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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Ausdruck in den Augen. Zögernd schlug Mat zu und brachte ihn zum Schweigen, bevor er aufheulen und andere Leute anlocken konnte.
    »Auf der Treppe wird gekämpft«, raunte Talmanes.
    »Ich wette, es gibt eine Dienstbotentreppe«, meinte Thom. »Das Haus scheint edel genug dafür zu sein.«
    Nach zwei weiteren Korridoren im hinteren Teil des Hauses fanden sie tatsächlich eine schmale Treppe, die nach oben in die Dunkelheit führte. Mat holte tief Luft, dann stieg er mit bereitgehaltenem Ashandarei in die Höhe. Das Gasthaus hatte nur ein oberes Stockwerk, und die Blitze waren aus dem ersten Stock kommen, an der Vorderseite.
    Sie erreichten das Obergeschoss, stießen eine Tür auf und wurden vom beißenden Gestank brennenden Fleisches begrüßt. Hier waren die Korridore aus Holz, dessen Maserung weiße Farbe überdeckte. Auf dem Boden lag ein dunkelbrauner Teppich. Mat nickte Talmanes und Thom zu, dann sprangen sie mit erhobenen Waffen von der Treppe in den Korridor.
    Sofort schoss ein Feuerball in ihre Richtung. Fluchend warf sich Mat zurück, prallte gegen Talmanes und entging dem Feuer nur knapp. Thom drückte sich mit der Gewandtheit eines Gauklers an die Wand und ließ das Feuer an sich vorbeirauschen. Mat und Talmanes stürzten um ein Haar die Treppe hinunter.
    »Blut und verdammte Asche!«, brüllte Mat in den Korridor. »Was glaubt Ihr, was Ihr da tut?«
    Stille trat ein, schließlich gefolgt von Jolines Stimme.» Cauthon?«, rief sie.
    »Was glaubt Ihr denn verdammt noch mal?«, rief er zurück.
    »Das weiß ich doch nicht! Ihr wart so schnell da, mit gezückten Waffen. Wollt Ihr unbedingt sterben?«
    »Wir wollten Euch retten!«, brüllte Mat.
    »Sehen wir so aus, als müsste man uns retten?«, lautete die Erwiderung.
    »Nun, Ihr seid immer noch hier, oder nicht?«
    Darauf wurde mit Schweigen geantwortet.
    »Oh, um des Lichts willen«, rief Joline schließlich. »Kommt Ihr jetzt endlich da raus?«
    »Ihr werdet nicht noch einen Feuerball auf mich schleudern, oder?«, murmelte Mat und betrat den Korridor, während Thom wieder auf die Füße kam. Talmanes folgte ihm. Die drei Aes Sedai standen am Fuß einer breiten eleganten Treppe am anderen Ende des Korridors. Teslyn und Edesina schleuderten noch immer Feuerbälle auf Dorfbewohner in der Tiefe; ihr Haar war nass und ihre Kleider saßen nicht richtig, als hätten sie sie hastig übergestreift. Joline trug nur einen voluminösen weißen Morgenmantel. Ihr hübsches Gesicht war die Ruhe selbst, ihr dunkles Haar fiel ihr glatt und feucht über die rechte Schulter. Der Morgenmantel klaffte oben ein Stück auf und zeigte eine Andeutung dessen, was sich darunter verbarg. Talmanes stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Sie ist keine Frau, Talmanes«, flüsterte Mat warnend. »Sie ist eine Aes Sedai. Haltet sie bloß nicht für eine Frau.«
    »Ich gebe mir alle Mühe, Mat«, entgegnete Talmanes. »Aber es fällt schwer.« Er zögerte, dann fügte er hinzu: »Soll man mich doch zu Asche verbrennen.«
    »Nehmt Euch in Acht, oder sie wird genau das tun«, sagte Mat und zog die Hutkrempe ein Stück tiefer. »Tatsächlich hat sie es eben versucht.«
    Talmanes seufzte, und sie begaben sich zu den Frauen. Jolines beiden Behüter standen mit gezogenen Waffen im Badezimmer. Etwa ein Dutzend Diener saßen gefesselt in der Ecke: zwei junge Mädchen - vermutlich Bademägde - und mehrere Männer in Westen und Hosen. Anscheinend hatte Jolines Kleid für die Fessel herhalten müssen. Die Seide würde viel besser funktionieren als Handtücher aus Wolle. Kurz vor dem Treppenabsatz direkt unter den Aes Sedai konnte Mat ein paar Tote ausmachen, die durch Stahl und nicht durch Feuer gestorben waren.
    Joline musterte Mat beim Näherkommen, und der Blick deutete unmissverständlich an, dass sie irgendwie ihn für das alles hier verantwortlich machte. Sie verschränkte die Arme und zog den Morgenmantel am Hals zusammen, allerdings vermochte Mat nicht zu sagen, ob sie das wegen Talmanes’ bewunderndem Blick oder nur zufällig tat.
    »Wir müssen weg hier«, sagte Mat. »Die ganze Stadt ist verrückt geworden.«
    »Wir können nicht gehen«, erwiderte Joline. »Wir können diese Diener nicht dem Mob überlassen. Außerdem müssen wir Meister Tobrad finden und dafür sorgen, dass er in Sicherheit ist.«
    »Meister Tobrad ist der Wirt?«, fragte Mat. Ein Feuerball sauste die Treppe hinunter. »Ja.«
    »Zu spät. Sein Gehirn schmückt bereits unten die Wand. Hört zu, wie ich gerade sagte, ist das

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