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Die Macht der verlorenen Zeit: Roman

Die Macht der verlorenen Zeit: Roman

Titel: Die Macht der verlorenen Zeit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DeVa Gantt
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heimgekehrt sind?«
    »So ist es, Mrs Harrington. Ich habe meine Pflicht erledigt. Von jetzt an fahre ich nirgendwo mehr hin.«
    Loretta war noch nicht ganz zufrieden. »Charmaine ist mir so lieb wie eine Tochter, Mr Duvoisin. Wie die Tochter, die ich nie hatte. Ich möchte, dass sie glücklich wird. Ich liebe sie sehr, müssen Sie wissen.«
    »Nicht so sehr wie ich, Mrs Harrington.«
    Loretta nickte. Sie schien zufrieden. Seine Erklärung und seine Sicherheit gefielen ihr.
    »Wenn Charmaine Ihre Tochter ist, macht mich das zu Ihrem Schwiegersohn. Warum sagen Sie nicht einfach John zu mir? Das heißt … falls es Ihrem Mann recht ist. Er hat vermutlich ganz andere Namen für mich.«
    Loretta lachte herzlich. Dieser Mann hatte eine rasche Auffassungsgabe und war nicht unbedingt respektvoll. Kein Wunder, dass ihr sanftmütiger Mann ihn ablehnte. »Einverstanden, John … aber nur, wenn Sie Loretta zu mir sagen.«
    Rebecca schloss die Tür des Cottage und lehnte sich dagegen. Sie war wieder zu Hause, aber geborgen fühlte sie sich nicht. Einen Moment lang schloss sie die Augen und hoffte, dass der Raum endlich zum Stillstand käme. Sie fühlte sich schwindlig wie auf einem Schiff. Als die Übelkeit nachließ, raffte sie sich auf, um in ihr Zimmer gehen. Sie wollte das schöne Kleid ausziehen und es nie wieder tragen.
    Sie zuckte zusammen, als plötzlich die Haustür aufflog und Wade mit verkniffener Miene ins Haus stürmte. Er knallte die Tür ins Schloss. »Wo, zum Teufel, bist du gewesen?«, herrschte er sie an.
    Lügen war zwecklos. »An Bord der Tempest «, flüsterte Rebecca.
    Mit einem leisen Fluch musterte er sie von Kopf bis Fuß. »Du kleine Schlampe!«, zischte er und weidete sich an ihrem schmerzlichen Gesichtsausdruck. Doch kaum dass sie ihr Kinn hob, folgte der nächste Schlag. »Bist du jetzt seine Geliebte?« Als sie schwieg, ließ er seiner Verachtung freien Lauf. »Diese feinen Kleider müssen eine Stange Geld gekostet haben.«
    Sie sah an ihrem wunderschönen Kleid hinunter und kämpfte mit den Tränen. Ohne ein weiteres Wort machte sie kehrt und ging auf ihre Zimmertür zu.
    Doch Wade trat ihr blitzschnell in den Weg und schlug ihre Hand beiseite, als sie nach dem Türknauf greifen wollte. »Verdammt, Rebecca! Gib Antwort! Wie konntest du mir so etwas antun? Und dir? Genau davor sind wir doch fortgelaufen, haben uns auf das Schiff nach Charmantes geschlichen und hier ein neues Leben begonnen. Wie willst du jetzt unseren Freunden gegenübertreten? Bedeutet dir das alles denn gar nichts?« Als sie schwieg, fuhr er sich mit den Fingern durchs Haar. »Mir ist das jedenfalls nicht egal!«
    »Ich bin nur froh, dass dir alle anderen wichtiger sind als ich!«, schluchzte sie. Sie wollte seine Vorwürfe nicht länger hören, stieß ihn zur Seite und rannte in ihr Zimmer. Dann knallte sie die Tür ins Schloss, ließ sich aufs Bett fallen und weinte bitterlich.
    Paul betrat sein Schlafzimmer und seufzte erleichtert. Drei aufreibende Wochen lagen hinter ihm, und er war froh, wieder zu Hause zu sein. In seinem eigenen Zimmer. In seinem eigenen Bett. Doch als er sich setzte, um die Stiefel auszuziehen, und sein Hemd aufknöpfte, fühlte er sich mit einem Mal seltsam verloren und einsam. Obwohl er hundemüde war, stand er noch einmal auf und ging hinaus auf den Balkon.
    Rebecca Remmen. Wie es ihr wohl ging?
    Er hatte nicht beobachtet, dass sie die Tempest verlassen hatte. Allerdings hatte er sich auch um seinen Bruder kümmern und die Wagen besorgen müssen, um alle nach Hause zu bringen. Während der neuntägigen Seereise hatte er meistens geschwiegen und nur wenige Sätze mit Rebecca gewechselt, um die Geschichte vom blinden Passagier nicht zu gefährden und ihre Ehre zu schützen. Alle hatten seine Erklärung für bare Münze genommen. Nur John hatte eine Braue hochgezogen.
    Im Nachhinein konnte sich Paul über seine Selbsttäuschung nur wundern. Als er noch fürchtete, seinen Bruder tot aufzufinden, war das Grund genug, um Rebecca gegenüber den Gleichgültigen zu mimen. Doch inzwischen war er frei. Sein Bruder lebte, und er war frei, um Rebecca den Hof zu machen. Aber warum hatte er es nicht getan? Niemand hätte ihn daran gehindert, sie heute Nacht mit in sein Bett zu nehmen. Sein Herz hämmerte, dass ihm die Ohren dröhnten, wenn er nur daran dachte, wie er sie nackt in seinen Armen gehalten und sie sich ihm trotz ihrer Unschuld mit Leidenschaft hingegeben und er sich ganz und gar vergessen hatte.
    Aber

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