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Die Macht des Geistes

Die Macht des Geistes

Titel: Die Macht des Geistes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Sheila erschrocken.
    »Hören Sie, meine Liebe«, sagte Helga, »glauben Sie wirklich, daß wir im Augenblick etwas anderes tun können?«

5. Kapitel
    Einige Schlagzeilen aus der New York Times vom dreißigsten Juni:
     
    VERÄNDERUNG GEHT LANGSAMER VOR SICH
    Wissenschaftler stellen jedoch fest, daß der Effekt unverändert bleibt
     
    EINHEITLICHE FELDTHEORIE VERÖFFENTLICHT
    Rhayader erweitert Einsteins Theorien
    Interstellare Flüge jetzt möglich?
     
    Gewerkschaftskongreß unter Mandelbaum sagt Unterstützung für N. Y. zu
     
    REVOLUTIONEN IN DEN OSTBLOCKLÄNDERN
    Nachrichtensperre verhängt – Volksaufstände in allen Ländern
    Revolutionäre benützen neue Waffen und Taktiken
     
    WELTWIRTSCHAFTSKRISE NOCH ERNSTER
    Hungerunruhen in Paris, Dublin, Hongkong und Manila
    Weltschiffahrt kommt zum Erliegen, weil Seeleute und Hafenarbeiter kündigen
    BAAL-KULT REBELLIERT IN LOS ANGELES
    Nationalgarde zurückgeschlagen
    Fanatiker besetzen Schlüsselpositionen
    New Yorker Behörden warnen vor Sekten
     
    TIGER TÖTET WÄRTER UND ENTKOMMT AUS DEM ZOO
    Polizei erwägt Abschuß aller Raubtiere
     
    NEUE UNRUHEN IN HARLEM BEFÜRCHTET
    Polizeidirektor: »Gestrige Vorfälle nur ein Anfang.«
    Zunehmende Panik kaum eindämmbar
     
    MENSCHEN HABEN SICH ›IN UNVORSTELLBAREM AUSMASS‹ VERÄNDERT, SAGT PSYCHIATER
     
    Am nächsten Tag gab es keine neuen Schlagzeilen mehr; sämtliche Zeitungen hatten ihr Erscheinen einstellen müssen, weil die Setzer geschlossen die Maschinensäle verlassen hatten. Brock fand es seltsam, daß er plötzlich die Verantwortung über die Farm hatte. Aber in letzter Zeit hatten sich bereits einige seltsame Dinge ereignet.
    Zuerst war Mr. Rossman abgereist. Dann, am nächsten Tag, war Stan Wilmer von den Schweinen angefallen worden, als er den Stall betrat, um sie zu füttern. Die Tiere hatten ihn zu Boden geworfen und hätten ihn wahrscheinlich zertrampelt, wenn Wilmer nicht rechtzeitig Hilfe bekommen hätte. Einige Schweine mußten erschossen werden, weil sie immer wieder angriffen, die übrigen verschwanden im Wald. Wilmer wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht; er schwor hoch und heilig, daß er nie wieder zurückkommen werde. Zwei weitere Arbeiter hatten am gleichen Tag gekündigt.
    Brock war so sehr mit der Veränderung beschäftigt, die in ihm selbst vorging, daß er alles andere kaum wahrnahm. Er hatte allerdings auch nicht viel zu tun, denn jetzt wurden nur noch die wichtigsten Arbeiten in den Ställen verrichtet. Brock sorgte für die Tiere, behandelte sie gut und trug stets eine Pistole bei sich, um für alle Notfälle gerüstet zu sein. Joe blieb immer an seiner Seite. Wenn Brock seine Arbeit getan hatte, las er Bücher oder dachte einfach nur nach.
    Bill Bergen rief ihn einige Tage nach dem Vorfall mit den Schweinen zu sich ins Büro. Der Inspektor hatte sich nach außen hin kaum verändert. Er war noch immer groß, hatte sandfarbene Haare, hielt fast ständig einen Zahnstocher zwischen den Lippen und kniff die Augen zusammen, wenn er nachdachte.
    Aber er sprach jetzt noch langsamer und vorsichtiger als früher, wenn er sich mit Brock unterhielt – oder bildete er sich das nur ein?
    »Smith hat eben gekündigt, Archie«, sagte er.
    Brock trat von einem Fuß auf den anderen und sah zu Boden.
    »Er will ein College besuchen. Ich habe es ihm nicht ausreden können.« Bergens Stimme klang etwas spöttisch und fast verächtlich. »Dieser Dummkopf. In spätestens vier Wochen gibt es keine Colleges mehr. Jetzt sind also nur noch meine Frau und Voss und Sie und ich hier.«
    »Ziemlich wenig Leute«, murmelte Brock, weil er das Gefühl hatte, ebenfalls etwas sagen zu müssen.
    »Wenn es nicht anders geht, kann sogar ein Mann die unbedingt nötigen Arbeiten verrichten«, sagte Bergen. »Zum Glück ist jetzt Sommer. Pferde und Kühe können auf der Weide bleiben, so daß die Ställe nicht ausgemistet zu werden brauchen.«
    »Wie steht es mit der Ernte?«
    »Vorläufig ist es noch nicht soweit. Außerdem kann die Ernte von mir aus der Teufel holen.«
    Brock starrte ihn verblüfft an. In all den Jahren, die er jetzt schon auf der Farm lebte, hatte er Bergen nur als den besten und fleißigsten Arbeiter gekannt.
    »Sie sind jetzt auch schlauer, was?« erkundigte Bergen sich. »Ich nehme an, daß Sie inzwischen ungefähr normal sind. Sie haben vermutlich den Stand erreicht, der vor der Veränderung normal gewesen wäre, meine ich. Aber damit ist die Sache keineswegs zu Ende. Sie

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