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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Kraft, die er angezapft, benutzt und genossen hatte? Lews Therin war der Meinung, dass das Geschehen gerade eigentlich unmöglich hätte sein müssen.
    Macht war der eigentliche Grund gewesen, warum die Menschheit das Gefängnis des Dunklen Königs angebohrt hatte. Eine neue Energiequelle, die man lenken konnte, wie die Eine Macht, nur anders. Unbekannt und seltsam, aber potenziell gewaltig. Diese Energiequelle hatte sich als der Dunkle König herausgestellt.
    Lews Therin wimmerte.
    Rand trug den Zugangsschlüssel aus einem ganz bestimmten Grund mit sich. Er verband ihn mit einem der größten Sa’angreale, die je erschaffen worden waren. Mit dieser Macht und Nynaeves Hilfe hatte Rand Saidin gereinigt. Der Zugangsschlüssel hatte ihm erlaubt, einen unvorstellbaren Strom anzuzapfen, einen Sturm von der Größe eines Ozeans. Es war das Großartigste, was er je erlebt hatte.
    Bis zu dem Augenblick, an dem er die namenlose Macht benutzt hatte.
    Diese andere Kraft sang zu ihm, rief ihn, lockte ihn. So viel Macht, solch ein göttliches Wunder. Aber sie machte ihm Angst. Er wagte es nicht, sie zu berühren, nicht noch einmal.
    Also trug er den Schlüssel bei sich. Er war sich nicht sicher, welche dieser beiden Energiequellen die gefährlichere war, aber so lange beide ihn zu sich riefen, konnte er beiden widerstehen. Sie übertönten sich gegenseitig, wie zwei Leute, die brüllend seine Aufmerksamkeit forderten. Im Augenblick zumindest.
    Davon abgesehen würde man ihm nie wieder einen Kragen umlegen können. Der Zugangsschlüssel hätte ihm nicht gegen Semirhage geholfen - keine wie auch immer geartete Menge der Einen Macht würde einem Mann helfen, der überrumpelt wurde -, aber vielleicht würde er ihm ja in der Zukunft nützlich sein. Früher hätte Rand nicht gewagt, ihn bei sich zu tragen, aus Angst vor dem, was er ermöglichte. Aber solche Schwächen konnte er sich einfach nicht mehr leisten.
    Ihr Ziel war leicht zu erkennen; etwa fünfhundert cairhienische Waffenmänner lagerten auf dem Gelände eines geräumigen Anwesens. Aiel hatten ebenfalls dort Zelte errichtet - aber sie hatten auch ein paar der umliegenden Gebäude für sich in Anspruch genommen und mehrere Dächer. An einem Ort ein Lager aufzuschlagen war für die Aiel das Gleiche, wie ihn zu beschützen, denn ein ruhender Aiel war etwa doppelt so aufmerksam wie ein normaler Soldat auf seinem Wachtposten. Den größten Teil seiner Streitmacht hatte Rand vor der Stadt gelassen; er würde es Dobraine und seinen Bediensteten überlassen, für seine Leute im Haus Quartiere zu finden.
    Rand zügelte Tai’daishar, dann betrachtete er sein neues Zuhause.
    Wir haben kein Zuhause, flüsterte Lews Therin. Wir haben es zerstört. Haben es niedergebrannt, zu Schlacke geschmolzen, wie Sand in einem Feuer.
    Das Anwesen war definitiv eine Klasse besser als das vorherige Herrenhaus aus Baumstämmen. Das weitläufige Grundstück war mit einem Eisenzaun umgeben. Die Blumenbeete waren leer - Blumen wollten in diesem Frühling einfach noch nicht wachsen -, aber der Rasen war grüner als die meisten, die Rand bislang gesehen hatte. Sicher, er war größtenteils gelb und braun, aber es gab auch grüne Flecken. Das Personal bemühte sich sehr, seine Anstrengungen zeigten sich auch in den Reihen von Aryth-Eiben, die man auf den Seiten des Rasens zu den Umrissen prächtiger Tiere geschnitten hatte.
    Das Haus selbst war fast schon ein Palast; natürlich gab es in der Stadt bereits einen, der dem König gehörte. Angeblich war er bedeutend weniger prachtvoll als die Häuser des Kaufmannsrats. Das Banner, das oben auf dem Herrenhaus flatterte, war in hellem Gold und Schwarz gehalten und bezeichnete dies als den Sitz von Haus Chadmar. Vielleicht hatte diese Milisair die Abreise der anderen als Gelegenheit betrachtet. Falls dem so war, hatte sie damit letztlich nur eine einzige Gelegenheit bekommen: von Rand gefangen genommen zu werden.
    Die Tore zum Anwesen standen offen, und die Aiel in Rands Gefolge eilten bereits hindurch und gesellten sich zu den Gruppen aus ihren Gesellschaften oder Clanmitgliedern. Es war ermüdend, dass sie nur selten auf Rands Befehle warteten, aber Aiel waren nun einmal Aiel. Die Andeutung, dass sie warten sollten, rief lediglich Gelächter hervor, als hätte er einen tollen Witz gemacht. Da konnte man einfacher den Wind zähmen, als sie dazu zu bringen, sich wie Feuchtländer zu benehmen.
    Das ließ ihn an Aviendha denken. Wohin war sie so plötzlich

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