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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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und Krieg brodelte? Diese Dinge klangen genau nach dem Ärger, den man in der Nähe eines der Verlorenen entdecken würde.
    Die anderen unterhielten sich weiter. Nynaeve wollte gehen, aber dann bemerkte sie, dass Cadsuane sie beobachtete. Sie zögerte und wandte sich der vermummten Frau zu. Cadsuanes Gesicht war im Fackelschein kaum zu erkennen, aber Nynaeve sah in den Schatten eine Grimasse, als wäre sie über Merises und Coreles Klagen wenig erfreut. Einen Augenblick lang starrten sie sich an, dann schenkte ihr Cadsuane ein knappes Nicken. Die alte Aes Sedai drehte sich um und setzte sich in Bewegung, mitten in einer von Merises Tiraden über Rand.
    Die anderen Aes Sedai beeilten sich, sie einzuholen. Was hatte denn dieser Blick zu bedeuten? Cadsuane hatte die Angewohnheit, andere Aes Sedai so zu behandeln, als wären sie weniger Respekt als ein beliebiges Maultier wert. Als wären sie in ihren Augen nur Kinder.
    Andererseits, zog man in Betracht, wie sich viele Aes Sedai in letzter Zeit verhalten hatten …
    Stirnrunzelnd ging Nynaeve in die andere Richtung und nickte den Mauerwächtern zu. Cadsuanes Nicken würde kaum ein Zeichen des Respekts gewesen sein. Dafür war die Frau viel zu selbstgerecht und arrogant.
    Was sollte sie bloß mit Rand machen? Er lehnte ihre Hilfe ab - und die eines jeden anderen -, aber das war nichts Neues. Er war genauso stur wie ein Schafhirte in den Zwei Flüssen, und sein Vater war beinahe genauso schlimm gewesen. Aber das hatte Nynaeve die Dorfseherin nie aufgehalten, also würde es Nynaeve die Aes Sedai erst recht nicht aufhalten. Sie hatte Coplins und Congars niedergerungen; sie konnte das Gleiche bei Rand al’Thor schaffen. Sie verspürte nicht übel Lust, zu seinem neuen »Palast« zu gehen und ihm gehörig die Meinung zu sagen.
    Nur … Rand al’Thor war kein Coplin oder Congar. Sture Leute in den Zwei Flüssen hatten nicht Rands seltsam bedrohliche Aura gehabt.
    Gefährliche Männer waren nichts Neues für sie. Ihr geliebter Lan war so gefährlich wie ein Wolf auf der Jagd und konnte ebenso kratzbürstig sein, selbst wenn er gut darin war, es vor den meisten Leuten zu verbergen. Aber so bedrohlich und einschüchternd Lan auch sein konnte, er würde sich eher die Hand abhacken, als sie gegen sie zu erheben.
    Rand war da anders. Nynaeve erreichte die Treppe, die von der Mauer in die Stadt führte, und stieg sie hinunter, winkte ab, als einer der Wächter vorschlug, sie zu eskortieren. Es war Nacht, und es trieben sich viele Flüchtlinge herum, aber sie war alles andere als hilflos. Allerdings akzeptierte sie von einem anderen Wächter eine Laterne. Mit der Einen Macht Licht zu machen würde den Passanten Unbehagen bereiten.
    Rand. Einst hätte sie ihn genauso sanft wie Lan gehalten. Seine Hingabe, Frauen zu beschützen, war in ihrer Unschuld schon beinahe lächerlich gewesen. Diesen Rand gab es nicht mehr. Nynaeve sah wieder den Augenblick vor sich, in dem er Cadsuane verbannt hatte. Sie war fest davon überzeugt gewesen, dass er sie tatsächlich umbringen würde, sollte er jemals wieder ihr Gesicht sehen, und an diesen Augenblick zu denken bereitete ihr noch immer eine Gänsehaut. Sicherlich hatte sie sich das nur eingebildet, aber in diesem Moment schien es in dem Raum dunkler geworden zu sein, als hätte eine Wolke die Sonne verhüllt.
    Rand al’Thor war unberechenbar geworden. Sein wütender Gefühlsausbruch ein paar Tage zuvor ihr gegenüber war nur ein weiteres Beispiel gewesen. Natürlich würde er sie nie ins Exil schicken oder bedrohen, ganz egal, was er auch gesagt hatte. So versteinert war er nicht. Oder doch?
    Sie schritt von der letzten Steinstufe auf den hölzernen Bürgersteig, der vom Schlamm des Abendverkehrs beschmutzt war. Zu beiden Seiten der Straße drängten sich Menschen. Ladeneingänge und Gassen boten Schutz vor dem Wind.
    In der Ferne irgendwo zwischen Flüchtlingen hustete ein Kind. Nynaeve erstarrte, dann hörte sie das Husten erneut. Es klang sehr tief. Vor sich hinmurmelnd überquerte sie die Straße, dann bahnte sie sich einen Weg durch die Flüchtlinge und hob die Laterne, um eine Gruppe müder Leute nach der anderen anzuleuchten. Viele wiesen die kupferfarbene Haut der Domani auf, aber es waren auch viele Taraboner dabei. Und waren das … Saldaeaner? Das kam unerwartet.
    Die meisten Flüchtlinge lagen auf zerlumpten Decken, neben sich ihre dürftigen Habseligkeiten. Hier ein Topf, dort eine Decke. Ein kleines Mädchen hielt eine Stoffpuppe,

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