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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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auch in benachbarten Häusern.
    Cadsuane begab sich in den Flügel, der den Aiel gehörte, und keiner hielt sie auf. Sie genoss bei den Aiel Privilegien, die keine der anderen Schwestern hatte. Sorilea und die anderen Weisen Frauen hielten gerade in einer der Bibliotheken eine Besprechung ab. Natürlich saßen sie auf dem Boden. Sorilea nickte Cadsuane bei ihrem Eintreten zu. Sie bestand nur aus ledriger Haut und Knochen, aber keiner hätte sie als hinfällig bezeichnet. Nicht mit diesen Augen, die aus einem Gesicht blickten, das zu jung für ihr Alter war, obwohl Wind und Sonne ihm ihren Tribut abgefordert hatten. Wieso nur konnten die Weisen Frauen so lange leben, ohne die Alterslosigkeit der Aes Sedai zu erringen? Noch eine Frage, auf die Cadsuane noch keine Antwort gefunden hatte.
    Sie schlug die Kapuze zurück und gesellte sich auf den Boden zu den Weisen Frauen und verzichtete sogar auf ein Kissen. Sie sah Sorilea in die Augen. »Ich habe versagt«, erklärte sie.
    Die Weise Frau nickte, als hätte sie das Gleiche gedacht. Cadsuane zwang sich, sich ihren Ärger nicht anmerken zu lassen.
    »Im Scheitern liegt keine Schande begründet«, sagte Bair, »wenn dieses Scheitern die Schuld von jemand anderem war.«
    Amys nickte. »Der Car’a’carn ist sturer als alle anderen Männer zusammen, Cadsuane Sedai. Ihr schuldet uns kein Toh.«
    »Schande oder Toh«, sagte Cadsuane, »das alles ist bald irrelevant. Aber ich habe einen Plan. Werdet ihr mir helfen?« Die Weisen Frauen tauschten einen Blick aus. »Was für einen Plan?«, fragte Sorilea. Cadsuane lächelte, dann fing sie an zu erklären.
     
    Rand warf einen Blick über die Schulter und sah zu, wie Cadsuane davonhuschte. Vermutlich glaubte sie, er hätte sie da an der Straßenseite nicht bemerkt. Der Kapuzenumhang verbarg ihr Gesicht, aber nichts konnte diese selbstbewusste Pose verstecken, nicht einmal diese albernen Schuhe. Selbst als sie sich beeilte, erschien sie beherrscht, und andere gingen ihr automatisch aus dem Weg.
    Sie kokettierte mit seinem Verbot, folgte ihm auf diese Weise durch die Stadt. Allerdings hatte sie ihm nicht ihr Gesicht gezeigt, also ließ er sie gehen. Vermutlich war es ein schlechter Zug gewesen, sie überhaupt ins Exil zu schicken, aber das ließ sich jetzt nicht mehr rückgängig machen. In Zukunft würde er einfach sein Temperament zügeln müssen. Es in Eis hüllen und tief in seiner Brust vor sich hin dampfen lassen, wo es wie ein zweites Herz pulsierte.
    Er wandte sich wieder den Docks zu. Eigentlich gab es für ihn keinen guten Grund, die Nahrungsmittelverteilung persönlich zu kontrollieren. Aber ihm war nicht entgangen, dass die Chancen, dass das Korn auch die erreichte, die es brauchten, sich bedeutend erhöhten, wenn alle wussten, dass sie unter Beobachtung standen. Das hier waren Menschen, die zu lange ohne König gelebt hatten; sie verdienten zu erleben, dass jemand Autorität ausübte.
    Am Kai lenkte er Tai’daishar an den Docks vorbei und schlug ein gemächliches Tempo ein. Er warf dem Asha’man an seiner Seite einen Blick zu. Naeff hatte ein starkes, ebenmäßiges Gesicht und den schmalen Wuchs eines Kriegers; er war bei der Königlichen Garde von Andor gewesen, bevor er während der Herrschaft von » Lord Gaebril« angewidert den Dienst quittiert hatte. Naeff hatte seinen Weg zur Schwarzen Burg gefunden, und jetzt trug er sowohl Schwert als auch Drachen.
    Irgendwann würde Rand ihn entweder zu seiner Aes Sedai zurückkehren lassen müssen - Naeff gehörte zu den Ersten, die einen Bund eingegangen waren - oder sie holen lassen. Allerdings verabscheute er den Gedanken, eine weitere Aes Sedai in der Nähe zu haben, auch wenn Nelavaire Demasiellin, eine Grüne, für eine Aes Sedai relativ angenehm war.
    »Fahrt fort«, sagte er zu Naeff. Der Asha’man hatte Botschaften überbracht und sich zusammen mit Bashere mit den Seanchanern getroffen.
    »Nun, mein Lord«, sagte Naeff, »das ist nur so ein Gefühl, aber ich glaube nicht, dass sie Katar als Treffpunkt akzeptieren. Sie werden immer schwierig, wenn Lord Bashere oder ich es erwähnen, behaupten, sie müssten erst weitere Instruktionen von der Tochter der Neun Monde einholen. Ihrem Tonfall ist anzumerken, dass die ›Instruktionen‹ besagen werden, dass der Ort nicht akzeptabel ist.«
    »Katar ist neutraler Boden«, sagte Rand leise, »weder in Arad Doman noch tief in den von den Seanchanern gehaltenen Gebieten.«
    »Ich weiß, mein Lord. Wir haben es versucht. Das

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