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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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schliefen. Er machte Delarn keinen Vorwurf. Das Heilen einer Aes Sedai konnte einem starken Mann jede Kraft rauben. Mat hatte die eiskalte Berührung selbst gelegentlich kennengelernt, und er beabsichtigte nicht, die Erfahrung zu wiederholen. Talmanes und Harnan konnten keine Heilung als Entschuldigung vorweisen, aber sie waren Soldaten. Soldaten lernten zu schlafen, wann immer sie konnten, und die Erlebnisse der Nacht schienen sie bei weitem nicht so verstört zu haben wie Mat. Oh, im dichtesten Getümmel waren sie besorgt gewesen, aber jetzt war es nur eine weitere Schlacht, die vorbei war. Eine weitere Schlacht, die sie überlebt hatten. Da hatte sogar der tapfere Harnan lächeln und scherzen müssen, als sie sich niedergelegt hatten.
    Aber Mat nicht. An der ganzen Erfahrung war etwas auf seltsame Weise falsch. Sollte der Zapfenstreich irgendwie verhindern, dass es geschah? War er für die ganzen Todesfälle verantwortlich, weil er geblieben war? Blut und verdammte Asche. Gab es denn überhaupt keinen Ort auf der Welt mehr, wo noch etwas einen Sinn ergab?
    »Mat, mein junge«, sagte Thom und kam mit seinem üblichen leichten Hinken auf ihn zu. Er hatte einen gebrochenen Arm gehabt, obwohl er nichts davon gesagt hatte, bis Edesina sein Zusammenzucken bemerkt und darauf bestanden hatte, ihn zu Heilen. »Du solltest schlafen.« Jetzt, da der Mond hinter den Wolken verborgen aufgegangen war, gab es genug Licht, dass Mat Thoms Besorgnis sehen konnte.
    Die Gruppe hatte in einer kleinen Senke neben dem Pfad angehalten. Hier hatte man einen guten Blick auf das Dorf und - was noch viel wichtiger war - man konnte den Weg überwachen, auf dem Mat und die anderen entkommen waren. Die Senke befand sich auf einem steilen Hügel, die einzige Zugangsmöglichkeit war das Tal. Ein Wachtposten konnte gut erkennen, ob sich jemand ins Lager schleichen wollte.
    Die Aes Sedai hatten sich im hinteren Teil der Senke hingelegt, allerdings glaubte Mat nicht, dass sie schliefen. Jolines Behüter hatten daran gedacht, Decken mitzubringen, nur für alle Fälle. So waren Behüter eben. Mats Männer hatten nur ihre Umhänge, aber das hielt sie nicht vom Schlaf ab. Talmanes schnarchte sogar, und das trotz der kühlen Frühlingsluft. Mat hatte jedes Feuer verboten. Es war nicht so kalt, dass sie eins brauchten, und es würde jedem, der sie suchte, nur ein Zeichen geben.
    »Mir geht es gut, Thom«, sagte Mat und machte auf dem Stein Platz, damit sich der Gaukler setzen konnte. »Du bist derjenige, der schlafen sollte.«
    Thom schüttelte den Kopf. »Eine gute Sache habe ich am Älterwerden entdeckt; der Körper scheint nicht mehr so viel Schlaf wie früher zu brauchen. Vermutlich braucht man zum Sterben nicht so viel Energie wie zum Wachsen.«
    »Fang nicht wieder damit an«, erwiderte Mat. »Muss ich dich daran erinnern, wie du mir dort unten den Hintern gerettet hast? Worüber hattest du dir heute Nachmittag noch Sorgen gemacht? Dass ich dich nicht mehr brauche? Wärst du heute nicht in meiner Nähe gewesen, hättest du nicht nach mir gesucht, wäre ich in diesem Dorf gestorben. Delarn auch.«
    Thom grinste; seine Augen funkelten hell im Mondlicht. »Na gut, Mat«, sagte er. »Schluss damit. Versprochen.«
    Mat nickte. Eine Weile saßen sie auf dem Stein und schauten zu den Häusern hinunter. »Es wird mich nicht in Ruhe lassen, Thom«, sagte Mat schließlich.
    »Was denn?«
    »Das alles hier«, antwortete Mat müde. »Der verfluchte Dunkle König und seine Brut. Seit jener Nacht in den Zwei Flüssen jagen sie mich, und nichts konnte sie aufhalten.«
    »Glaubst du, er war das?«
    »Was sollte es sonst gewesen sein? Harmlose Dorfbewohner, die sich in gewalttätige Irre verwandeln? Das ist das Werk des Dunklen Königs, und das weißt du.«
    Thom schwieg. »Ja«, sagte er dann. »Vermutlich schon.«
    »Sie jagen mich noch immer«, fuhr Mat wütend fort. »Dieser verdammte Gholam ist irgendwo dort draußen, ich weiß, dass er das ist, aber das ist nur ein Teil davon. Myrddraals und Schattenfreunde, Ungeheuer und Geister. Sie verfolgen und jagen mich. Ich bin von einer Katastrophe in die nächste gestolpert, habe kaum den Kopf über Wasser halten können, und zwar seit das alles anfing. Ich sage immer, dass ich einfach nur ein Versteck finden muss, in dem ich würfeln und trinken kann, aber das wird die Sache nicht beenden. Nichts wird das.«
    »Du bist ein Ta’veren, mein junge«, sagte Thom.
    »Ich habe nicht darum gebeten. Verdammt, ich wünschte,

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