war mehr an seinem ursprünglichen Platz, alles war zu Bruch gegangen. Mir war bewusst, dass mich intensive Gefühle durchströmt hatten, aber ich wurde nicht schlau daraus und vermochte nicht zu sagen, was wahr und was falsch war. Ich hatte etwas in mir freigesetzt und dann die Kontrolle darüber verloren - mit verheerenden Folgen.
    Die Polizei von Las Vegas hatte jeglichen Verdacht gegen Zed und Xav ausräumen können. Warum also hatte ich sie beschuldigt? Mich plagten schlimmste Gewissensbisse, dass ich sie in diese Sache verstrickt hatte, und ich schämte mich zu sehr, um irgendeinen der Benedicts sehen zu wollen. Meine Eltern mussten mir versprechen, dass sie sie nicht hereinlassen würden - ich konnte ihnen einfach nicht unter die Augen treten. Victor aus dem Weg zu gehen war jedoch unmöglich; er suchte mich mehrmals zusammen mit Farstein auf, um sich zu erkundigen, ob ich mich wieder an etwas erinnerte. Ich entschuldigte mich bei ihm und Farstein für meinen Irrtum, hätte aber verstanden, wenn Victor mich jetzt gehasst hätte.
    »Albträume, Miss Bright - genau das war’s«, erklärte Farstein in nüchternem Ton. »Sie haben etwas Schreckliches erlebt und jetzt sind Sie verwirrt.«
    Er behandelte mich freundlich, doch es war klar, dass er mich in Bezug auf die Ermittlungen als vollkommen unbrauchbar ansah. Alle waren sich einig darin, dass ich entführt worden war, aber keiner

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