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Die Macht des Feuers

Die Macht des Feuers

Titel: Die Macht des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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einem der Plätze die aktuelle Ausgabe des Playboy lag.
    Mark schob die Bahre an der Tür vorbei und weiter den Gang hinab. Ein Stück voraus knickte der Korridor rechtwinklig nach rechts ab. So gelassen und unscheinbar wie möglich, falls die Wachmänner ihn beobachteten, bog er um die Ecke und rollte die Bahre bis zu einer der drei unbeschrifteten Eisentüren, hinter denen die Kühlräume der Klinik lagen. Er griff nach dem Metallrad, das den Knauf ersetzte, und drehte es, bis sich die Tür mit einem verhaltenen Zischen, als sich das eisige Vakuum in dem Raum mit warmem Sauerstoff füllte, öffnete.
    Nach einem Blick zur Ecke, um sich zu vergewissern, daß er von den Wachmännern nichts zu befürchten hatte, schob Mark die Bahre in den Kühlraum und zog die Eisentür hinter sich zu, die Dank des Drehschlosses nur von außen zu verschließen war. So brauchte man keine Angst zu haben, versehentlich inmitten der Schubfächer voller Leichen eingeschlossen zu werden. Er rollte die Bahre in die Mitte des Raumes, bevor er nach dem Laken griff und es mit einem Ruck wegriß.
    »Okay«, sagte Mark. »Alles klar.«
    Lilith richtete sich auf der Bahre auf, rutschte zu Boden und strich ihren hautengen schwarzen Catsuit glatt. Dann sah sie Mark an und fragte, gespielt beleidigt: »Wie war das eben mit dem durchgebratenen Hamburger?«
    Er grinste und zuckte in einer entschuldigenden Geste die Schultern. »War nicht so gemeint«, sagte er. »Aber es hat doch gewirkt, oder nicht?«
    Die Halbvampirin nickte. »Das rettet dich«, erwiderte sie amüsiert.
    Dann wurde sie ernst. »Weißt du, wo Nyeberg die Frau untergebracht hat?«
    Mark bejahte. »In dem Zimmer gleich um die Ecke«, erklärte er. »Die Tür, vor der die beiden Stühle stehen, ist es.«
    Lilith lächelte. »Wunderbar.« Sie schlang ihre Arme um den Krankenpfleger und hauchte ihm einen Kuß auf die Wange. »Danke für die Hilfe«, sagte sie. »Den Rest erledige ich allein.«
    »Wann soll ich dich wieder abholen?«
    Lilith wiegte den Kopf. »Weiß ich noch nicht«, meinte sie. »Das hängt ganz davon ab, wie sich die Sache entwickelt. Aber eigentlich glaube ich nicht, daß es sonderlich lange dauern wird. Zehn Minuten, vielleicht eine Viertelstunde.«
    Mark nickte. »Alles klar«, sagte er. »Ich bin da.« Nachdem er und Lilith sich noch einmal geküßt hatten, leidenschaftlich, aber kurz, verließ er den Kühlraum und verschwand.
    Lilith wartete, bis sie hörte, wie Mark sich von den beiden Wachmännern mit der Bemerkung, daß er vermutlich schon bald wieder auf der Matte stehen würde, verabschiedete, ehe sie zur Tür des Kühlraums ging, sie vorsichtig aufdrückte und in den Korridor hinausschlüpfte.
    Sie hatte vor, diese Sache so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, um anschließend wieder von hier zu verschwinden, bevor irgendwer bemerkte, daß Dr. Nyebergs lebende Tote inzwischen gänzlich verblichen war.
    Lilith schlich zum Ende des Flurs, lautlos und behende wie eine Katze, und spähte behutsam um die Ecke.
    Die zwei Sicherheitsbeamten hatten vor der Tür der Untoten Stellung bezogen. Sie saßen auf den Stühlen, die neben der Tür an der Wand standen, und begafften gemeinsam das ausklappbare Mittelposter des Playboy.
    »Oh, Junge«, kommentierte der eine, völlig hingerissen von Miss Februar. »Was für superscharfe Milchtüten!«
    »Jau«, stimmte Lowe zu. »Ein Strohhalm müßte man sein!«
    Während die Wachmänner ihre angeregte Unterhaltung über die physischen Vorzüge von Miss Februar fortsetzten, schlich Lilith auf sie zu. Sie drückte sich dicht an der Wand, damit sie nicht sofort entdeckt wurde, und schaffte es, sich den Sicherheitsbeamten bis auf knapp fünf Meter zu nähern, ehe die Männer sie schließlich entdeckten.
    »He!« rief einer der Beamten verwirrt. »He, Lady, was zum Teufel machen Sie hier?« Wohl mehr instinktiv als absichtlich tastete seine rechte Hand nach dem Knauf seines Revolvers, der in seinem Hüft-holster steckte.
    Lilith reagierte mit der Schnelligkeit einer angreifenden Kobra. Sie sprang vor, war mit zwei Sätzen bei den Männern und packte sie bei den Haaren. Dann schlug sie ihre Köpfe kräftig gegeneinander, bevor die Beamten überhaupt begriffen, was mit ihnen passierte. Es klang, als würde man zwei Schweinehälften wuchtig miteinander kollidieren lassen.
    Ausgeknockt sanken die beiden in sich zusammen. Keiner von ihnen hatte es geschafft, seine Waffe zu ziehen.
    Lilith beugte sich über die beiden Bewußtlosen

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